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1272 - Revolte der Ritter

Titel: 1272 - Revolte der Ritter
Autoren: Unbekannt
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verabreichen und schlief danach fest und traumlos.
     
    *
     
    Es wurde so schlimm, daß Herth ten Var, der Chefmediziner, sich der drei Ritter annehmen mußte. Tag und Nacht wurden sie von Erscheinungen und Visionen geplagt, die mittlerweile an Deutlichkeit und Eindringlichkeit nicht mehr zu übertreffen waren.
    Wirklichkeit und Unwirklichkeit wechselten in rascher Folge, so daß es den Geplagten mitunter schwerfiel, Halluzination und Realität zu unterscheiden. Die Botschaften, die die Kosmokraten übermittelten, waren zunehmend persönlichen Charakters. Die Ängste des Individuums wurden geweckt.
    Herth ten Var, unter dessen Leitung die medotechnische Behandlung der Ritter verlief, mußte nach wenigen Tagen seine Hilflosigkeit eingestehen. Die Psi-Technik der Kosmokraten spottete selbst der am weitesten fortgeschrittenen Mittel und Therapien der modernen Medizin. Die Visionen kamen und gingen, wie die Kosmokraten es wollten; keine der angewandten Methoden hatten auf sie auch nur den geringsten Einfluß.
    „Einen Trost haben wir", sagte ten Var während einer Unterhaltung mit Perry Rhodan.
    „Viel schlimmer kann es nicht werden. Die Kosmokraten versuchen, getreue Ritter der Tiefe aus euch zu machen. Ritter, die infolge übermäßigen psychologischen Drucks den Verstand verloren haben, können sie nicht gebrauchen. Zur Katastrophe wird es also nicht kommen."
    Aus müden Augen blickte Perry Rhodan den Mediker an.
    „Dein Optimismus wirkt erfrischend", bemerkte er sarkastisch. „Und was wird in der Zwischenzeit aus uns? Wie lange soll das so weitergehen?"
    „Ich verstehe deinen Ärger, Perry", antwortete Herth ten Var ruhig. „Aber die Antwort auf deine Fragen kannst du nicht im Ernst von mir erwarten. Ich weiß nicht, was hier vorgeht.
    Ich bin kein Kosmokrat."
    Rhodan suchte Sato Ambush auf. Aber auch der Pararealist hatte ihm keine Hilfe anzubieten.
    „Es mag für dich wie ein Gewaltmarsch durch parallele Wirklichkeiten aussehen", sagte er. „Wenn es so wäre, könnte ich dir helfen. Aber es ist nicht so. Die Kosmokraten spielen nicht mit den Realitäten; sie spielen mit eurem Bewußtsein. Was ihr erlebt, sind Halluzinationen. Die Erlebnisse auf unterschiedlichen Wirklichkeitsebenen dagegen sind eben das: echte Erlebnisse, jedes in eine andere Realität verpackt."
    „Warum hilft uns Si kitu nicht?" fragte Perry Rhodan, mehr aus Verzweiflung, als weil er der Idee irgendeinen Wert beigemessen hätte.
    Sato Ambush spreizte die Hände zu einer Geste des Bedauerns.
    „Kann ich es wissen? Si kitu ist eine der kosmischen Mächte, eine sehr unordentliche, wie es mir scheint. Sie hat sich ihrem eigenen Handlanger Kitisho beziehungsweise Furaha nicht mitgeteilt. Wie könnte ich erwarten, daß sie ausgerechnet mich in ihr Vertrauen zieht?"
    Nach mehr als dreiwöchigem Flug verließ die BASIS das unheimliche, furchteinflößende Medium, durch das sie sich seit dem Aufbruch vom Taknu-System bewegt hatte, und kehrte in den Normalraum zurück. Der Übergang erfolgte ohne jede Warnung. Von einer Sekunde zur ändern erschienen die großen Projektionsflächen, die sich vor dreiundzwanzig Bordtagen aus Mangel an Darstellbarem verflüchtigt hatten, und zeigten ein breites, milchiges Band, das sich schon bei mäßiger Vergrößerung in Millionen einzelner Lichtpunkte auflöste. Unter- und oberhalb des Bandes schwebten kugelförmige Leuchterscheinungen, die ebenfalls als aus individuellen Sternen bestehend ausgewiesen wurden.
    Perry Rhodan befand sich zu diesem Zeitpunkt in der Kommandozentrale. Seit seinem letzten Anfall - Anfälle nannte er seit jüngstem die Heimsuchungen durch die Kosmokraten - war mehr als eine Stunde vergangen. Er sah das Bild: das breite, neblige Band aus Hunderten von Millionen Sonnen, die wahllos verteilten Lichttupfer der Kugelsternhaufen, und das Herz krampfte sich ihm zusammen. Unruhe entstand im weiten Rund der Zentrale. Eine Welle des Raunens breitete sich aus. Das Summen Hunderter unterdrückter Stimmen war zu hören.
    „Ich weiß, was ihr alle denkt", hallte Waylon Javiers Stimme durch den Raum. „Freut euch nicht zu früh. Laßt uns hören, was Hamiller zu sagen hat."
    Ein paar Sekunden lang war es still. Dann meldete sich die sanfte Stimme der Hamiller-Tube.
    „Der allgemeine Optimismus ist berechtigt", sagte sie. „Die Sternformation vor uns ist ohne Zweifel die Milchstraße."
    Das letzte Wort war kaum noch zu hören. Es ging unter im Jubel unzähliger Stimmen.
    Perry Rhodan spürte die
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