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1257 - Gezeichnet durch den Höllenfluch

1257 - Gezeichnet durch den Höllenfluch

Titel: 1257 - Gezeichnet durch den Höllenfluch
Autoren: Jason Dark
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eines steht für mich fest. Es steckt nichts anderes dahinter. Keine dämonische Macht. Er ist ein normaler Mann, der es sich in den Kopf gesetzt hat, eine Totenkopfmaske zu tragen. Das muss für ihn der Kick gewesen sein.«
    »Ein verdammt perverser Kick.«
    »Sie sagen es, Mr. Roberts.«
    Der Einsatzleiter schlug Suko auf die Schulter. »Jedenfalls verdankt die Frau Ihnen ihr Leben, und den Rest hier übernehmen wir. Oder wollen Sie noch mit der Frau reden?«
    »Ja. Möglicherweise kannte sie ihn. Ich kenne ja nicht mal seinen Namen.«
    »Stimmt auch wieder.« Roberts schaute Suko nachdenklich an. »Irgendwas fehlt mir an Ihnen.«
    »Und was?«
    Der Mann musste lachen. »Ob Sie es glauben oder nicht, aber Sie treten doch meistens zu zweit in Erscheinung. Sie und Ihr Freund und Kollege John Sinclair.«
    »Da haben Sie Recht.«
    »Und heute?«
    »Hält sich mein Freund noch in Moskau auf. Aber er wird morgen wieder in London eintreffen. Dann sind wir wieder komplett.«
    »Und? Gibt es schon einen neuen Fall, um den Sie sich kümmern müssen, Inspektor?«
    »Zum Glück nicht.«
    Dass irren menschlich ist, wusste Suko zu diesem Zeitpunkt noch nicht…
    ***
    Die Nacht lag hinter Francis Gallo, und er konnte nicht sagen, dass er sich an diesem Morgen besonders wohl fühlte. Er hatte zwar länger im Bett gelegen, aber beim Erwachen taten ihm die Knochen weh, und zusätzlich litt er unter Kopfschmerzen.
    Durch das Fenster drang das Licht des Morgens. Im Mund lag die Zunge wie ein Fremdkörper und der Geschmack, den sie umgab, den konnte er gar nicht beschreiben.
    Gallo dachte an seinen Beruf und auch daran, dass er an diesem Morgen noch Termine hatte. Zwei Paare wollten ihn wegen ihrer Hochzeit besuchen, und dann ging es noch um eine kleine Summe Geld, die eine ältere Frau der Kirche spenden wollte.
    Es waren Termine, die Gallo nicht als weltbewegend bezeichnete, doch in seinem Fall fühlte er sich überfordert. Er lag platt wie ein Fisch im Bett, schaute gegen die Decke und hoffte, dass seine Kopfschmerzen bald nachließen.
    Das trat leider nicht ein, und so blieb das Hämmern und Stechen in seinem gesamten Kopf. Es konnte auch am Whisky liegen, mit dem er sich regelrecht betäubt hatte. Das Zeug war kein Genuss mehr gewesen. Es hatte ihn umgeworfen, und der Pfarrer erinnerte sich nicht mal daran, wie er ins Bett gekommen war.
    Okay, er war ein Pfarrer, aber auf der anderen Seite war er auch nur ein Mensch. Und als Mensch fühlte er sich nicht wie eine Maschine. Er war mit allen Vor-und Nachteilen bestückt, wobei die Nachteile schon überwogen. Zumindest an diesem Morgen.
    Francis Gallo wusste auch, dass er nicht über Stunden hinweg im Bett bleiben konnte. Er musste aufstehen, sich fertig machen und dann versuchen, den Dienst zu beginnen.
    Einige Male nahm er Anlauf. Er drehte sich zur Seite, erreichte die Bettkante, schob die Beine nach draußen und erhob sich. Es ging nicht so glatt wie sonst, er hatte schon Probleme damit, normal stehen zu bleiben. Nach einer Weile hatte er sich daran gewöhnt und ging den kurzen Weg ins Bad.
    Der Pfarrer bewohnte die untere Etage. Die Räume reichten ihm aus. Oben war das Haus zwar auch möbliert, doch diese Zimmer waren Gästen vorbehalten, die hin und wieder vom Bistum geschickt wurden.
    Heiß duschen. Das Wasser laufen lassen, damit es seine Schwäche und seine wirren Gedanken wegspülte.
    Das Bad glich mehr einer Klause. Die alten Fliesen bestanden aus schwarzen und weißen Quadraten, wobei die weißen gelb und die schwarzen schon grau geworden waren.
    Gallo konnte zwischen einer Sitzbadewarme und einer Dusche wählen. Er entschied sich für die Dusche.
    Dann war er froh, als der heiße Regen auf ihn niederfiel.
    Er liebte es, sich lange dort aufzuhalten, und als er die Kabine verlassen hatte und nach dem Badetuch griff, konnte er wieder klar denken, denn seine Kopfschmerzen waren bis auf einen geringen Rest verschwunden.
    Das sah er als positiv an. Negativ waren nur seine Gedanken, mit denen er sich nach wie vor herumquälen musste. Sie drehten sich um das, was in der Nacht passiert war, und sie ließen sich einfach nicht wegblocken.
    Der Pfarrer zog sich an. Eine Cordhose, ein beigefarbenes Hemd und er streifte auch sein braunes Hausjacket über, das beinahe wie eine Strickjacke geschnitten war.
    Auf eine Rasur verzichtete er an diesem Tag. Schaute sich allerdings im Spiegel an. Das schlohweiße Haar empfand er als nicht so schlimm, denn es machte ihn nicht besonders älter.
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