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1257 - Gezeichnet durch den Höllenfluch

1257 - Gezeichnet durch den Höllenfluch

Titel: 1257 - Gezeichnet durch den Höllenfluch
Autoren: Jason Dark
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hatten wir oft genug erlebt, dass auch Pfarrer in den Strudel des Grauens mit hineingerissen worden waren und wir oftmals als Retter auftreten mussten.
    Ich trank meinen Kaffee in kleinen Schlucken. Er war wirklich ein Gedicht, und ich hörte auch Sukos Fragen zu, der mehr über Russland wissen wollte.
    Er und ich bildeten ein Team. Deshalb sah ich keinen Grund, ihm etwas zu verschweigen. Er hörte gespannt zu, nickte einige Male und ärgerte sich nur, dass Belial wieder hatte entkommen können.
    »Tja, da ist er wohl in seine eigene Lügenfalle getappt. Du weißt ja, er kann es nicht lassen.«
    »Und diese Tamara?«
    »Wurde zu einer kristallinen Masse, samt ihres Schals mit den Totenköpfen.« Ich schob die Tasse zur Seite. »Aber hier hast du auch nicht geschlafen - oder?«
    »Nein. Ich konnte den Killer mit der Totenmaske stellen, der allerdings nicht unmittelbar mit unserer Aufgabe zu tun hatte, denn er ist ein Psychopath. Man hat mich als Unterstützung gerufen. Ich hatte Glück, dass es so schnell klappte.«
    »Das ist ja super.«
    »Aber er hat mehrere Opfer hinterlassen. Es wurde auch Zeit, dass es ihm an den Kragen ging. Den Rest erledigen die Kollegen und auch die Polizei-Psychologen.« Er schüttelte den Kopf. »Dabei war er nicht mal so alt, knapp über zwanzig. Manchmal verstehe ich wirklich die Welt nicht mehr.«
    »Da sagst du was.«
    Es klopfte an die Tür, und Glenda streckte ihren Kopf ins Zimmer. »Ich will euch ja nicht beim Schlafen stören, ich möchte nur sagen, dass Francis Gallo unterwegs ist.«
    »Super«, sagte ich, »wir freuen uns auf ihn. Ist auch genügend Kaffee vorhanden?«
    »Für ihn schon, John!«
    Glenda zog sich zurück, und ich hob die Schultern an. »Das hat man nun davon, wenn man mal ein paar Tage weg ist.«
    Suko grinste. »Zu mir ist sie netter.«
    Ich wollte die entsprechende Antwort geben, kam aber nicht dazu, denn jetzt öffnete Glenda abermals die Tür und ließ den Besucher in unser Büro eintreten.
    Francis Gallo sah nicht so aus wie man sich landläufig einen Pfarrer vorstellt, abgesehen davon, dass er sehr unsicher wirkte und sich seine Augen in ständiger und suchender Bewegung befanden. Das schlohweiße Haar passte nicht zu seinem noch relativ jungen Gesicht, dessen Haut von Falten und Ringen gezeichnet war. Letztere lagen wie Schatten unter den Augen des Mannes. Wir sahen ihm an, dass er schwere Sorgen hatte.
    »Ich denke, Mr. Gallo, das sind die beiden Männer, die Ihnen helfen können.« erklärte Glenda und ließ uns mit dem Besucher allein. Bevor sie aus dem Büro verschwand, zuckte sie noch mit den Schultern und warf mir einen Ich-weiß-auch-nicht-Blick zu.
    Suko hatte sich ebenso erhoben wie ich. Da ich näher an der Tür saß, begrüßte ich Francis Gallo zuerst, sagte meinen Namen und reichte ihm die Hand.
    »Danke, Mr. Sinclair, dass Sie sich Zeit genommen haben.«
    »Manche Dinge sind eben selbstverständlich.«
    »Nicht bei allen Menschen.«
    Auch seine Stimme wirkte müde, aber es ging plötzlich ein Ruck durch seine Gestalt, als er sich Suko zuwandte und auch dessen Name hörte. Es kam mir vor, als hätte er die Ohren gespitzt, und er schaute Suko auch recht lange an. Dabei sah ich, dass er lächelte, aber er kam dabei nicht auf den Grund seines veränderten Verhaltens zu sprechen.
    Wir boten ihm einen Platz an, und mit einer etwas fahrigen Bewegung ließ er sich nieder. »Darf ich Ihnen einen Kaffee oder Tee anbieten?«, erkundigte ich mich.
    »Nein, herzlichen Dank, aber das brauche ich nicht. Ich habe am heutigen Tag schon einiges an Kaffee getrunken.« Er strich sein Haar zurück. »Ich denke, ich sollte direkt zur Sache kommen.« Der Mann atmete tief ein, doch er rückte noch nicht so recht mit der Sprache heraus.
    »Sie haben Probleme«, stellte ich fest.
    »Ja.«
    »Mit dem Glauben?«
    Für einen kurzen Moment war er irritiert. »Nein, nicht direkt zumindest. Man kann da schon vom Glauben abfallen, wenn man erlebt, was ich hinter mir habe. Es ist so unwahrscheinlich, und deshalb bin ich auch zu Ihnen gekommen. Ich hoffe, dass Sie mir bei meinen Problemen helfen können.«
    »Versuchen Sie es.«
    »Ja«, sagte er und nickte vor sich hin. Noch immer schaute er uns nicht an. Dann fing er an zu sprechen und interessierte sich plötzlich für Suko. »Ich habe heute Morgen in der Zeitung von der Festnahme des Killers mit der Totenmaske gelesen. Und das haben wir ja Ihnen zu verdanken, Inspektor, nicht wahr?«
    Suko lächelte knapp. »Wenn Sie das
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