Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
127 - Corona, die Rebellin der Hölle

127 - Corona, die Rebellin der Hölle

Titel: 127 - Corona, die Rebellin der Hölle
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
war abgeschoben worden wie ein altes Gefäß, für das man keine Verwendung mehr hat, und Gor, dieser verdammte muskulöse Bastard, machte sich auch noch bei jeder Gelegenheit lustig über ihn.
    Wie konnte Corona diesem Fremden, von dem sie nichts wußte, so leichtfertig ihre Gunst schenken? Er konnte ein Feind sein, ausgesandt von Asmodis.
    Zuerst erschlich er sich Coronas Vertrauen - und dann tötete er sie.
    Seit Gor bei ihnen war, hatte Yubb ein Auge auf ihn. Er wollte Corona zurückgewinnen, doch solange Gor da war, würde ihm das nicht gelingen. Er mußte sich etwas einfallen lassen. Es mußte möglich sein, Gor unauffällig aus dem Weg zu räumen.
    Wenn es Yubb gelang, den starken Rivalen zu beseitigen und verschwinden zu lassen, konnte er hinterher behaupten, Gor wäre fortgegangen. Niemand würde ihm das Gegenteil beweisen können.
    Corona würde wütend, verletzt und enttäuscht sein, und Yubb würde da sein, um sie zu trösten. Er würde ihr klarmachen, daß man Fremden gegenüber niemals so vertrauensselig sein dürfe, und es würde für Corona eine Lehre sein, die sie nie vergaß.
    Yubb war zuversichtlich, daß er seinen Platz an Coronas Seite zurückerobern konnte. Er mußte sich nur in Geduld fassen und den richtigen Augenblick abwarten.
    Wenn er Glück hatte, brauchte er nicht einmal einen Finger zu rühren. Gor konnte auch irgendeiner tödlichen Gefahr zum Opfer fallen. Das wünschte sich Yubb, während er den Hünen grimmig anstarrte und scharf sagte: »Ich habe vor nichts Angst. Merk dir das.«
    Gor bleckte die Zähne. »Heißt das, daß du dich auch vor mir nicht fürchtest?«
    Yubb griff sofort zum Schwert. »Ich bin jederzeit bereit, dir das zu beweisen!«
    Coronas schwarze Augenbrauen zogen sich unwillig zusammen. Sie forderte Gor und Yubb auf, sich zu vertragen.
    Gors Augen wurden schmal. »Solltest du einmal dein Schwert gegen mich richten, töte ich dich!« knurrte er.
    »Ich scheue den Kampf nicht. Laß ihn uns gleich austragen!« verlangte Yubb.
    »Schluß jetzt!« fuhr Corona scharf dazwischen. »Es geschieht immer noch das, was ich sage, und ich befehle euch, die Waffen stecken zu lassen.«
    Yubb wies mit haß verzerrtem Gesicht auf Gor. »Er hat mich beleidigt, das lasse ich mir nicht gefallen!« Seine Hand umschloß immer noch den Schwertgriff. »Er ist ein Niemand. Wenn wir ihn nicht mitgenommen hätten, wäre er zugrunde gegangen. Und so dankt er es uns.«
    »Corona hat entschieden, mich mitzunehmen«, sagte Gor, »Ihr bin ich zu Dank verpflichtet, nicht dir - und auch keinem anderen.«
    Jetzt zog die Rebellin ihr Schwert. »Na gut, wenn du unbedingt kämpfen willst, dann kämpfe, Yubb. Aber mit mir!«
    Yubb ließ den Schwertgriff los. »Das wirst du nicht erleben, daß ich einmal mein Schwert gegen dich richte«, sagte er und trat zwei Schritte zurück.
    Corona nickte zufrieden. »Können wir endlich weitergehen?«
    Yubb sagte nichts mehr, aber sein Blick verhieß nichts Gutes. Gor mußte verschwinden. Je eher, desto besser.
    Über die sandfarbenen Hänge des Tals strich ein warmer Wind. Er führte einen fauligen Gestank mit sich, und ein süßlicher Verwesungsgeruch breitete sich über die kleine Gruppe, die von Corona angeführt wurde.
    Bald stießen sie auf bleiche Knochen, und Aas lag verstreut umher. Irgendwo lauerte eine geheimnisvolle Gefahr, das spürten alle, und sie rückten näher zusammen, wobei die Männer den äußeren Ring bildeten, der die Frauen, die ebenfalls bewaffnet waren, umschloß.
    Nur Corona befand sich außerhalb dieses Kreises. Sie stand immer an der Spitze, ganz gleich, wie groß die Gefahr war, die ihnen drohte.
    Gespannt blickte sich die Rebellin um. Gor und Yubb flankierten sie. Beide waren bereit, ihr Leben für sie zu geben.
    Es war nicht mehr weit bis zur Festung des Traumdämons. Sie war in eine Felswand gehauen. Zum Eingang mußte man hochklettern. Er war bestimmt gut zu verteidigen. In Tarans einstiger Behausung konnte sie sich sicher fühlen. Vorausgesetzt, es hatte noch niemand vor ihnen davon Besitz ergriffen, Corona setzte ihre Schritte mit äußerster Vorsicht. Sie wich den Knochen aus, und ihre Hand ruhte auf dem Schwertgriff. Befand sich die Gefahr unter dem weichen, feinen Sand, der so harmlos aussah?
    Ein widerlicher Gestank stieg aus dem offenen Kadaver eines verendeten Tiers. Corona ging trotzdem darauf zu, um sich die Verletzungen anzusehen, die zum Tod dieser Kreatur geführt hatten.
    Sie sah tiefe Schnitte, die Wundränder waren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher