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1282 - Die Gier der schönen Mumie

1282 - Die Gier der schönen Mumie

Titel: 1282 - Die Gier der schönen Mumie
Autoren: Jason Dark
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schüttelte sich. »Ich traute diesem Typen nicht. Er war aalglatt und zugleich eiskalt. Immer ein schmales Lächeln auf den Lippen. Aber gelächelt haben sie alle in dem Hotel.«
    »Das gehört zu deren Job.«
    »Im Prinzip stimmt das auch. Ich habe dieses Lächeln nur als anders eingestuft. Für mich war es erstens wissend und zweitens hintergründig. Ich hatte das Gefühl, als wüssten alle über das Schicksal meiner Frau Bescheid, bis auf einen, nämlich mich. Und das ist einfach schrecklich gewesen.«
    »Sie standen unter Stress, Herr Schiller.«
    »Ja schon, aber dieses Lächeln ging mir auf die Nerven.« Er lehnte sich zurück, ohne dabei entspannter zu wirken. »Jedenfalls habe ich mich bei meinem nächsten Besuch daran gewöhnt. Ich habe das Zimmer nämlich noch für einige Tage gemietet und schon im Voraus bezahlt. So leicht gebe ich nicht auf, Herr Stahl.«
    »Das ist sehr löblich. Kann allerdings auch gefährlich sein.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Lassen wir das zunächst. Hat Ihre Frau sich inzwischen bei Ihnen gemeldet oder anderweitig mit Ihnen Kontakt aufgenommen?«
    »Nein, nie!«
    Harry nickte. Er kam dann auf die Monster zu sprechen, die Dirk Schiller im Spiegel gesehen hatte, und natürlich auf die am Boden liegende, nackte Frau. »War die Ihnen unbekannt?«
    »Ja, Herr Stahl. Es ist nicht meine Frau gewesen, wenn Sie das meinen. Helga hat fahlblonde Haare. Ich kannte die Frau nicht. Die Monster schwebten mit ihren grässlichen Fratzen über ihr, und es kam mir vor, als hätte sie keine Angst davor. Sie nahm es hin, und sie hatte den Kopf so gedreht, dass sie aus dem Spiegel schauen konnte. Ich habe dieses Bild auch für eine Einbildung gehalten, aber das stimmt nicht. Was ich gesehen habe, das habe ich gesehen, und ich denke nicht, dass man sich so etwas überhaupt einbilden kann. So etwas habe ich nicht mal in meinen schlimmsten Träumen erlebt. Ich stehe vor einem Rätsel, aber ich kann es nicht wegschieben, Herr Stahl. Was ich gesehen habe, das habe ich gesehen. Basta.«
    Harry nickte. Er schaute wieder über die Brüstung hinweg und gegen den allmählich dunkler werdenden Himmel. Er hing seinen Gedanken nach, und er dachte natürlich darüber nach, was diese Erscheinungen bedeuten konnten.
    Er glaubte seinem Nachbarn. Und er glaubte auch, dass sich die Monster im Spiegel gezeigt hatten, denn Spiegel, das wusste Harry inzwischen, waren oft Tore zu anderen Welten oder Dimensionen.
    Sie konnten sich öffnen und schließen, und sie waren in der Lage, den Schrecken einer anderen Dimension mit in diese normale Welt zu bringen. Das hatte er leider schon erleben müssen.
    Eine nackte Frau, die von Monstern bedroht wurde. Wobei sich die Frage stellte, ob sie tatsächlich von ihnen bedroht wurde oder ob sie diese Gestalten hinnahm. Große Angst schien sie nicht gehabt zu haben.
    Dann dachte Harry über das Verhalten des Personals nach. Es konnte durchaus sein, dass die Mitarbeiter mehr wussten, aber das zu beweisen, war sicherlich nicht einfach.
    Und noch etwas störte ihn.
    Es war der Hotelbau in Form einer Pyramide. Eine seltene Form für ein Hotel. Einmalig eigentlich.
    Ideal für Esoteriker und Menschen, die an die unheimliche Kraft der Pyramiden glaubten. Die von geheimnisvollen Gängen und Labyrinthen zu berichten wussten, die von den Baumeistern und Hohepriestern damals angelegt worden waren.
    Vieles war von der Wissenschaft widerlegt worden, aber es gab noch immer uralte Geheimnisse, die die Mauern bisher nicht freigegeben hatten. Gerade die Cheopspyramide war dafür ein Beispiel. In ihr sollte angeblich die Geschichte der Menschheit verborgen und aufgeschrieben worden sein. Von der tiefen Vergangenheit, über die Gegenwart bis hin zur Zukunft. Bewiesen allerdings war nichts von dem. Oder es war nicht an die Öffentlichkeit gelangt.
    »Worüber denken Sie nach, Herr Stahl?«
    »Über das Hotel.«
    »Sie meinen die Form?«
    »Ja.«
    Dirk Schiller nickte heftig. »Ja, das hatte ich mir auch gedacht. Aber meine Freundin wollte dort unbedingt übernachten. Mir kam es schon etwas komisch vor.«
    »Wie stand sie zu den Pyramiden? Hat sie Interesse an ihnen gezeigt und sich mit ihnen beschäftigt?«
    »Nicht, dass ich wüsste. Aber ich kann es auch nicht ganz ausschließen. Wir haben zwar zusammen gewohnt, doch ich bin viel unterwegs gewesen. Da hatte sie Zeit genug für Hobbys. Sie konnte Bücher lesen, sie konnte in die Glotze schauen, was weiß ich, aber Bücher über Pyramiden habe ich auf
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