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127 - Corona, die Rebellin der Hölle

127 - Corona, die Rebellin der Hölle

Titel: 127 - Corona, die Rebellin der Hölle
Autoren: A.F.Morland
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verbrannt.
    »Da!« schrie plötzlich einer der Männer und wies nach oben, »Flammengeier!«
    ***
    Die brennenden Raubvögel formierten sich in großer Höhe. Sieben gefiederte Feinde waren es, deren Schwingen eine beängstigende Spannweite aufwiesen.
    Sie brannten, und die Luft, die wäh, rend des Fliegens über sie strich, nährte das Feuer, das ihnen anhaftete, ohne sie zu verbrennen. Sie zogen Kreise und sanken dabei tiefer.
    »Sie werden gleich angreifen«, sagte Yubb.
    »Versucht sie abzuschießen!« rief Corona und riß den Bogen von ihrer Schulter. Schon lag ein Pfeil auf der Sehne, die die Rebellin kraftvoll spannte.
    Aber sie ließ Pfeil und Bogensehne noch nicht los, denn die Flammengeier kreisten noch zu hoch über ihnen. Einen Augenblick später stieß der erste Raubvogel herab.
    Er legte die Flügel an seinen brennenden Körper und fiel wie ein Meteor vom Himmel. Er stieß dabei ein schauriges Krächzen aus und streckte seine Greifer mit den glühenden Krallen nach unten.
    Corona zielte gewissenhaft.
    Sie wirkte völlig ruhig. Jetzt lösten sich ihre schlanken Finger von der Sehne, und der Pfeil sauste nach oben, dem Flammengeier entgegen. Er durchbohrte die Brust des Raubvogels. Ein zweiter Pfeil traf das Tier, und es fing heftig an zu flattern, überschlug sich und landete zwanzig Schritte von Corona entfernt im Sand.
    Drei, vier klatschende Flügelschläge noch, dann lag der Vogel still, und das Feuer erlosch.
    Es gelang Corona und ihrem Gefolge, weitere drei Geier abzuschießen. Die anderen kamen durch, und man wehrte sich mit dem Schwert gegen die Angreifer.
    Yubb hoffte, daß Gor den Angriff der Flammengeier nicht überlebte, und als sich einer der Raubvögel von hinten auf diesen stürzte, warnte er ihn nicht.
    Aber Corona erkannte die Gefahr und griff sofort ein. Mit hochgeschwungenem Schwert eilte sie Gor zu Hilfe. Als der Flammengeier mit seinem großen Glutschnabel zuhacken wollte, surrte das Schwert der Rebellin auf ihn zu und schlug ihm den Kopf ab.
    Als alle Flammengeier vernichtet waren, stimmten sie ein Freudengeheul an. Doch Corona drängte darauf weiterzugehen.
    Sie schaute mißtrauisch nach oben, denn sie war davon überzeugt, daß es noch mehr von diesen Raubvögeln gab.
    Während sich die Gruppe der Felsenfestung näherte, nahm Corona Yubb beiseite und raunte ihm zu: »Ich habe es genau gesehen.«
    Yubb musterte sie fragend. »Was?«
    »Du hättest Gor retten können, hast es aber nicht getan. Du wolltest, daß der Flammengeier Gor für dich aus dem Weg räumt. Ich sollte dich bestrafen.«
    »Irgendwann wirst du erkennen, daß es falsch ist, diesem Fremden zu vertrauen. Hoffentlich kann ich dich dann vor Schaden bewahren«, sagte Yubb. »Gor spielt nicht falsch.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Ich fühle es. Ich habe mich für ihn entschieden. Er gehört von nun an zu mir und wird in Zukunft immer an meiner Seite stehen. Ich erwarte von dir, daß du meine Entscheidung respektierst, Yubb. Zwing mich nicht, dich als Feind zu betrachten.«
    »Ich werde niemals dein Feind sein.«
    »Wer Gors Feind ist, ist auch mein Feind!« sagte die Rebellin hart, beschleunigte ihren Schritt und ging kurz darauf neben dem Hünen.
    ***
    Sie kletterten über gelbes Gestein zum dunklen, schmalen Eingang hoch. Gor wollte der Rebellin helfen, doch sie lehnte seine Hilfe ab. Durch einen langen Gang mußten sie hintereinander gehen, weil sie nebeneinander keinen Platz hatten.
    Die Wände waren glatt und verströmten eine eigenartige Kälte. Es gab mehrere kleine Räume, die um einen großen Saal angeordnet waren, und durch schmale Schächte fielen helle Lichtbündel.
    Aus dem Maul eines steinernen Drachen plätscherte klares, silbern perlendes Wasser. Yubb trank davon, und es schadete ihm nicht.
    Corona sagte, welche Räume sie für sich beanspruchte. Der Rest stand ihren Getreuen zur Verfügung. Gor durfte bei ihr wohnen, und das war Yubb ein Dorn im Auge, aber er fand sich vorläufig damit ab.
    Er teilte mit Coronas Erlaubnis die Wachen ein, und er wies diese an, sofort Alarm zu schlagen, wenn ihnen etwas verdächtig Vorkommen sollte. Als die Nacht anbrach, lagen Corona und Gor nebeneinander.
    »Was weißt du von Taran, dem schwarzen Traumdämon?« fragte Gor.
    »Nicht sehr viel«, antwortete die Rebellin. »Nur, daß er sehr stark gewesen sein soll. Er tötete seine Feinde mit schrecklichen Träumen, die sie in den Wahnsinn trieben. Ein Teil dieser Kraft blieb in diesem Tal zurück. Man kann es
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