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1253 - Aufbruch nach Erendyra

Titel: 1253 - Aufbruch nach Erendyra
Autoren: Unbekannt
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klar. Nirgendwo in der endlosen Weite des Universums herrschen soviel Glück und Freude, wie Stalker sie ESTARTU andichtete.
    Dennoch hat das Reich der geheimnisvollen Superintelligenz uns in seinen Bann geschlagen. Die Elysischen Ringe halten in der Tat, was von ihnen versprochen wurde. Sie sind nicht nur atemberaubend schön, sie sind auch rätselhaft. Weder Holocausts Monde noch die äußeren Planeten des Eremit-Systems sind natürlichen Ursachen zum Opfer gefallen. Sie wurden gewaltsam zerstört, und der Zerstörer hat sich die Mühe gemacht, ihre Überreste so herzurichten, daß ein deutliches Zeugnis hinterblieb. Stronkers Theorie, daß hier jemand seine Visitenkarte zurückließ, erscheint um so plausibler, je länger man darüber nachdenkt.
    Oh ja: Ich habe den Planeten Eremit genannt, seiner Einsamkeit wegen.
    Die Elysischen Ringe sind also nicht Ausdruck natürlicher Schönheit, sie sind die Zeugen kriegerischer Gewalt. Cruhl hat merkwürdige Andeutungen von sich gegeben. Fast will es mir scheinen, daß es sein Herr war, der Holocausts Monde vernichtete und letzten Endes dafür verantwortlich war, daß die Gyhder sich selbst auslöschten. Hat derselbe auch die fünf Ringe im Eremit-System geschaffen? Bewegt sich die eremitische Zivilisation auf demselben Kurs, der die Gyhder ins Verderben geführt hat? Sind wir hierher verwiesen worden, um eine Katastrophe verhindern zu helfen?
    Wir werden erst mehr wissen, wenn wir mit den Eremitern Verbindung aufgenommen haben. Aus den Charakteristiken des planetarischen Spektrums hat das Schiff inzwischen herausgelesen, daß die eremitische Technik sich etwa auf dem Stand befinden muß, den die unsere um die Mitte des 3.
    Jahrtausends alter Zeitrechnung innehatte. Die Eremiter werden also Ortungsgeräte besitzen, mit denen sie uns längst ausgemacht haben. Wir haben ihnen eine Hyperfunkbotschaft zukommen lassen, Methode Simon &Faad. Bisher wurde uns eine Antwort nicht zuteil. Wir warten. Sobald die Methoden ihrer Kommunikationstechnik entschlüsselt sind, werden wir eine Bildsendung an sie richten. Ich bin bereit, mich mit Stalkers Permit am linken Arm vor die Kamera zu stellen. Die Art und Weise, wie Cruhl auf den seltsamen Handschuh reagierte, läßt mich vermuten, daß an dem Ding doch etwas dran ist. Es ist ein Zeichen von Autorität, soviel kann man mindestens sagen. Die Situation ist undurchsichtig. Ich will jeden Vorteil nützen, dessen ich habhaft werden kann.
    Dreißig Segmente, die EXPLORER eingeschlossen, stehen bereit, sich aus dem Konglomerat zu lösen und Eremit anzufliegen. Wir werden fliegen, ob die Eremiter auf unsere Sendungen antworten oder nicht. Nur der Ausdruck extremer Feindseligkeit würde uns davon abhalten, auf dem Planeten zu landen.
    Merkwürdig sind in diesem System - das Stronker Keen übrigens Virgo-Tor genannt hat, weil es gewissermaßen der Eingang ist, durch das wir die mächtige Galaxien-Gruppe betreten - zwei Dinge. Erstens fällt uns auf, daß es keine Raumfahrt gibt. Die Eremiter müssen längst die interstellare Astronautik beherrschen. Ab und zu würde man erwarten, müßte ein einoder ausfliegendes Raumschiff zu sehen sein. Zweitens hat das Schiff inzwischen festgestellt, daß der Planet Eremit von einem mäßig intensiven Energieschirm umgeben ist. Niemand weiß, welchem Zweck der Schirm dient. Er ist keineswegs undurchdringlich, das läßt sich aufgrund seinerstrukturellen Beschaffenheit von hier aus sagen. Unsere Hypersendung ist einwandfrei auf Eremit angekommen, und auch die dreißig Segmente werden keine Schwierigkeit haben, dos Energiefeld zu durchstoßen. Wozu ist es also da?
    Wir werden es in Bälde erfahren. Soeben teilt mir die EXPLORER mit, daß es gelungen ist, die Methoden der eremitischen Video-Kommunikationstechnik zu entschlüsseln. Zeit für mich, vor das Aufnahmegerät zu treten.
     
    *
     
    Er stand da, so lässig er konnte. „Gutbürgerliche Haltung", hatte Stronker Keen seine Positur genannt.
    Er trug eine bequem und zweckmäßig geschnittene Montur; an Bord der EXPLORER gab es selbstverständlich keine Uniformen. Seine Miene drückte Zuversicht und Selbstvertrauen aus. So, wie er dastand, hätte man ihn als von leichtem Understatement gekennzeichnetes Standardmodell des Terra-Bürgers, homo sapiens astronauticus, herumzeigen können.
    Daran änderte auch das kurze, metallene Rohrstück nichts, das er am linken Unterarm trug, so daß die vordere Kante des Rohres auf die Mitte des Handrückens zu liegen kam.
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