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1259 - Spinnenpest

1259 - Spinnenpest

Titel: 1259 - Spinnenpest
Autoren: Jason Dark
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selten nervös erlebt, in diesem Fall allerdings sah es anders aus. Er bot uns keine Plätze an und ging in seinem Büro auf und ab.
    »Ich weiß ja, was geschehen ist und dass Sie diese verdammten Spinnen vernichten konnten. Aber damit ist die Gefahr nicht gebannt, nehme ich mal an.«
    »Vielleicht nur die in London, Sir«, sagte Suko.
    »Genau. Aber die Verantwortlichen mauern. Wer immer informiert ist, der hält sich zurück. Die Geheimdienste haben sich eingemischt, und sie wollen uns aus dem Rennen werfen. Ich kann im Moment dagegen nichts tun, weil gewisse Leute am längeren Hebel sitzen. Man kümmert sich um die drei Toten und nimmt es wie selbstverständlich hin, dass Sie die Killerspinnen vernichtet haben. Für sie ist die Sache erledigt, aber das ist sie nicht, wie ich meine.«
    »Natürlich nicht«, stimmte ich ihm zu. »Was denken sich diese hirnverbrannten Typen denn? Diese verdammte Spinnenpest ist nicht hier in London aufgetreten, sondern in Wales.«
    »Genau, John!« Sir James fuhr herum und schaute mir in die Augen. »Und in Wales soll sie auch bleiben.«
    »Wie?«
    »Ja, wie ich schon sagte.« Sir James schlug mit der Handkante gegen seine linke Handfläche. »Nur nichts an die große Glocke hängen, alles schön unter den Teppich kehren. Solange nichts mehr passiert, hat man von nichts gewusst, und man hat es geschafft, die einzigen Spuren zu beseitigen. Man ist zufrieden, verflucht noch mal, und man ist nur daran interessiert, dass nichts an die Öffentlichkeit dringt. Dabei bin ich mir sicher, dass die gefährliche Suppe drüben in Wales noch auf verdammt heißer Flamme kocht.«
    »Das nehmen wir ebenfalls an«, sagte Suko.
    »Sie bleiben auf jeden Fall am Ball. Oder meinetwegen auch an den Spinnen. Von mir bekommen Sie jegliche Unterstützung, damit Sie so schnell wie möglich dort sein können.«
    »Auch den Flieger?«
    »Natürlich.«
    »Gut, Sir, dann…«
    »Einen Moment noch, John, da wäre noch etwas zu regeln.«
    »Und was?«
    »Bevor Sie fliegen, sollten Sie sich mit einem Mann in Verbindung setzen, der Paul Roberts heißt.«
    »Den kenne ich nicht.«
    »Roberts gehörte zu der Truppe, von der die drei Infizierten nach London gebracht worden sind. Er war der Chef, und ich nehme an, dass er Ihnen noch einige Tipps geben kann.«
    »Meinen Sie denn, dass er gegen seine Überzeugung handelt? Ich denke mir, dass er zu einer anderen Firma gehört.«
    »Ja, richtig, aber ich habe ihn angerufen. Es war ein Wunder, dass ich ihn zu Hause erreicht habe. Er ist im Moment krank, und das ist nicht gespielt, wie ich seiner Stimme entnehmen konnte. Er weiß Bescheid, dass Sie kommen. Ich gebe Ihnen nur noch die Anschrift.«
    Sir James steckte mir einen Zettel zu. Er hatte darauf auch die Telefonnummer notiert. Mit einem Ohr hörte ich zu, was Suko unseren Chef fragte: »Welche Krankheit hat ihn denn erwischt?«
    »Ich gehe von einer schweren Erkältung oder von einer Grippe aus.«
    »Ah ja…«
    »Stecken Sie sich nur nicht an. Sie können anschließend das Flugzeug nehmen, sodass Sie am späten Nachmittag oder am frühen Abend am Ziel sein werden. Für einen Leihwagen sorge ich ebenfalls. Sie nehmen also den gleichen Weg wie Ihr Freund Bill.«
    »Hört sich gut an, Sir«, sagte ich und verließ nach Suko das Büro unseres Chefs.
    Im Gang wartete mein Freund auf mich. Mir gefiel sein Gesichtsausdruck nicht. Er war mir einfach zu nachdenklich und in sich gekehrt. »Hast du Probleme?«
    »Nicht mit mir.«
    »Womit dann?«
    »Mit diesem Paul Roberts oder mit seiner Krankheit. Die will mir nicht gefallen.«
    Ich wiegte den Kopf. »Eine Grippe, Suko?«
    »Ha, wenn es denn eine Grippe ist.«
    »Das werden wir herausfinden.« Auch ich war etwas beunruhigt, denn ich dachte daran, was uns Dr. Morley über die Symptome der verdammten Pest berichtet hatte…
    ***
    Cathy Tucker hatte nicht gewollt, dass Bill den Wagen durch den Ort lenkte, und so hatten sie ihn umfahren, um zum Haus der jungen Frau zu gelangen.
    »Wohnen Sie dort allein, Cathy?«
    »Ja.«
    »Ohne Mann? Ohne Freund?«
    »So ist es«, erwiderte sie leise.
    »Gut«, sagte Bill und fuhr fort: »Ich möchte nicht indiskret sein, aber ich dachte, dass Ihre Eltern vielleicht noch am Leben sind und Sie bei Ihnen leben.«
    »Nein, nein, meine Eltern gibt es nicht mehr. Sie sind leider zu früh gestorben. Das heißt, ich war schon erwachsen, und ich war auch in der Lage, mein Haus zu halten.«
    »Womit verdienen Sie denn Ihr Geld?«
    »Ich verkaufe in der
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