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1279 - Insel der Sternensöhne

Titel: 1279 - Insel der Sternensöhne
Autoren: Unbekannt
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entnahmen. Ihre Augen waren dunkel vor Haß und Entsetzen, und auf ihren Lippen stand weißer Schaum.
    „Durch", entschied die Protektorin. „Wir können keine Rücksicht auf die Stände nehmen."
    Der Panzer rollte weiter, drückte mit seiner Masse Verkaufsstände mitsamt ihrem Inhalt zur Seite oder überrollte sie.
    Dao-Lin-H’ay richtete sich höher auf, so daß die Scoraner sie besser sehen konnten, und ihr Anblick genügte, sie in die Flucht zu schlagen.
    Die anderen Panzer folgten. Es gab keinen anderen Weg zur Fabrik.
    Die Panzer ließen eine Spur der Verwüstung zurück.
    Die Protektorin stieg noch etwas höher, bis sie die ganze Straße übersehen konnte. Die meisten Scoraner waren geflüchtet. Vereinzelt krochen einige vollkommen verwirrte und verängstigte Männer und Frauen zwischen umgestürzten Kisten und Kästen, Obst und Gemüse herum. Dao-Lin-H’ay gab dem Fahrer ein Zeichen, um den Panzer anzuhalten, bis sich die Scoraner in Sicherheit gebracht hatten.
    Mehrere Männer verschlossen die Tore der Fabrik, so als ob sie ahnten, welches Ziel die Panzer anstrebten.
    „Durch", befahl Dao-Lin-H’ay, und der Panzer sprengte mit seiner Masse das Fabriktor.
    Ihm folgten die anderen Fahrzeuge, und als die Kommandantin auf den Boden herabsprang, sah sie, daß auch aus anderen Richtungen Panzer und große Transportfahrzeuge heranrückten.
    Die Stimme Jarmin-Vyn-H’ays hallte über den Platz, und die Kartanin schwärmten aus.
    Sie stießen nirgendwo auf Widerstand.
    Die meisten Scoraner flüchteten. Einige verkrochen sich in Verstecken. Nur etwa zehn Minuten verstrichen, dann meldete der Chef der Sternsöldner, daß sich die Fabrik fest in der Hand der Kartanin befand.
    Dao-Lin-H’ay stand vor dem Verwaltungsbereich, als sie die Meldung entgegennahm.
    „Komm", sagte sie. „Ich will mir ansehen, wie es um die Kommunikationstechnik bestellt ist."
    Sie betrat das Gebäude durch eine Schwingtür und sah sich plötzlich zwei Scoranern gegenüber. Sie waren kräftige Männer, beide größer als sie. Mit Messern bewaffnet, stürzten sie sich auf sie. Die Protektorin blickte in grüne Augen, aus denen ihr Angst und Entsetzen entgegenschlug. Die beiden Männer griffen sie offensichtlich an, weil sie sich in die Enge getrieben fühlten.
    Erschrocken fuhr sie zurück. Eine Klinge grub sich ihr in die Schulter. Die andere konnte sie mit geschickter Körperdrehung abwenden. Dann packte sie den Arm eines der beiden Männer und riß ihn herum. Der Scoraner stürzte augenblicklich zu Boden. Der Mann hatte von Kampftechnik nicht die geringste Ahnung. Auch der andere, der von Jarmin-Vyn-H’ay zu Fall gebracht und entwaffnet wurde, wußte sich nicht zu helfen. Die beiden Männer flüchteten auf allen vieren, bis es ihnen gelang, auf die Füße zu kommen. Sie stoben dann davon, als sei der Leibhaftige hinter ihnen her.
    „Du bist verletzt", sagte der Sternmarschall.
    „Das ist nichts weiter", wehrte sie ab und preßte die Hand gegen die heftig blutende Wunde.
    „Unsinn", sagte er. „Du mußt sofort versorgt werden. Deine ganze Seite ist blutig."
    Sie fühlte Schwäche in sich aufkommen. Energisch preßte sie die Lippen zusammen und stieß Jarmin-Vyn-H’ay zurück.
    „Später", entschied sie, nahm ein Taschentuch und drückte es auf die Wunde. Dann stieg sie eine Treppe zu einem Büro hinauf, von dem aus sie glaubte, das Gelände der Fabrik besser übersehen zu können.
    Als sie das Ende der Treppe erreichte, sah sie die zusammengekrümmte Gestalt einer jungen Kartanin, die auf dem Boden lag. Sie beugte sich über sie.
    „Sie ist tot", stellte sie betroffen fest. „Ein Messerstich hat ihr Herz getroffen."
    Der Chef der Sternsöldner ging an ihr vorbei in eines der sich anschließenden Büros.
    Hier lag ein Scoraner auf dem Boden. Ein nadelfeiner Energiestrahl hatte seinen Kopf getroffen und ihn getötet. In der Hand hielt er ein blutiges Messer.
    „Ich will wissen, wer das gewesen ist", sagte Dao-Lin-H’ay zornig.
    „Ich werde es dir bald sagen", erwiderte Jarmin-Vyn-H’ay.
    Er wich den Blicken der Protektorin aus, die das Büro nun wieder verließ und zu einem anderen Raum hinüberging, von dem aus sie in den Fabrikhof hinabsehen konnte. Hier hatten die Sternsöldner mittlerweile Projektoren aufgebaut, mit denen ein einfacher Prallschirm errichtet werden konnte.
    Die Straßen jenseits der Fabrikmauern waren wie ausgestorben. Die Bewohner der Stadt hatten sich in die Häuser zurückgezogen, und Dao-Lin-H’ay
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