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1267 - Flucht aus Elysium

Titel: 1267 - Flucht aus Elysium
Autoren: Unbekannt
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beteiligen.
    Im großen und ganzen stand der Tag jedoch unter dem Eindruck eines gänzlich anderen Ereignisses, einer sinnverwirrenden und majestätischen Show, die zu Ehren des Ewigen Kriegers abgezogen wurde.
    Be-Luqos großer Augenblick war gekommen. Die Welt sollte das Kunstwerk zu sehen bekommen, das er zu Kalmers Verherrlichung geschaffen hatte.
    Um 11:32 Uhr allgemeiner Zeit wurden an Bord der EXPLORER und der LOVELY BOSCYK gleichzeitig Scharen kleiner Fahrzeuge geortet, die die 33 Monde des Planeten Nagath verließen und auf die Peripherie des Cepor-Systems zusteuerten. Nahtastung ergab, daß es sich bei den Fahrzeugen um acht Meter lange Sechskante mit einem Durchmesser von drei Metern handelte. Der Fahrzeugtyp war bekannt; Särge hatte man die kleinen Boote damals, als sie zum ersten Mal auftauchten, genannt.
    Sie waren auf den Monden gelandet, um die Zündkristalle zu deponieren und das Zündsystem so zu justieren. Ihre Rückkehr signalisierte die Stunde, in der Be-Luqo die Initialzündung vornehmen und somit die Entstehung des elysischen Ringsystems einleiten würde. Am Kurs der Särge ließ sich ablesen, daß die Hyperenergiestürme in der Umgebung der Sonne keine ernst zu nehmende Gefahr mehr darstellten. Um 12:05 passierte die Flottille der Sechskante die Bahn des dritten Planeten.
    Alles optische Gerät an Bord der Virenschiffe ebenso wie in den Fahrzeugen des Trosses war auf Nagath und seine dreiunddreißig Monde gerichtet. Im Funkäther breitete sich eine nahezu unheimliche Stille aus. Verstummt waren die nicht endenwollenden Datenströme, die Merioun dazu dienten, seine Befehle zu überr mittein und jeder Einheit des mächtigen Heeres die ihr angemessene Aufgabe zuzuweisen. Die Welt hielt den Atem an, während jeder, vom verachteten Drakker bis hinauf zum Feldherrn darauf wartete, daß Be-Luqo den ersten Zündimpuls abstrahlte.
    Die auf hyperenergetischer Basis arbeitenden Meßgeräte lieferten die erste Anzeige. Danach vergingen Minuten, bis die Wellen der elektromagnetischen Strahlung die Objektive der gewaltigen Teleskope erreichten. Zuerst war es nur ein Funke, ein schwacher Blitz. Er breitete sich aus, lief auf einer dünnen Bahn rings um den Planeten und schloß sich zu einem in grellem Rot leuchtenden Ring. Nicht länger als zwanzig Sekunden hatte das Schauspiel gedauert Kaum war der erste Ring vollständig, da zuckte es ein zweites, ein drittes, ein viertes Mal auf - und nun sprühte es wie himmliches Feuerwerk rings um die Welt Nagath, deren Bewohner, soweit sie auf der Nachtseite des Planeten lebten, jetzt wohl die Hälse reckten und in ehrfürchtigem Staunen den Ablauf des Dramas verfolgten, das sich über ihren Köpfen abspielte.
    Nicht geringer - wenn auch keineswegs mit Ehrfurcht vermischt -war das Staunen an Bord der Virenschiffe. Phantastisch war der Vorgang, der sich dort vollzog. Ein Mond nach dem anderen verschwand von der Bildfläche, zerstob in seine Bestandteile und verwandelte sich in Sekundenschnelle zu einem glänzenden, bunten Ring, der den Planeten gürtete. 33 Ringe entstanden insgesamt im Verlauf kürzester Zeit. Jeder besaß seine eigene Farbe, seine individuelle Neigung zur Äquatorialebene der Welt Nagath. Das Endergebnis war ein Gebilde, das ein wenig an die Atommodelle früherer Jahrhunderte erinnerte: der Kern, umlaufen von dreiunddreißig Elektronen.
    Im Kontrollraum der EXPLORER wurde das Bild in Form eines großmaßstäblichen Hologramms gezeigt.
    Staunend sahen die Vironauten einen Ring nach dem anderen entstehen. Lange noch, nachdem das Schauspiel längst abgeschlossen war, standen sie da und bewunderten die unirdische Schönheit des Gebildes, das der Ringingenieur Be-Luqo aus der Substanz von 33 Monden gezaubert hatte.
    Es war Reginald Bull, der die Stille schließlich durchbrach. Ärger und Bitterkeit schwangen in seiner Stimme, als er sagte: „Bei aller Andacht, mit der uns ein solcher Anblick erfüllt, sollten wir eines nicht vergessen.
    Was wir vor uns sehen, ist so unglaublich schön, daß uns der Atem stockt und uns die Worte fehlen, unseren Eindruck wiederzugeben. Es ist gleichzeitig aber auch das Symbol der brutalen Macht, der Unterdrückung und des Konflikts um des Konfliktes willen. Es ist das Symbol des Ewigen Kriegers, und mich schaudert, wenn ich daran denke, wieviel Aufwand an Technik und Geist hier verschwendet wurde, mit dem man so unendlich viel Gutes hätte bewerkstelligen können."
    Meriouns Botschaft schlug ein wie ein Blitz aus heiterem
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