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1257 - Gezeichnet durch den Höllenfluch

1257 - Gezeichnet durch den Höllenfluch

Titel: 1257 - Gezeichnet durch den Höllenfluch
Autoren: Jason Dark
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auch bei ihm eingeprägt, und nun holte er es sich zurück.
    Was tat ein Geisterjäger?
    Komische Frage, komische Antwort. Er jagte Geister. Und was ist das, was mich quält?, dachte der Pfarrer. Sind es Gedanken? Sind es Geister? Sind es Wesen, die durch mein Unterbewusstsein gelenkt werden?
    So konnte es sein. Aber er dachte auch an eine andere Macht, die von ihm Besitz ergriffen hatte und ihn einfach nur benutzte, um mit ihm zu spielen.
    Er hatte schon mit dem Gedanken gespielt, einen Psychologen aufzusuchen oder einen Psychotherapeuten.
    Den Vorsatz allerdings schlug er sich nun aus dem Kopf. Er hatte sich für einen anderen Weg entschieden und würde sich mit Suko und diesem Sinclair in Verbindung setzen. Ein Gespräch konnte nicht schaden.
    Jetzt, da Gallo sich entschlossen hatte, etwas zu tun, ging es ihm besser. Er schritt sofort zur Tat, suchte die Nummer von Scotland Yard heraus, trug seinen Wunsch vor und wurde weiterverbunden.
    Es meldete sich eine Frau mit dem Namen Glenda Perkins. Francis Gallo fiel auf, dass sie eine sehr sympathische Stimme hatte. Man konnte sofort Vertrauen zu ihr fassen, und er legte auch seine Hemmungen ab und trug seinen Wunsch vor.
    »Sorry, aber da muss ich Sie leider enttäuschen. Weder Suko noch John Sinclair halten sich momentan im Büro auf.«
    »Das ist schade.«
    Glenda Perkins hatte den traurigen Unterton in der Stimme sehr wohl wahrgenommen. »Das wird aber nicht so bleiben«, sagte sie. »Ich nehme an, dass Sie am frühen Nachmittag Glück haben werden.«
    »Hört sich nicht schlecht an.«
    »Gegen vierzehn Uhr?«
    »Ja.«
    »Und Sie sind ein Pfarrer, sagten Sie?«
    »So ist es.«
    »Bitte, Mr. Gallo, ich möchte nicht zu indiskret sein, aber wie kann ich Ihren Besuch einschätzen? Als dienstlich oder mehr als privat?«
    Der Pfarrer überlegte. »Wenn ich beides sage, ist Ihnen damit vielleicht gedient?«
    »Selbstverständlich.«
    »Danke sehr. Dann bis zum Nachmittag.«
    »Genau. Einen schönen Tag noch.«
    Francis Gallo lachte etwas verstimmt. So schön würde der Tag nicht werden, aber das konnte diese Frau ja nicht wissen. Jedenfalls waren für ihn die Weichen gestellt. Er musste die Termine am Vormittag auch nicht absagen, aber er würde mit den Gedanken woanders sein. Und wenn er über sich selbst nachdachte, dann hatte er das Gefühl, als eine menschliche Zeitbombe herumzulaufen…
    ***
    Moskau lag hinter mir, und damit auch die Begegnung mit Belial, dem Engel der Lügen. Ich hatte ihn wieder mal erwischen können, und das hatte meine Laune schon angehoben. Sein Ziel hatte er nicht erreichen können, und er würde erst mal sauer sein, so hoffte ich.
    Ich hatte meinen Besuch in Moskau noch um einen Tag verlängert und war mit Karina Grischin zusammen gewesen. Aber auch mit Wladimir Golenkow, der von seinem Kongress rechtzeitig genug zuruckgekehrt war, um noch mit mir zusammen sein zu können.
    Wir hatten einen schönen Abend miteinander verbracht. Dabei war mir auf gefallen, dass Karina Grischin und er sehr vertraut miteinander umgingen. Vertrauter zumindest als normale Kollegen es miteinander sind. Ich konnte mir vorstellen, dass sich zwischen den beiden etwas anbahnte, aber Fragen hatte ich nicht gestellt.
    Der Flug war ruhig verlaufen, und vom Airport aus war ich mit der Schnellbahn nach London hineingefahren.
    Allerdings nicht zum Yard, sondern in meine Wohnung. Ich hatte auch keinen genauen Termin meiner Ankunft hinterlassen.
    Außerdem zog es mich nicht unbedingt ins Büro. Wenn dort nichts anlag, konnte ich in der Wohnung bleiben. Einen Bericht über den letzten Fall wollte Wladimir Golenkow meinem Chef, Sir James, faxen.
    Niemand erwartete mich, als ich die Tür aufschloss. Es war ziemlich warm in der Bude, und ich lüftete erst mal durch. Im Kühlschrank fand ich noch Mineralwasser, trank ein großes Glas leer und hörte dabei den Anrufbeantworter ab.
    Niemand hatte etwas von mir gewollt, und so konnte ich es mir eigentlich noch den großen Rest des Tages gut gehen lassen.
    Wenn nur das verdammte Gewissen nicht gewesen wäre. Ich hatte versprochen anzurufen und holte es nach. Glenda meldete sich.
    »Ich bin es nur.«
    »Aha.«
    »Was heißt das?«
    »Wieder im Lande?«
    »Genau!«
    »Wo?«
    »In meiner Wohnung.«
    »Die ja nicht unbedingt gemütlich ist«, meinte Glenda.
    »He, was soll das denn?«, protestierte ich.
    »Ich wollte dir nur das Herkommen schmackhaft machen. Sonst nichts.«
    »Und warum das?«
    »Weil Suko und dich jemand sprechen möchte.
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