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1279 - Insel der Sternensöhne

Titel: 1279 - Insel der Sternensöhne
Autoren: Unbekannt
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den Bergen liegt ein stark befestigter Militärstützpunkt der Luftwaffe, und im Süden der Insel befindet sich ein weiterer Stützpunkt der Marine. Die größte Macht von Scora, zu der die Insel gehört, will damit die Öltransporte sichern, die mit großen Schiffen an dieser Insel vorbei zum Nordkontinent durchgeführt werden."
    „Warum hast du eine Insel ausgewählt, die so stark abgesichert ist?" fragte einer der jungen, weiblichen Offiziere. „Gibt es keine geeignetere Fabrik?"
    „Nein, die gibt es nicht. Wir müssen die Keramikwelle dort herstellen können, und das in möglichst kurzer Zeit. Wir sind uns alle einig darin, daß wir uns selbst mit unserer überlegenen Waffentechnik nur wenige Tage in der Fabrik halten können."
    Dao-Lin-H’ay lehnte sich in ihrem Sessel zurück.
    „Für die Scoraner ist unser Überfall zweifellos ein großer Schock. Nach allem, was ich gehört habe, ist eine Verständigung nicht möglich. Wir sollten uns aber überlegen, was wir ihnen zurücklassen, wenn wir die Welle hergestellt haben, und wenn wir uns zurückziehen."
    „Ein Geschenk?" fragte Jarmin-Vyn-H’ay.
    „Genau das", bestätigte die Protektorin. „Zur Versöhnung. Sie werden dann hoffentlich begreifen, daß wir ihnen nicht schaden wollten."
    „Ich wüßte was", erwiderte Fessen-Kon-H’ay, der Pilot.
    „Und das wäre?"
    „Eine Wasserstoffbombe, falls sie so was noch nicht entwickelt haben."
    Dao-Lin-H’ay lachte.
    „Daß ich immer wieder auf dich hereinfalle", sagte sie. „Ich hätte wissen müssen, daß ein Zyniker wie du so etwas vorschlägt"
    „Wir sollten eine Kommission bilden, die sich näher mit Scora befaßt. Sie wird fraglos schnell herausfinden, wo die größten Probleme für die Völker dieser Welt liegen", bemerkte Jammur-Trahl-L'agyr. „Wir können den Scoranern dann gezielt helfen, zumindest eines dieser Probleme zu überwinden."
    „Ausgezeichnet", stimmte die Kommandantin zu. „Du wirst dieser Kommission vorstehen. Suche dir die Wissenschaftler zusammen, die du für geeignet hältst."
     
    2.
     
    „Wir können sicher sein, daß sie uns nicht orten", sagte Fessen-Kon-H’ay. Er saß an den Steuerelementen der scheibenförmigen Planetenfähre, einem Raumfahrzeug, das einen Durchmesser von etwa 160 Metern hatte, und das sich für die bevorstehende Operation eignete wie kaum ein anderes. Er schenkte sich aus einer Thermosflasche einen Becher Tee ein. „Sie haben einfach noch nicht die Ortungstechnik."
    „Aber sie wissen, daß wir da sind", stellte Dao-Lin-H’ay fest. „Ihre Funkgespräche verraten es." Sie blickte durch die Frontscheibe der Planetenfähre hinaus. Noch befanden sie sich zusammen mit den anderen vier Fähren in der Umlaufbahn um Scora, aber sie verloren bereits an Geschwindigkeit und sanken tiefer. „Sie sind vollkommen durcheinander, und sie haben Angst."
    „Aus ihren Funkgesprächen konnten wir entnehmen, daß in ihren alten Legenden von Sternensöhnen die Rede ist, die aus dem All kommen und das Grauen nach Scora bringen", sagte Jarmin-Vyn-H’ay, der Chef der Sternsöldner. „Sie machen sich selbst verrückt. Wir haben keine feindlichen Absichten, und wenn sie uns ruhig und vernünftig begegnen würden, wäre alles in Ordnung."
    Die Planetenfähren verließen nun die Umlaufbahn und begannen mit ihrem Anflug auf die Insel der Sternensöhne.
    „Die öffentlichen Medien berichten die unsinnigsten Geschichten über uns. Sie werfen uns Gräueltaten vor. Es ist nicht zu fassen." Jarmin-Vyn-H’ay schüttelte verwundert den Kopf. „Wenn ich nur wüßte, warum sie sich so verhalten."
    „Ich weiß es auch nicht", erwiderte die Protektorin. „Wir können ihre Gedanken nicht espern. Wir finden einfach keinen parapsychischen Zugang zu ihnen."
    Fessen-Kon-H’ay projizierte eine Zeichnung der Insel auf die Monitorschirme. Auf ihnen waren mehrere Plätze im Norden markiert, die groß genug für eine Landung der Planetenfähren waren. Allerdings mußten alle fünf Fähren mitten im besiedelten Gebiet landen. Der Pilot der MASURA hatte sich als Landeplatz einen Park ausgesucht, der nur etwa zweihundert Meter von der Fabrik entfernt war. Er bedauerte, daß er nicht auf dem Fabrikgelände heruntergehen konnte, aber dort war nicht genügend Raum vorhanden.
    „Alle Vorteile liegen bei uns", registrierte Dao-Lin-H’ay, die Protektorin. „Sie rechnen nicht damit, daß wir bei ihnen landen. Wir sind ihnen in jeder Hinsicht überlegen. Unseren Waffen haben sie nichts
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