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1255 - Unternehmen Quarantäneschirm

Titel: 1255 - Unternehmen Quarantäneschirm
Autoren: Unbekannt
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Tür glitt auf, aber das Schiff sagte: „Das Siebentier ist harmlos. Eine Art Hund oder Katze. Es hat auch keine ansteckende Krankheit und überträgt weder Bazillen noch Viren. Ihr könnt es ruhig streicheln!"
    „Das fehlt noch", ächzte der Marsianer, aber er blieb wenigstens stehen. Die Tür glitt wieder zu. „Es ist zahm", fuhr Diogenes fort. „Ich hatte noch keine Gelegenheit, alle seine Reaktionen zu prüfen, aber ihr dürft mir glauben, daß es niemand etwas tut. Solange keiner mir etwas tut! Kapiert?"
    „Natürlich", rief Myrta Abuhashver aus. „Wer wollte sich auch schon mit dir anlegen. Du verlangst etwas zuviel von uns, Noman!"
    Sie nannte ihn Noman, und in ihren Worten klang deutlicher Spott auf. Er bezog sich auf seinen Körperumfang. Diogenes ließ erxsich nennen, seit er auf die faßidentische Figur achtete. Myrtas Worte stimmten ihn ein wenig ungnädig.
    Sajzev verzog den Mund und wandte sich wieder Garfield zu. Er rückte dem Hydroponiker ohne Aufgabenbereich noch näher auf den Pelz. Das Siebentier richtete zwei weitere Buckel nach vorn auf den Mann. Garfield lächelte gekünstelt. Seine linke Hand vollführte die Geste des Streicheins. „Braver Hund", flüsterte er mit belegter Stimme. „Gutes Tier!"
    „Man merkt, daß du eben kein Marsianer der a-Klasse bist und auch nicht von solchen abstammst." Sajzev warf sich in die Brust. „Sonst würde ich dir glatt den Ehrennamen a Hainu verleihen. Du wirst mit dem Namen nichts anfangen können!"
    Garfield streckte sich noch mehr, obwohl er mit seinen 1,98 zwei Köpfe größer war als Sajzev. „Tatcher a Hainu. Berühmter Gefährte Dalaimoc Rorvics, des Tibeters. Bekannt durch seine Sammlung chinesischer Porzellantassen und einer antiken Kaffeekanne, die er als Wecker benutzte. Tatcher a Hainu ist der berühmteste Marsianer, der je gelebt hat. Ehre seinem Andenken."
    Die Vironauten machten Gesichter, denen deutlich anzusehen war, daß sie nicht recht wußten, was sie von der ganzen Geschichte halten sollten. Sie bewegten sich unruhig .hin und her, und das Siebentier gab ein leises Grollen von sich. Es hörte sich an, als rumore ein Vulkan. Noman Sajzev starrte das Tier aus verengten Augen an. „Nicht böse werden", mahnte er. „Ganz brav. Ja, so ist es gut!"
    „Es scheint sehr impulsiv zu sein, wenn man es reizt", meinte Myrta. „Wir sollten ihm einen Namen geben."
    Niemand sagte etwas, und Sajzev sah sich gezwungen, auch das selbst in die Hand zu nehmen. „Ich bin für Bully, so wahr ich Diogenes heiße", verkündete er.
    Diesmal erntete er nur wütende Blicke. Bully war immerhin der Anführer ihres Abenteuerkonglomerats, zu dem sich die Virenschiffe zusammengeschlossen hatten. Einer Antwort wurden sie jedoch enthoben.
    Vesper Hurten bewegte sich und trat auf sie zu. „Wir haben Ring lerreicht. Womit beginnen wir?"
    Sie eilten zum Panoramafenster. Das Virenschiff hatte den Enerpsi-Antrieb desaktiviert und flog mit gleichbleibender Geschwindigkeit parallel zu dem Gesteinsring dahin. Viel war nicht von den Asteroiden zu sehen, die meisten verschluckten das Licht der Sonne. Ein paar glitzerten, und sie zogen die Aufmerksamkeit der Vironauten auf sich. „Beginnen wir mit der Suche nach wertvollen Metallen und Mineralien", schlug Kantall vor. „Vesper, ich übernehme die Lenkung des Schiffes!"
    Der ehemalige Sturmreiter senkte bestätigend den Kopf und stellte seine Anweisungen an das Virenschiff ein. Seine Augen hefteten sich auf das Siebentier. „Komm, Bully, wir werden die Bekanntschaft ein andermal fortsetzen", hob Noman Sajzev an und wandte sich zur Tür, durch die er gekommen war. Das Siebentier blieb nicht an seiner Seite. Wieder kam ein gefährliches Grollen aus seinem Innern, dann raste es zum Panoramafenster hinüber und richtete alle sieben Höcker hinaus in das All.
    Fassungslos blieb Diogenes stehen. Der fettleibige Terraner begann zu begreifen, daß Bully mehr war als nur ein Tier von einem Planeten, den sie aus einer Laune heraus Arcane genannt hatten. Das Siebentier nahm dort draußen etwas wahr, was sie selbst nicht erkennen konnten. „Vesper, Elias, aufgepaßt!" rief er aus. „Garfield, klemme dich hinter dein Wissen über extraterrestrische Erscheinungsformen. Ich glaube, wir haben uns da etwas eingefangen, was von großem Wert für uns sein kann!"
     
    *
     
    Die Spannung in der PIZARRO stieg sprunghaft an. Die Abenteurer, dreizehn an der Zahl, fieberten vor Erwartung dessen, was vielleicht auf sie zukam. Nach Tagen des
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