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1279 - Insel der Sternensöhne

Titel: 1279 - Insel der Sternensöhne
Autoren: Unbekannt
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um von den dringendsten Problemen abgelenkt zu werden.
    „Im Lauf der nächsten 200 Jahre würde von uns die Westseite von Triangulum besiedelt.
    Wir hatten heftige Auseinandersetzungen mit zwei anderen Sternenvölkern, die schließlich in einen interstellaren Krieg einmündeten. Wie du weißt, haben wir diesen gewonnen. Danach folgte konsequenterweise der Aufbau des Imperiums, das etwa fünfhundert Jahre später eine Raumkugel mit einem Durchmesser von etwa 4000 Lichtjahren umfaßte."
    „Zu diesem Zeitpunkt war unsere Gesellschaft noch patriachalisch orientiert, nicht wahr?"
    „Ganz recht. Es folgten dann erste Expeditionen zur gegenüberliegenden Nordseite von Triangulum und die Begegnung mit der dort herrschenden Lebensform."
    „Den Maakar, den Wasserstoff-Methan-Atmern, von denen es heißt, daß es Nachkommen jener legendären Maahks sind, die vor 10.000 Jahren vor einem anderen Volk geflohen sind. Ich glaube, dies war das Volk der Arkoniden, nicht wahr?"
    „Ja, Arkoniden oder so ähnlich hießen sie wohl. Jedenfalls setzten die Giftatmer unseren Expansionsbestrebungen heftigsten Widerstand entgegen."
    Dao-Lin-H’ay beobachtete, wie ein mit zwei Männern besetzter Raumjäger durch eine Strukturlücke im Energieschirm hereinschwebte und auf dem Hof landete. Wissenschaftler luden Maschinenteile aus, die für die Fabrikation der Keramikwelle benötigt wurden.
    „Vor genau 430 Jahren muß es dann im Fernen Nebel zu einem Naturereignis gekommen sein, das unsere Kosmophysiker als ‚Weltraumbeben’ bezeichnet haben. Was auch immer dies gewesen sein mag - ich verstehe zu wenig davon, um es erklären zu können - es hatte Auswirkungen auf kritische Paratauregionen", fuhr die Protektorin fort.
    „Also mit Paratau übersättigte Zonen?"
    „Ganz recht Es kam zu galaxisweiten Psi-Stürmen, und eine Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes drohte. Da griff der Weise von Fornax ein. Er benutzte die psionischen Energien der betroffenen Tauregionen dazu, den überschüssigen Paratau zu einem fernen, superstarken Hyperstrahler gleicher Frequenz abzuleiten."
    „Ja, davon habe ich gehört", bemerkte Jammur-Trahl-L'agyr. „Stimmt es, daß der Weise von Fornax ein Fünftel seiner Substanz verloren hat?"
    „Ja, das ist richtig. Du weißt, welchen Hyperstrahler ich meine?"
    „Nein, ich habe keine Ahnung."
    „Es ist die Sonne N'jala. Sie ist 412 Lichtjahre von Guunen entfernt. Gefördert wurde der Psi-Transfer durch die 5-D-Effekte der Weltraumbeben, so daß im Bereich der Sonne N'jala die Paratautropfen in großer Menge materialisierten." Dao-Lin-H’ay strich sich mit der Hand über die verletzte Schulter. Die Wunde schmerzte. „Für uns Kartanin war N'jala schon vor diesem Zwischenfall von großer Bedeutung. Die von der Sonne ausgehende Hyperstrahlung führte bei besonders sensiblen Frauen zur Herausbildung von schwachen parapsychischen Kräften. Damals unterhielten wir Kartanin eine ESP-Forschungsstation im N'jala-System. Sie hatte die Aufgabe, diese Phänomene zu studieren, und da die Forscher nicht nur eine rein wissenschaftlichpragmatische, sondern auch eine mystische Beziehung zur Sonne hatten, nannten sie die materialisierten Paratautropfen die Tränen N'jalas."
    Jammur-Trahl-L'agyr blickte die Protektorin bewundernd an. In diesen Minuten empfand sie keinen Neid und keinen Haß. Sie war nicht eifersüchtig auf die Familie H’ay, es schmerzte sie lediglich, daß diese so viel mehr wußte als andere Familien.
    „Die Forscher untersuchten nun die Paratautropfen, die im Bereich der Sonne erschienen waren, und sie stellten fest, daß diese Tropfen, die sie auch Psichogone nannten, hochbefähigte Esper aus den parapsychisch begabten Kartanin machten."
    „Aber nur aus den Frauen", lächelte die Assistentin. „Die Männer waren niemals in der Lage, die Tautropfen zu kontrollieren."
    „Und sie werden nie dazu in der Lage sein", bestätigte Dao-Lin-H’ay. „Nun - ziemlich genau zu diesem Zeitpunkt brach der Zweite Giftatmer-Krieg aus. Er konnte mit Hilfe der Esper gewonnen werden. Durch diese kam es dann auch zu einer Umbildung unserer Gesellschaft in ein Matriarchat, sowie zu weiteren Veränderungen, die in der Herausbildung der Sieben Großen Familien gipfelten. Dies waren und sind Zusammenschlüsse besonders begabter Esper, die in den verschiedenen Protektoraten des Imperiums die Macht übernahmen."
    „Ach ja", seufzte Jammur-Trahl-L'agyr. „Es kam dann zu einem Krieg der großen Familien um die Paratau-Vorräte
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