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1276 - Spielplatz der Hölle

1276 - Spielplatz der Hölle

Titel: 1276 - Spielplatz der Hölle
Autoren: Jason Dark
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sich nicht von der zusammengeringelt daliegenden Schlange stören ließ. Auch wenn diese ihn beißen würde, einem lebenden Toten würde das Gift nichts ausmachen.
    Harry versuchte, in die Höhe zu schielen, um die Schlange zu entdecken. Er sah sie auch und stellte fest, dass sie unbeweglich liegen blieb und sich um den Zombie gar nicht kümmerte.
    Für eine Weile behielt Boris Kelo diese Haltung bei. Dann duckte er sich, behielt mit seinen Händen aber noch Kontakt. Er hatte sein Gesicht jetzt in die Höhe der anderen Gesichter gebracht, und wenn er den Kopf bewegte, konnte er sie anschauen.
    Zuerst nach links!
    Da hockte Dagmar in ihrem kleinen Sarg aus Glas. Sie konnte ihn trotz der dicken Scheibe erkennen und warf einen Blick in die widerliche Fratze. Sie sah sogar menschlich aus, aber sie war trotzdem abstoßend, weil kein Leben in ihr steckte. Sein Gesicht war hölzern. Bei ihm stand der Mund schief und wurde auch nicht bewegt, sodass das Grinsen blieb.
    Ein gieriges Grinsen. Eine Vorfreude auf das, was geschehen würde. Er drehte den Kopf in Dagmars Richtung und brachte sein Gesicht näher an die Glaswand heran. So nahe, dass er die Außenwand berührte und das Gesicht für einen Moment zusammengedrückt wurde. Er streckte seine Zunge vor, was Dagmar widerlich fand. Gelassen leckte er über die Außenwand hinweg, und das Grinsen verlor sich dabei nicht aus seinem Gesicht.
    Dagmar wollte ihren Kopf zur Seite drehen, was sie jedoch nicht schaffte. Irgendjemand schien sie dazu zu zwingen, auch weiterhin auf die Fratze zu schauen.
    Und sie hatten keine Chance, sich gegen ihn zu wehren. Boris Kelo würde die Glasplatte abheben und sie aus ihrem Gefängnis ziehen. Sie waren ohne Waffen, und durch die unnatürliche Haltung steif geworden. So waren ihre Chancen auf den Nullpunkt gesunken.
    Kelo richtete sich wieder auf!
    Er hatte genug gesehen, aber die Hoffnung, dass er verschwinden würde, erfüllte sich nicht, denn er blieb an dem Platz stehen, an dem er sich aufgerichtet hatte.
    Was hatte er vor?
    Die Hoffnung, dass er verschwinden würde, erfüllte sich nicht, denn Kelo drehte sich etwas nach links und beschäftigte sich dann mit der Glasplatte.
    Er hatte sich Dagmar Hansen als Opfer ausgesucht. Er ließ seine bleichen Totenhände über den Deckel gleiten. Dabei bewegte er die Finger, und Dagmar, die ihn mit Blicken verfolgte, stellte fest, dass sich die Hände immer mehr der Öffnung näherten, durch die sie mit Luft versorgt wurde.
    Die Öffnung war jedoch so klein, dass seine Pranken nicht hineinpassten. Er versuchte es. Er drehte die Hand, er streckte die Finger aus. Er schaffte es auch, sie durch die Öffnung zu schieben, aber es gelang ihm nur mit zwei Fingern.
    Trotzdem nahm die Spannung bei Dagmar zu. Sie hoffte, dass Kelo es nicht schaffte, die Platte anzuheben. Sie traute es ihm jedoch zu. In seinen Fingern befand sich bestimmt genügend Kraft, denn sie waren nicht mit denen eines Menschen zu vergleichen.
    Er schaffte es nicht, denn es gab noch die Verschlüsse. An die hatte er nicht gedacht, aber er gab nicht auf und schaute sich das Gefängnis genauer an. Er führte die Hände darüber hinweg und tastete die Seiten ab.
    So musste er zwangsläufig auf die Verschlüsse treffen, und das passierte auch.
    Dagmar hatte ihn genau beobachtet. Die bleichen Finger ertasteten die Riegel, und er versuchte, sie zu öffnen.
    Dagmar hatte gesehen, wie sie geschlossen wurden. Sie waren in sich beweglich, mussten nach vorn geschoben werden und konnten dann an einer starren Unterseite eingehakt werden.
    Noch suchte er nach der richtigen Lösung, aber er machte leider weiter. Die Gier nach dem Menschen war einfach zu groß.
    Auch die Spinnen in Dagmars Körpernähe hatten die Unruhe bemerkt. Dagmar merkte, dass sich eine aus ihren Haaren löste und an der linken Seite nach unten krabbelte. Sie hatte das Gefühl, jedes einzelne Bein beim Gehen zu spüren und merkte, wie das Tier über ihre Wange kroch und dann die Schulter erreichte.
    Was sie sonst in Furcht und Schrecken versetzt hätte, war ihr jetzt egal, wenn sie an die andere Gefahr dachte.
    Sie wartete förmlich auf das schabende Geräusch, das entstand, wenn sich der Riegel öffnete, aber auch das passierte nicht. Er kam noch nicht zurecht.
    Und dann hielt er in seinen Bewegungen inne.
    Dagmar konnte sich keinen Reim darauf machen, warum das passierte. Er war nicht mal zu einem Teilerfolg gekommen. Trotzdem gab er auf.
    Seine Hände rutschten nach unten. Sie
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