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1255 - Unternehmen Quarantäneschirm

Titel: 1255 - Unternehmen Quarantäneschirm
Autoren: Unbekannt
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Siebentier gemacht hatte, ohne allerdings zu wissen, ob sie ihn völlig ernst nahmen oder nicht. „Segment 899 koppelt ab", hörte er die tiefe weibliche Stimme des Schiffes. Er begab sich zum nächsten Holopunkt, wo ein paar Farbkleckse darauf hinwiesen, daß hier die Möglichkeit einer Holoprojektion bestand.
    Er bat um eine Projektion, und übergangslos bildete sich mitten im Korridor ein großer Panoramaschirm mit Lichtverstärkung, der ihm den Vorgang zeigte. Die Konturen draußen waren scharf, wo das Licht der gelbweißen Sonne Virgo-Tor sie erzeugte. Ansonsten wurden sie elektronisch verstärkt.
    Noman Sajzev erhielt einen Über- • blick über einen Teil des Segmentfeldes. Ursprünglich hatten sich an die asymmetrische Grundzelle der EXPLORER sechzehnhundert Segmente mit rund sechzigtausend Vironauten angeklinkt. Diese Einheit bildete ein durch Stege, Brücken und Zapfen zusammengesetztes Gebilde, das an ein lückenhaftes 3-D-Puzzle erinnerte. In letzter Zeit hatten sich zehntausend Vironauten mit dreihundert Schiffen von Bull getrennt, so daß jetzt noch dreizehnhundert Segmente übrig waren, von denen ein kleiner Teil auf Eremit gefangen war und ein anderer die Ringe des Sonnensystems erforschte.
    Die Perspektive des Hploramas verzerrte sich ein wenig. Die umliegenden Segmente wichen nach hinten aus, und Sajzev erkannte den Turm, der die PIZARRO mit dem nächstunteren Segment verband. Durch die Aufnahmeperspektive wirkte der Turm aufgequollen und in der Mitte viel zu dick. Seine unregelmäßige Virenform unterschied sich nicht von der der Schiffe.
    Der Turm und die sichtbaren Segmente wichen plötzlich zurück. Es hatte den Anschein, als würde jemand ein Bild hinter einem Vergrößerungsglas wegziehen. Die EXPLORER schrumpfte zusammen, die PIZARRO befand sich unterwegs. „Danke!" sagte Diogenes und warf einen prüfenden Blick über den Körper des Siebentiers. Es stand neben ihm und rührte sich erst, als er sich wieder in Bewegung setzte. Das Hologramm erlosch und gab den Weg frei. Noman machte sich auf den Weg in die Zentrale.
    Zentrale war ein übertriebener Ausdruck. Es gab in den Virenschiffen keine Steuerzentralen in diesem Sinn. In der PIZARRO bildete die Mnemoplattform den Mittelpunkt des Lebens an Bord, und irgendwo drei Etagen tiefer stand mitten in einem Aufenthaltsraum ein Virotron. Das war ein Kommandositz mit einer Art SERT-Haube, die sich der Mentor, ein ehemaliger Sturmreiter, über den Kopf stülpte und damit eine parasomatische Symbiose mit dem Virenschiff einging. Er wurde so Teil des Schiffes und konnte gleichzeitig mit den anderen Mannschaftsmitgliedern sprechen und sie über die laufenden Geschehnisse informieren.
    Sajzev erreichte den Aufenthaltsraum. Der Kommandositz war leer. Der Mentor lehnte in einer Ecke und gab immer wieder akustische Anweisungen an das Schiff, das ihm umgehend antwortete. Elias Kantall hatte sich in eine Holokugel vertieft und sprach etwas auf Band. Die entsprechende Memoeinheit schwebte neben ihm in Kopfhöhe in der Luft.
    Garfield, der Marsianer ohne Vornamen, Spencer Drupo, Leandra Masoudrakis und Oleg Popov unterhielten sich mit Myrta Abuhashver. Die übrigen Besatzungsmitglieder standen drüben an der Außenhaut des Schiffes und blickten durch ein Panoramafenster hinaus ins Weltall. Sie beobachteten Ähnliches, wie Sajzev es im Holorama gesehen hatte. „Die Kalmenzonen sollen mich holen!" schrie Garfield plötzlich auf. Sein Blick war auf Diogenes und seinen Begleiter gefallen. „Bist du verrückt geworden?"
    Jetzt wurden auch die übrigen Besatzungsmitglieder aufmerksam. Kantall stellte seine Berichterstattung ein, und die Gespräche verstummten. Es wurde still in dem Raum. Nur Hurtens Stimme war weiterhin zu hören. Er lenkte das Virenschiff zum Asteroidenring l, dem innersten der fünf Ringe, die außerhalb des Planeten Eremit ihre Bahn um die gelbweiße Sonne der Spektralklasse Fzogen. „Mich könnt ihr ja nicht meinen", sagte Diogenes amüsiert. „Aber ich bin der Meinung, daß es Zeit ist, meinen Liebling ein wenig auszXiführen."
    Er schritt auf den Marsianer zu, der hastig zurückwich, als er feststellte, daß das Siebentier immer auf gleicher Höhe mit Sajzev rollte. „Es ist Fütterungszeit", fügte der Terraner hinzu und tätschelte seinen rundlichen Leib. „Auch ein Siebentier lebt nicht von Pflanzen allein. Fleisch ist ein Stück Lebenskraft, Freunde!"
    Garfield war mit einem Satz an einem der Ausgänge. „Öffnen!" rief er. Die
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