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1272 - Revolte der Ritter

Titel: 1272 - Revolte der Ritter
Autoren: Unbekannt
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während Taurec seine Ansprache hielt. Zuerst hatten seine Worte ausschließlich den drei Rittern der Tiefe gegolten. Sein Blick war von einem zum ändern geglitten, und seine Augen hatten in fremdartigem, durchdringendem Glanz geleuchtet, als versuche er, die drei Widerspenstigen zu hypnotisieren - und wer hätte mit Bestimmtheit sagen mögen, daß einem Kosmokraten, der es fertigbrachte, mitten innerhalb des hundertfach gesicherten Hauptquartiers Hanse zu materialisieren, die Fähigkeit der Hypnose nicht gegeben war?
    Aber dann änderten sich die Dinge. Immer öfter glitt Taurecs Blick hinüber zu Stalker.
    Der Kosmokrat und der Fremde waren schon einmal zusammengestoßen - damals, als Taurec Stalker die humanoide Maske vom Leib riß, und bis auf den heutigen Tag wußte niemand, wie die Auseinandersetzung ausgegangen wäre, hätte nicht ein plötzlicher Ausbruch der Vernunft ihr ein vorzeitiges Ende bereitet. Zumindest solange der Kosmokrat unter den Nachteilen des Transformsyndroms zu leiden hatte, schien Stalker ihm ebenbürtig zu sein.
    Taurec spürte das. Die letzten Worte seiner Ansprache waren unmittelbar an den Estarter gerichtet. Der Kosmokrat hatte erkannt, daß es in dieser Runde einen noch gewichtigeren Gegner gab als die drei Ritter der Tiefe.
    „So also", sprach Stalker, „gebärden sich die Kosmokraten, wenn intelligente Wesen sich weigern, ihre Sklaven zu sein." Seine Stimme war schrill und dennoch achtunggebietend. Der Schädel reckte sich noch weiter nach vorne. Der Unterkiefer schob sich hervor, so daß das kräftige Gebiß zum Teil sichtbar wurde. Es gab keinen Zweifel: Stalker war dabei, seine Kampferscheinung anzunehmen. „Sind das wirklich die ordnenden Mächte, die zu Barbaren werden, wenn etwas nicht nach ihrem Willen geht?
    Haben sie wirklich das Recht, Wesen der Niederungen das Recht auf Eigenleben zu verweigern? Geh hin, wo du hergekommen bist, Kosmokrat, und verkünde den Deinen, daß deine Worte hier auf taube Ohren gefallen sind. Die Zeit der Sklaverei ist vorüber. Die Ritter der Tiefe haben sich von den Mächten jenseits der Materiequellen losgesagt. Sucht euch andere Opfer."
    Das Leuchten in Taurecs Augen war erloschen. Seine Schultern wurden schlaff und sanken.
    „Ich höre dich, Sotho Tal Ker", sagte er mit dumpfer Stimme. „Niemand weiß besser als du, daß deine Rede Demagogie ist. Aber die, denen du zu Gefallen sprichst, hören sie gern. Sie wissen nicht, daß es für den, der das Universum vor dem Chaos bewahren will, keinen anderen Weg gibt als den der Kosmokraten. Ihnen kann ich das Unwissen nicht verübeln. Dir aber rechne ich als Hinterhältigkeit an, daß du sie zu verführen suchst."
    Er reckte sich ein letztes Mal. Seine Worte fielen wie Hammerschläge in die Stille.
    „Der Spruch der Kosmokraten gilt. Ihr seid in diesem Abschnitt des Universums nicht willkommen, Ritter der Tiefe. Unstet und heimatlos werdet ihr euch in fremden Tiefen des Alls bewegen, bis ihr euch an eure Pflicht erinnert."
    Er verschwand von der Stelle weg. Von einer Sekunde zur anderen war er nicht mehr da. Perry Rhodan spürte, wie ein dumpfer Druck sich auf sein Bewußtsein senkte. Er wollte auf Stalker zugehen und ihm danken für die Worte, die er gesprochen hatte. Sein Widerwille dem Estarter gegenüber hatte sich aufgelöst. Er selbst hätte nicht besser zum Ausdruck bringen können, was ihn bewegte. Stalker hatte ihm die Worte aus dem Mund genommen.
    Auf halbem Weg verließen ihn die Kräfte. Der Raum war plötzlich von dumpfem Dröhnen erfüllt. Die Umrisse der Gegenstände und Gestalten verschwammen. Als Letztes sah er Homer G. Adams' entsetztes Gesicht. Dann verlor er das Gleichgewicht, und die Finsternis der Bewußtlosigkeit senkte sich über ihn.
     
    *
     
    Er träumte.
    „Komm zu mir, Perry Rhodan", sagte die vertraute Stimme. „Nimm deine Freunde, die Ritter der Tiefe, bring sie an Bord des letzten Virenschiffs und komm zu mir. Glaub mir: Ich kann euch von der Ritteraura befreien. Ihr werdet dem Zwang der Kosmokraten nicht mehr gehorchen müssen."
    „Wird uns auch die Heimat offen stehen?" fragte Perry Rhodan. „Ist deine Macht so groß, daß du den Bann brechen kannst, den Taurec ausgesprochen hat?"
    „Wer von der Ritteraura befreit ist, hat die Kosmokraten nicht mehr zu fürchten", antwortete die Stimme. „Sie haben keine Macht mehr über ihn. Nur auf dem Weg über die Aura können sie euch beeinflussen. Nur solange ihr die Aura tragt, ist die Mächtigkeitsballung des
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