Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1282 - Die Gier der schönen Mumie

1282 - Die Gier der schönen Mumie

Titel: 1282 - Die Gier der schönen Mumie
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sodass er zu lachen begann.
    »Wenn ich dich beim Schlafen gestört haben sollte…«
    »Hast du nicht.«
    »Wunderbar.«
    »Dann kannst du ja zur Sache kommen.«
    Das kam er ohne Umschweife. Harry Stahl war ein Mensch, der sich nicht mit Nebensächlichkeiten aufhielt. Er teilte mir mit, was sein Hausnachbar erlebt hatte.
    Als Harry seinen Bericht beendet hatte, stellte ich eine Frage. »Du bist sicher, dass alles so gelaufen ist, wie es dir dein Nachbarn gesagt hat?«
    »Das bin ich.« Er räusperte sich. »Besonders der Spiegel hat mir zu denken gegeben. Hinzu kommt dieses Hotel, das in Form einer Pyramide erbaut wurde. Ich will dir ehrlich sagen, John, da drückt sich etwas zusammen, das auch uns was angeht. Ich habe noch ein paar Nachforschungen angestellt und herausgefunden, dass in diesem Hotel schon mehr Menschen verschwunden sind. Ob sie wieder auftauchten, konnte ich nicht herausfinden. Aber es gab Vermisstenanzeigen, und die Menschen sind zum letzten Mal in dieser Pyramide gesehen worden. Mehr kann ich dir auch nicht sagen, aber das sollte schon reichen.«
    »Stimmt. Gut, ich werde kommen. Gib mir eine genaue Beschreibung, dann können wir uns im Hotel treffen.«
    Darauf war Harry Stahl vorbereitet. Ich machte mir einige Notizen und fragte, ob es Sinn hatte, sich im Internet Informationen über das Hotel zu holen.
    »Nein, da gibt es nur eine allgemeine Beschreibung, auch über die Einzigartigkeit der Form. Es liegt auch nicht direkt in der Stadt, sondern mehr abseits auf der grünen Wiese. Dafür existiert eine recht gute Autobahnverbindung.«
    »Alles klar. Ich besorge mir ein Ticket und mache das auch mit dem Leihwagen klar. Am frühen Nachmittag können wir uns dann die Hände schütteln.«
    »Gut, ich freue mich.«
    »Ach ja, eine Frage noch. Ist Dagmar auch mit von der Partie?«
    »Nein, sie hat zu tun. Aber Dirk Schiller, der Nachbar, wird wieder einchecken.«
    »Okay, vielleicht kann er uns ja helfen.«
    »Guten Flug, und bis morgen.«
    »Danke.«
    Ich legte den Hörer auf und schüttelte den Kopf. So kann es also gehen. Da freut man sich auf einen ruhigen Abend und schon kommt etwas dazwischen, weil man sich auf den nächsten Tag vorbereiten will. Suko wollte ich noch Bescheid geben. Er würde sich ärgern, weil er aufgrund seiner Schulterwunde zu Hause bleiben musste. Aber so ist eben das Leben.
    ***
    Als Dirk Schiller die Wohnungstür hinter sich schloss, hatte er das Gefühl, in ein Gefängnis zu treten, obwohl seine Wohnung wirklich nicht zu den kleinsten gehörte. Er wusste auch nicht, wie es in einem Gefängnis aussah, aber ihm war alles zu eng und auch zu stickig. Er schwitzte und hatte Mühe mit dem Luft holen. Zudem störte ihn die Dunkelheit. Zwar brannte im Flur eine kleine Lampe, aber ihr Licht diente mehr einem Alibi, als dass es die Umgebung beleuchtete.
    Dirk schaltete im Wohnzimmer das Licht ein, dimmte es aber herab und ging auf die Balkontür zu.
    Er brauchte jetzt die frischere Luft, um tief durchatmen zu können.
    Er zog die rechte Hälfte der Balkontür auf und betrat das Rechteck, das die gleichen Ausmaße besaß wie das eine Etage darunter. Er sah die leere Liege und musste daran denken, dass Helga so gern auf ihr gelegen hatte. Auch der Tisch war leer, die hellen Stühle zusammengeklappt. Sie standen an der Wand.
    Er legte seine Hände auf die Brüstung und schaute darüber hinweg. Der Himmel dunkelte immer mehr ein und gab dabei ein Spiel aus düsteren Farben wider. Von der Sonne war nichts mehr zu sehen.
    Dirks Gedanken drehten sich um Helga. Sie war und blieb verschwunden. Er konnte sie auch nicht normal suchen. Sie war ihm genommen worden, radikal entrissen. Und das von einer Macht, deren Existenz er nicht verstand. Da kam er mit der menschlichen Logik nicht mehr zurecht.
    Ein Mensch verschwand aus einem Bad.
    Er war nicht wieder durch die Tür nach draußen gegangen, um das Hotelzimmer zu betreten. An dieser Tatsache gab es nichts zu rütteln, aber Dirk war nicht in der Lage, sie zu begreifen, und den Sinn dahinter konnte er auch nicht verstehen.
    Wer tat so etwas? Und wer war diese verfluchte Frau, die in ihrer Schönheit fast perfekt war und von grässlichen Monstren bedroht wurde? Dirk hatte keinen blassen Schimmer einer Ahnung, aber er brachte diese Person mit Helga in einen Zusammenhang.
    Genau das war das Problem!
    Warum Helga?
    Er fand keine Antwort. Es konnte sein, dass er einen Fehler begangen hatte, weil er sich nicht so intensiv um seine Frau gekümmert hatte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher