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1282 - Die Gier der schönen Mumie

1282 - Die Gier der schönen Mumie

Titel: 1282 - Die Gier der schönen Mumie
Autoren: Jason Dark
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Person wieder genauer. Und trotzdem konnte er nichts erkennen, denn die Schattengestalt blieb so wie sie war, wurde nicht zu einem Menschen aus Fleisch und Blut.
    Endlich traute er sich, seinen Arm nach vorn zu strecken. Er wollte diese Gestalt berühren, auch wenn er sich nicht sicher war, ob er seine Helga vor sich hatte.
    Da hatte er Pech.
    Seine Hand berührte nichts. Sie glitt ins Leere, und als er an diesen Stehplatz hinstolperte, da war von der Gestalt nichts mehr zu sehen. Der Boden hatte sie verschluckt oder sie hatte sich tatsächlich aufgelöst.
    Dirk wusste nicht, was er denken sollte. Er taumelte zu einem Sessel und ließ sich schwer auf das Polster fallen, wo er keuchend sitzen blieb.
    Er merkte auch, dass seine Augen tränten. Die Einsamkeit schlug über Dirk Schiller zusammen.
    Irgendwann flüsterte er noch den Namen seiner Partnerin, bevor sein Kopf nach vorn sank und er bitterlich zu weinen begann…
    ***
    »Mein Name ist Sinclair. John Sinclair«, sagte ich und lächelte die Blonde hinter dem Rezeptionstresen an, die mich anschaute und eigentlich mein Lächeln hätte erwidern müssen, was ja so Brauch in diesen Hotels ist, aber das tat sie nicht. Die junge Frau in ihrer hellblauen Jacke schaute mich nur aus ihren grauen Augen an, und sie sah dabei aus, als wollte sie jeden Moment Reißaus nehmen.
    »Was ist? Habe ich was an mir?«
    Meine Fragen hatten den Bann gebrochen. »Nein, natürlich nicht. Entschuldigen Sie bitte.« Sie kam wieder zu sich. »Ich war mit meinen Gedanken nur woanders.«
    »Liegt das an mir?«
    »Keine Ahnung. Es ist nur so plötzlich über mich gekommen, wenn Sie verstehen.«
    »Klar. Machen Sie sich da bitte keine Sorgen. Aber ich versichere Ihnen, ich habe Sie noch nie in meinem Leben gesehen, und umgekehrt wird es wohl auch so gewesen sein.«
    »Ja, das glaube ich auch. Trotzdem…«
    »Was ist mit trotzdem?«
    Die Blonde schüttelte hastig den Kopf. An einem kleinen Schild las ich ihren Namen ab. Sie hieß Sabrina. »Nichts, es war nur ein Irrtum meinerseits. Ich weiß auch nicht, was mit mir los war. Das kann auch am schwülfeuchten Wetter liegen.«
    »Klar, das macht vielen Menschen zu schaffen. Aber meinen Namen werden Sie doch verstanden haben.«
    »Selbstverständlich, Herr Sinclair. Es ist für Sie ein Zimmer reserviert worden.«
    »Super.«
    »Ein Doppelzimmer, für das Sie aber nur den Einzelzimmerpreis bezahlen müssen.«
    »Ist schon okay.«
    Sabrina schob mir den Anmeldeblock zu, und dabei sah ich, dass ihre Hand zitterte. Von meinem Anblick hatte sie sich wohl noch immer nicht erholt, was mich wiederum wunderte. Als ich meinen Blick hob und sie kurz anschaute, da sah ich, dass auch sie nicht zur Seite schaute, sondern sich auf meine Brust fixiert hatte. Wahrscheinlich war es genau die Stelle, an der mein Kreuz hing, aber es hatte sich nicht erwärmt. Ein Zeichen, dass keine Gefahr in der Nähe lauerte.
    Ich füllte die Spalten aus und bekam den Schlüssel überreicht. »Sie wohnen im sechsten Stock, Mr. Sinclair.« Dann bewegte sie ihre Hand nach rechts. »Der Fahrstuhl ist gleich dort drüben.«
    »Danke.« Ich griff schon nach meiner Tasche und hob sie auch an, als mir etwas einfiel. »Eine Frage hätte ich da noch.«
    »Bitte…«
    »Ein Freund von mir wollte hier auch wohnen. Er heißt Harry Stahl. Wissen Sie zufällig, ob er schon eingetroffen ist?«
    Sabrina runzelte die Stirn. »Der Name ist mir nicht so geläufig«, erklärte sie, »aber ich schaue gern mal im Computer nach.«
    »Das ist nett.«
    Es dauerte nicht lange, bis ich ihren bedauernden Blick auffing. »Nein, Herr Sinclair, ich muss Sie enttäuschen, aber Herr Stahl ist noch nicht bei uns eingetroffen.«
    »Nun ja, dann wird er noch kommen. Wahrscheinlich wurde er durch einen Stau aufgehalten. Dann ist ein gewisser Dirk Schiller wohl auch noch nicht eingetroffen - oder?«
    »Nein!«
    Sie hatte mir die Antwort ziemlich schnell gegeben, und das Lächeln auf ihren Lippen war auch verschwunden.
    Wieder eine so ungewöhnliche Reaktion. Hier schien wirklich etwas nicht zu stimmen.
    »Ich danke Ihnen trotzdem, Sabrina«, sagte ich lächelnd und hob meine Tasche an.
    »Angenehmen Aufenthalt bei uns, Herr Sinclair.«
    »Den werde ich wohl haben.«
    Ich ließ mir Zeit auf meinem Weg zum Lift. Von außen her hatte ich mir die Pyramide schon genauer anschauen können. Sie war wirklich ein mächtiges Bauwerk. Viereckig in der Grundfläche, dann liefen die vier Seiten aufeinander zu und vereinigten sich an
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