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1275 - Der Totenkopf-Sammler

1275 - Der Totenkopf-Sammler

Titel: 1275 - Der Totenkopf-Sammler
Autoren: Jason Dark
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ich kenne das Problem. Der Name selbst hört sich sehr östlich an, wenn ich das mal so sagen darf. Man könnte gewisse Verbindungen zu anderen Geheimdiensten aktivieren. Vielleicht ist denen etwas über Boris Kelo bekannt.«
    »Das ist zwar ein akzeptabler Vorschlag, aber wird nicht viel bringen, denke ich. Das dauert zu lange, bis man die richtigen Leute erwischt hat. Dann ist es fraglich, ob sie überhaupt reden wollen.«
    »Mehr kann ich auch nicht für Sie tun.«
    »Trotzdem herzlichen Dank.«
    Leicht enttäuscht unterbrach Harry die Verbindung. Es wäre auch zu schön gewesen, aber man konnte nicht alles sofort haben.
    Dagmar kam aus dem Nebenraum.
    Sie klappte das Handy zusammen und schaute ihren Partner fragend an.
    »Nichts. Er ist nicht bekannt.«
    »Was machen wir?«
    Harry lächelte und schob die Lampe auf dem Schreibtisch etwas zur Seite, weil ihn das Licht blendete. »Es kommt jetzt darauf an, was du herausgefunden hast.«
    »Zumindest habe ich Frau Koch erwischt.«
    »Hört sich gut an. Und weiter?«
    »Ihr Mann ist nicht da.«
    »Scheiße«, flüsterte Harry. »Dann können wir uns alles abschminken, denke ich mal.«
    Dagmar schüttelte den Kopf. »Nicht ganz, mein Lieber. Günther Koch ist zwar nicht zu Hause, aber ich weiß, wo wir ihn finden können. Das hat mir zumindest seine Frau gesagt. Sie schien froh zu sein, dass sich die Polizei noch um ihn kümmert.«
    »Ausgezeichnet. Und weiter?«
    »Wir finden ihn in seiner Stammkneipe.«
    »Und wo ist die?«
    »Nicht mal weit von dieser Leichenhalle weg. Die Kochs wohnen in einer Siedlung in der Nähe.«
    Harry sagte nichts. Ihm ging vieles durch den Kopf, und er konnte nicht vermeiden, dass sein Gesicht an Farbe verlor.
    »Das gefällt dir nicht, oder?«
    »Genau, Dagmar, es gefällt mir nicht. Die Wohnung, die Kneipe, die Leichenhalle. Ein Dreieck, dessen Enden sich nicht weit voneinander entfernt befinden.«
    »Für dich ist das kein gutes Omen.«
    »Nein, aber wir sollten uns trotzdem nicht verrückt machen lassen und mit ihm sprechen.«
    »Also in die Kneipe gehen?«
    »Ja. Wie heißt die?«
    »Sie hat einen sehr sinnigen Namen, denn sie nennt sich einfach nur Friedhofseck.«
    ***
    Die Adresse hatten sie sich herausgesucht, und so war es kein Problem, die Kneipe zu finden. In der Stadt war es ruhig, und in der Nähe des Friedhofs erst recht.
    Die Kneipe lag in einer Wohnstraße, in der nur wenige Laternen ihr Licht verbreiteten. Es hatte sich in der Nacht Dunst bilden können, und der trieb in blassen Fahnen über die Fahrbahn hinweg. Die kleine Siedlung mit den vierstöckigen Häusern, die bestimmt inzwischen 50 Jahre alt waren, lag nicht weit von der Straße entfernt. Dagmar und Harry hatten sich die Zeit genommen, kurz an dem Haus vorbeizufahren, in dem Günther Koch und seine Frau wohnten, und so wussten sie jetzt Bescheid.
    Sie rollten durch die ruhige Wohnstraße.
    Dagmar überprüfte ihre Waffe. Sie lächelte dabei. Der Grund war klar, denn jetzt steckten geweihte Silberkugeln im Magazin, und auch Harry hatte seines damit aufgefüllt.
    »Die Schlappe passiert uns nicht noch mal«, flüsterte sie und nickte gegen die Scheibe.
    »Ich will dich nicht beeinflussen, Dagmar, aber könnte es sein, dass du dich nicht zu sehr auf die Silberkugeln verlässt?«
    »Warum?«
    »Es gibt manchmal Wesen, die auch dagegen resistent sind.«
    »Daran will ich nicht denken.«
    »Du solltest es trotzdem im Hinterkopf behalten. Dem Zombie traue ich alles zu.«
    »Was macht dich eigentlich so sicher, dass wir es mit einem Zombie zu tun haben?«
    Harry fuhr an einem Wagen vorbei und stoppte dann. Er hatte in der Nähe der Kneipe eine Parklücke gesehen, in die er rückwärts hineinfahren wollte. Das schaffte er locker; und erst als er den Motor abgestellt hatte, gab er die Antwort. »Er hat sich so verhalten, denke ich. Außerdem - hast du ihn atmen gehört?«
    Dagmar dachte einen Moment nach. »Nein, daran kann ich mich nicht erinnern.«
    »Eben, ich auch nicht.«
    Sie stiegen aus, nachdem das Licht der Scheinwerfer erloschen war. Es war wirklich eine ruhige Ecke. Es gab noch eine Laterne vor ihnen, danach senkte sich dann die Dunkelheit über das Land, und die weiterführende Straße schien im Nirgendwo zu verschwinden und erst dort wieder aufzutauchen, wo einige Lichter schimmerten und sich die nächste Wohnsiedlung zusammenballte.
    In der Kneipe schien nicht viel los zu sein. Es herrschte Totenstille. Wenn nicht die Bierreklame beleuchtet gewesen wäre, hätte
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