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1253 - Aufbruch nach Erendyra

Titel: 1253 - Aufbruch nach Erendyra
Autoren: Unbekannt
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Gipfelhöhen bis zu 12000 Metern, das die nördliche Polarzone bedeckte und, wenn man die Perspektive entsprechend wählte, dem Planeten „oben" auf dem Haupt saß wie eine Krone. Ironischerweise stellte sich später heraus, daß der Gebirgsstock von den Eingeborenen tatsächlich die Krone genannt wurde.
    Der Energieschirm, der Eremit in einer Höhe von zwanzig Kilometern über Normalnull umgab, erwies sich aus der Nähe als ebenso unscheinbar, transparent und allem Anschein nach sinnlos wie aus der Ferne. Das Schiff hatte noch immer nicht ermitteln können, welchem Zweck er diente.
    Hypothesen wurden laut, wonach er lediglich als Trägerfeld füngiere, auf das im Fall der Gefahr der eigentlich wirksame Schutzschirm aufgestockt wurde. Alle Diskussionen zur Theorie energetischer Feldschirme verstummten jedoch augenblicklich, als die EXPLORER die ersten Nahaufnahmen der Planetenoberfläche vorlegte und dazu bemerkte: „Seht sie euch aufmerksam an. Es ist etwas sehr Merkwürdiges um diese Welt namens Eremit."
    Insgesamt sieben Holoprojektionen stellten Ausschnitte der Festlandsfläche des Planeten dar. Die Darstellungen waren auf Zuruf auswechselbar. Die EXPLORER näherte sich der fremden Welt auf einer weit gezogenen Spirale. Inzwischen war Eremit bereits dreimal umrundet und seine Oberfläche in allem Detail aufgezeichnet worden.
    Reginald Bull bewegte sich von einer Projektion zur ändern, und je mehr von den Bildern er in sich aufnahm, desto unruhiger wurde er. „Keine Städte", stieß er schließlich hervor. „Keine Straßen. Kein Verkehr auf dem Meer oder in der Luft. Alles ist tot. Nichts bewegt sich."
    „Nur Ruinen", echote Stronker Keen düster und wies auf mehrere ausgedehnte, braungraue Flächen, die ohne Zweifel Trümmerfelder darstellten. „Vielleicht sind wir doch zu spät gekommen", meinte Mirandola Cainz, die sich im Kontrollraum eingefunden hatte, um keine Einzelheit des Landeanflugs zu versäumen. „Welchem Zweck sollte die Kommunikation dienen, die wir ständig messen?" fragte Bull ungnädig.
    Mirandola hob die breiten, knochigen Schultern. „Nachrichtenaustausch zwischen Robotern", sagte sie. „Automatische Vorgänge, die einfach deswegen noch ablaufen, weil man vergessen hat, sie abzustellen."
    „Das würde erklären, warum wir auf unsere Sendungen keine Antwort erhielten", theoretisierte Stronker Keen. „Ich bin fest überzeugt, daß es auf Eremit auch in diesem Augenblick noch organisches Leben gibt", erklärte die Stimme der EXPLORER. „Die Botschaften, die dort unten zwischen Sender und Empfänger ausgetauscht werden, lassen sich zwar vorläufig noch nicht entschlüsseln, aber es steht außer Zweifel, daß sie von organischen Intelligenzen abgefaßt sind. Es werden Fehler gemacht, Bruchstücke der Sendungen werden wiederholt. All das sind Eigenarten eines nichtautomatischen Informationsaustauschs. Robotern, die nach einem vorgegebenen Programm verfahren, unterlaufen keine Fehler."
    „Aber wo leben sie?" fragte Reginald Bull. „Warum sehen wir kein einziges Anzeichen ihrer Existenz?"
    „Es ist möglich, daß sie sich unter die Kruste des Planeten zurückgezogen haben", antwortete das Schiff. „Die Trümmerfelder, die wir zu sehen bekommen, erwecken den Anschein, als seien sie etliche Tausend Standard jähre alt. Sie sind offenbar alle gleich alt, was darauf hinweist, daß irgendeine Katastrophe die Welt Eremit vor längerer Zeit heimgesucht hat. In der Folge des Unglücks, nehme ich an, haben die Einwohner sich in die Tiefe verzogen."
    Das klang plausibel. Aber Mirandola Cainz hatte Bedenken. „Wenn die Cloreonen unterirdisch leben, dann müßten selbst aus dieser Entfernung... Wie weit sind wir eigentlich noch weg?"
    „Wir unterschreiten soeben die Achthundertkilometergrenze", antwortete das Schiff. „Also", nahm Mirandola ihr Argument wieder auf, „dann müßten selbst aus dieser Entfernung unterirdische Hohlräume nachweisbar sein."
    „Wir nähern uns einem Planeten", antwortete die Stimme der EXPLORER mit tadelndem Unterton, „auf dem ein Übermaß an vulkanischer und sonstiger seismischer Aktivität herrscht. Es gibt unterirdische Hohlräume wie Sand am Meer. Wie soll ich von hier aus erkennen, ob sie intelligenten Wesen als Unterkünfte dienen oder nicht?"
    „Oh", machte Mirandola Cainz, sonst nichts.
    Damit war die Debatte vorerst beendet. Mehr würde man erst erfahren, wenn man auf Eremit gelandet war.
    Es verging knapp eine Stunde, dann wartete Eremit mit seiner
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