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128 - Sohn der Ratten

128 - Sohn der Ratten

Titel: 128 - Sohn der Ratten
Autoren: Dämonenkiller
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Abi Flindt das Zimmer verlassen. Sollte sich Dorian innerhalb eines Tages nicht melden, soll Abi nach Hause fliegen."
    „Weshalb sollen wir das Zimmer verlassen?"
    „Dorian ist eben im Begriff, den Tempel zu betreten. Bitte, Kiwibin, gehen Sie! Und nehmen Sie Iwan mit!"
    Kiwibin sagte etwas zu Iwan auf russisch. Iwan stand auf, nickte Dunja und Abi zu und verließ zusammen mit Kiwibin das Zimmer.
    „Haben Sie noch Kontakt mit Dorian?"
    „Ich kann ihn noch sehen. Sehr undeutlich zwar, aber ich sehe ihn. Den Ys-Spiegel hat er mit beiden Händen gepackt. Jetzt tritt er in den Tempel ein. Nun kann ich ihn nicht mehr sehen. Das Bild wird auch blasser. Jetzt ist die Verbindung ganz unterbrochen."
    Dunja wischte sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn.
    „Wir können nur hoffen, daß Dorian Erfolg hat, denn sonst ist die Erde verloren."
    Das Mädchen nickte schwach und blickte Abi an. „Setzen Sie sich zu mir, Abi!"
    Der junge Däne gehorchte. Er nahm neben Dunja Platz, die noch immer schwer atmete. Trotz der dunklen Ringe unter den Augen sah sie verführerisch aus.
    „Dorian Hunter muß ein seltsamer Mensch sein", sagte Dunja. „Kennen Sie ihn schon lange?"
    „Nicht sehr lange."
    „Und Coco Zamis? Sie ist eine außergewöhnliche Frau."
    „Das kann man wohl sagen. Die beiden sind ein ideales Paar."
    „Erzählen Sie mir mehr über die beiden! Und auch über Sie will ich mehr wissen."
    Abi Flindt bot Dunja eine Zigarette an. Er selbst nahm sich auch eine.
    „Ich spreche nicht gern über die beiden - und schon gar nicht über mich selbst."
    Dunja musterte Abi. „Um Sie schwebt irgendein düsteres Geheimnis, Abi. Ich spüre es ganz deutlich."
    Abis Gesicht verfinsterte sich. Auch Nelja hatte sofort bemerkt, daß mit ihm einiges nicht stimmte. „Über mir scheint ein Fluch zu liegen", flüsterte Abi. „Ich darf keine Frau lieben."
    „Das ist doch Unsinn, Abi."
    „Nein, es stimmt. Kaum liebe ich eine Frau, schon liegt der Schatten des Todes auf ihr. Meine Frau wurde zum Beispiel während unserer Flitterwochen getötet. Und erst vor kurzer Zeit mußte Nelja sterben."
    „Sie haben viel Böses erlebt, Abi. Aber vielleicht kann ich Ihnen helfen. Ich habe schon vielen Menschen geholfen."
    „Mir kann niemand helfen, Dunja. Aber sprechen wir nicht von mir. Es gibt wichtigere Themen." „Sie denken ständig an Dorian Hunter, Abi. Versuchen Sie abzuschalten!"
    „Gelingt es Ihnen, abzuschalten, Dunja? Ich glaube nicht. Unsere Unterhaltung soll ja nur dazu dienen, daß Sie auf andere Gedanken kommen."
    „Zum Teil haben Sie recht. Aber nur zum Teil. Sie interessieren mich wirklich, Abi."
    „Bitte, sprechen wir nicht mehr über mich!"
    „Schade, ich hätte gern mehr über Sie gewußt."
    Abi rückte etwas von Dunja ab, drückte seine Zigarette aus und schenkte sich einen Wodka ein. „Aber erzählen Sie mir wenigstens etwas über Dorian Hunter und Coco Zamis!"
    Abi nickte. Er trank noch einen Schluck, dann erzählte er Dunja einiges über seinen Freund.

    Coco blickte Dorian nach, der vor dem Tempel stehengeblieben war. Sie war ziemlich sicher, daß sie ihren Lebensgefährten nicht mehr lebend wiedersehen würde.
    Dorian verschwand im Tempel, und sie blickte Olivaro an.
    „Wird er zurückkommen, Olivaro?" „Ich hoffe es."
    „Du hoffst es", sagte Coco bitter. „Aber was glaubst du?"
    Olivaro wandte sich einfach ab. Er zog es vor, keine Antwort zu geben.
    „Keine Antwort ist auch eine Antwort", sagte Coco.
    „Ich würde dir gern sagen, daß er bestimmt zurückkommt. Aber das wäre eine Lüge, Coco."
    Die ehemalige Hexe der Schwarzen Familie nickte langsam.
    Noch immer hing das diffuse Dämmerlicht über der Landschaft, die aus den neun Gehirnen der Häuser gebildet wurde. Überall waren scheußliche Ungeheuer zu sehen, die aber nicht in die Nähe des Tempels kamen. Auch der Boden bebte immer noch und senkte sich zusehends. Die Gehirne der neun riesigen Lebewesen schienen zu schrumpfen. Überall waren glühende Magnetfelder zu sehen. Die Große Mutter spie weiter mißgestaltete Geschöpfe aus, darunter auch völlig deformierte Janusköpfe, von denen einige überhaupt nicht lebensfähig waren und Minuten nach ihrer Geburt starben. „Wie lange wird es dauern, bis Dorian die Große Mutter erreicht hat?"
    „Darauf kann ich leider nicht antworten, da ich es nicht weiß. Der Tempel ist das Ziel der alten Janusköpfe. Zu ihm pilgern sie, wenn sie spüren, daß die Stunde ihres Todes naht. Sie kehren zurück
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