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127 - Corona, die Rebellin der Hölle

127 - Corona, die Rebellin der Hölle

Titel: 127 - Corona, die Rebellin der Hölle
Autoren: A.F.Morland
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retten.
    Corona aktivierte die Magie, die sich in ihrem goldenen Diadem befand. Der rote Stein verfärbte sich, strahlte gelbes Licht auf den Hünen, sickerte ein und verhinderte ein Fortschreiten des Giftes, Aber die magische Wirkung würde nicht lange anhalten. Sobald sie nachließ, arbeitete das Gift wieder, und noch einmal würde es sich nicht aufhalten lassen.
    Es mußte schnellstens ein Gegengift beschafft werden.
    Das Gift der weißen Viper!
    Ein seltenes Reptil. Aber es kam auch im Tal der Träume vor.
    Corona schickte nach Yubb.
    Als er Gor auf dem Boden liegen sah, riß er die Augen auf. »Was hat er?«
    »Du weißt es ganz genau!« herrschte ihn die Rebellin wütend an. »Du verfluchter Giftmischer! Ich habe dich gewarnt. Dachtest du, ich würde nicht darauf kommen, daß du hinter diesem Giftanschlag steckst?«
    »Ich schwöre dir, ich habe damit nichts zu tun, Corona. Er muß irgend etwas gegessen oder getrunken haben…«
    »Schweig!« schrie Corona. »Du kriegst die Strafe, die dir gebührt, und ihn wird das Gift einer weißen Viper retten.«
    »Draußen kreisen vielleicht schon wieder Flammengeier über dem Tal. Und Yetan kann schon in der Nähe sein. Es wäre nicht klug, die Festung zu verlassen, um nach einer weißen Viper zu suchen.«
    Corona wies auf ihn. »Entwaffnet ihn!«
    Die Rebellin würde ihn zum Tod verurteilen. Wenn er schon sterben mußte, dann mit dem Schwert in der Hand. Er riß es aus der Scheide und bedrohte damit Corona.
    »Widerrufe deinen Befehl, sonst durchbohrt dich mein Schwert!« schrie er.
    Corona hob furchtlos den Kopf. »Stoß zu. Ich habe keine Angst.«
    Yubb dachte, sie als Geisel nehmen zu können. Wenn er Corona in seine Gewalt brachte, würde es niemand wagen, sich ihm in den Weg zu stellen.
    Dann konnte er die Festung verlassen und gehen, wohin er wollte. Er würde sich zu Yetan durchschlagen und ihm seine Dienste anbieten. Der Statthalter des Bösen würde ihn mit offenen Armen empfangen.
    Yubb sprang vorwärts, doch ehe er die Rebellin packen konnte, landete die Breitseite einer Schwertklinge auf seinem Hinterkopf und streckte ihn nieder.
    »Entwaffnen und einsperren!« befahl Corona. »Er wird bald bereuen, was er getan hat!«
    Man schaffte ihn fort.
    Corona ließ Gor in ihre Gemächer bringen, und dann schickte sie ihre Getreuen los.
    »Bringt eine weiße Viper! Aber beeilt euch, sonst stirbt Gor!«
    Männer und Frauen verließen die Festung und schwärmten draußen aus, um irgendwo eine weiße Viper aufzustöbern. Für Corona begann ein banges, nervenzermürbendes Warten.
    Nur zwei Männer bewachten den Eingang, alle anderen hatten die Festung verlassen. Wie tot lag Gor in den Armen der schönen Rebellin. Sie hatte lange nicht mehr geweint, doch nun liefen Tränen über ihre Wangen und tropften auf Gors Gesicht.
    Sie hatte ihm den weißen Schaum von den Lippen gewischt, und sie war froh, daß er keinen Schmerz spüren konnte. Sie konnte nichts mehr für ihn tun.
    Nur noch warten und hoffen.
    ***
    Über dem Tal der Träume kreisten keine Flammengeier, und Yetan und seine Horde war auch nicht in der Nähe. So konnten Coronas Getreue gefahrlos nach einer weißen Viper suchen.
    Zwei Mädchen entdeckten nach mühsamem Aufstieg so ein weißes Reptil. Zusammengerollt lag es auf dem ockerfarbenen Stein und regte sich nicht.
    Vorsichtig näherten sich die Mädchen dem Tier. Sie wußten um die Gefährlichkeit dieser Schlangen. Der Biß der weißen Viper war nicht nur äußerst schmerzhaft, sondern auch tödlich.
    Nur Gor würde daran nicht sterben, denn die Wirkung des einen Gifts würde jene des anderen aufheben.
    Die Mädchen verständigten sich mit Handzeichen. Eine würde die Schlange reizen, die andere blitzschnell zupacken. Trotz aller Schnelligkeit mußte der Griff aber auch sicher sein.
    Wenn das Mädchen, das zupackte, die Schlange nicht knapp hinter dem Kopf erwischte, war es verloren.
    Langsam hob die ›Fängerin‹ die Hand. Sie konzentrierte sich auf das Reptil, während ihre Begleiterin die Viper erschreckte, indem sie sich nach vorn beugte und so tat, als wollte sie die Viper mit beiden Händen vom Felsen fegen.
    Die Schlange war nicht ängstlich. Weiße Vipern waren wegen ihrer Angriffslust bekannt und gefürchtet. Das Biest machte seiner Gattung auch sofort alle Ehre.
    Zischend schnellte es dem Mädchen entgegen, das sich rasch in Sicherheit brachte, während das andere Mädchen entschlossen Zugriff. Sie packte hart zu, damit ihr das Reptil nicht
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