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1260 - Wahnsinn in Wales

1260 - Wahnsinn in Wales

Titel: 1260 - Wahnsinn in Wales
Autoren: Jason Dark
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der nicht sein darf. Wenn Sie von einer gewissen Gelassenheit sprechen, gebe ich Ihnen unbedingt Recht. Aber nur bedingt. Ich kenne mich selbst gut genug, und ich weiß auch, dass man sich auf Freunde verlassen kann.«
    »Sie haben hier keine Freunde, Bill«, erklärte Cathy fast mit einer Grabesstimme.
    »Das weiß ich, und ich habe auch nicht diesen Ort und seine Menschen gemeint. Es geht darum, dass ich so etwas wie eine Vorhut bin. Ich erwarte im Laufe des Tages zwei Freunde, die sich ebenfalls mit dem Fall auseinander gesetzt haben. Der eine heißt John Sinclair, der andere Suko. Letzterer ist Chinese. Beide Männer sind dafür prädestiniert, das Grauen zu stoppen, weil sie sich tagtäglich mit derartigen Fällen beschäftigen. Nicht mit irgendwelchen Killerspinnen, aber ebenfalls mit Vorgängen, die unseren Verstand überschreiten.«
    Cathys Augen waren immer größer geworden. »Wer… wer… sind denn die Freunde genau?«
    »Polizisten.«
    »Ach.«
    »Beamte von Scotland Yard. Sie gehören einer Spezialabteilung an. Das ist wichtig.«
    »Ja«, sagte Cathy Tucker, »ja.« Sie begriff es noch nicht und fuhr mit einer scheuen Bewegung durch ihr Haar. »Dann kann ich wohl davon ausgehen, dass auch Sie Polizist sind, Bill.«
    Bill schickte ihr ein mildes Lächeln. »Nein, Cathy, das können Sie nicht. Ich bin von Beruf Reporter, und ich interessiere mich für Dinge, die etwas außerhalb des normalen Rahmens liegen. Ich schreibe für verschiedene Zeitschriften Berichte und Reportagen, die sich eben mit Vorgängen beschäftigen, wie wir sie hier erlebt haben. Das sind nicht unbedingt nur Spinnen, das können auch Monster und andere Wesen sein, die von finsteren Mächten geschickt worden sind.«
    Cathy Tucker hatte es regelrecht die Sprache verschlagen. Sie staunte Bill nur an und schüttelte dabei den Kopf.
    »Stimm das denn alles, was Sie mir hier gesagt haben?«
    »Warum sollte ich Sie anlügen?«
    »Ja, warum…« Sie schaute auf die Wiege mit ihrem Sohn. »Trotzdem kann ich es nicht fassen. Das ist mir einfach zu hoch.« Sie lachte. »Wissen Sie, das kommt für mich alles so überraschend. Darüber muss ich erst mal nachdenken.«
    »Tun Sie das, Cathy, aber denken Sie daran, dass ich Ihnen die Wahrheit gesagt habe.«
    »Ja, ja, Bill, ja, ja.« Sie räusperte sich. »Und es treffen hier wirklich noch die beiden Freunde von Ihnen ein?«
    »So war es vorgesehen. Ich hoffe, dass sie am Abend hier sind. Es ist dringend, und sie werden den größten Teil der Strecke mit dem Flugzeug zurücklegen.«
    »Dann sind wir zu viert?«
    »Exakt.«
    »Aber ob das reicht? Zu viert gegen die Bewohner hier von Irfon. Die stehen alles andere als auf unserer Seite, das kann ich Ihnen sagen.«
    »Klar, Cathy, aber an so etwas habe ich mich gewöhnt. Das ist nicht neu für mich. Ich habe trotzdem noch eine Frage, die die Menschen hier angeht.«
    »Ja, fragen Sie.«
    »Gibt es eine Person hier in Irfon, auf die Sie sich hundertprozentig verlassen können? Einen Freund oder eine Freundin? Jemand, der auf Ihrer Seite steht? Vielleicht in Ihrem Alter ist und…«
    Cathy Tucker winkte mit beiden Händen ab. »Das wäre schön, Bill, aber leider ist das nicht der Fall. Es gibt diese Person nicht. Zwar wohnen hier nicht nur alte Menschen, aber die wenigen in meinem Alter sind voll in diesen dörflichen Kreislauf integriert. Da habe ich keine Chance. Ich bin als allein erziehende Mutter eben eine Ausnahme und so etwas wie der Schandfleck von Irfon.«
    Bill schüttelte den Kopf und murmelte: »Und das in der heutigen Zeit. Das begreife ich nicht.«
    »Ich auch nicht, wenn ich ehrlich sein soll.« Sie zuckte die Achseln. »Aber es ist nun mal so. Daran ändern kann ich nichts, obwohl ich es gern tun würde.«
    »Das kann ich verstehen.«
    Als Bill nichts mehr sagte, stellte Cathy eine Frage: »Wir werden also hier warten - oder?«
    »Ja. Es gibt keinen besseren Ort.«
    »Stimmt.« Sie schüttelte sich wie jemand, der plötzlich fröstelt. »Vor der Dunkelheit habe ich Angst«, fuhr sie mit leiserer Stimme fort. »Da werden Sie kommen, um uns zu holen. Ich soll Kevin opfern, um den verdammten Ort mit seinen beschissenen Bewohnern von einem Fluch zu befreien. Das muss man sich mal vorstellen. Das ist der absolute Wahnsinn, Bill.«
    »Ja, leider. Da fällt mir noch ein, dass ich in der Nähe hier einen Stall oder einen Schuppen für die Schafe gesehen habe.«
    »Ist wohl richtig.«
    »Ich wollte aber auf den Schäfer hinaus.«
    »Auf Ben
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