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125 - Die Stunde der Wölfe

125 - Die Stunde der Wölfe

Titel: 125 - Die Stunde der Wölfe
Autoren: A.F.Morland
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Colt Diamondback mit beiden Händen, zielte, schoß. Die geweihte Silberkugel traf die erste Schnalle und riß Harry Slobotham den Gürtel von der Leibesmitte.
    Der Cyborg blieb gefährlich, denn nach wie vor handelte er nach dem OdS-Programm, das ihn steuerte. Aber er könne keine Dämonenkraft mehr einsetzen.
    Ich schoß auf die zweite Schnalle. Treffer!
    Jetzt war nur noch Charles LeBrock ein Dämonen-C yborg. Nach dem nächsten Schuß war er nur noch ein Roboter wie Slobotham und Watson.
    Sie mußten von Kull den Befehl erhalten haben, Loretta Falk und Spencer Cook zu töten. Der Befehl war noch nicht ausgeführt, hatte also immer noch Gültigkeit.
    »Loretta! Spencer!« schrie ich. »Raus! Schnell raus!«
    Spencer Cook quälte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht hoch. Loretta eilte zu ihm, stützte ihn. Sie wateten durch das Wasser, die Cyborgs folgten ihnen.
    Mein Befehl holte Boram zurück. Es hatte keinen Sinn, daß der weiße Vampir die Roboter noch einmal attackierte. Ich hatte einen Plan. Wenn der funktionierte, waren die Cyborgs erledigt.
    Anthony Ballard stand neben mir. Cook und das Mädchen stolperten an uns vorbei, Boram hatte den Raum vor ihnen verlassen.
    »So«, sagte ich zum Hexenhenker. »Jetzt kommt unser Zug!«
    Neben der Tür verlief vertikal ein kinderarmdickes Kabel. Ein weißes Schild war daran befestigt. Ein Schild mit einem roten Blitz, neben dem stand: VORSICHT, STARKSTROM!
    Das mußte die Cyborgs umhauen.
    Ich forderte Anthony Ballard auf, das Kabel mit seinem Henkersbeil zu durchschlagen. Die Axt hatte einen Holzgriff. Holz leitet Strom nicht. Es konnte also nichts passieren.
    Der Hexenhenker schlug sofort zu. Es zischte, knisterte, blitzte, und Funken sprühten.
    Noch standen die Cyborgs im knietiefen Wasser, aber in wenigen Augenblicken würden sie die Stufen erreichen. Ich mußte mich beeilen, packte das dicke Kabel und bog es nach unten.
    Als es ins Wasser eintauchte, traf der Starkstrom die Cyborgs mit tödlichem Schock. Sie zuckten, drehten sich und tanzten, waren komplett fehlgesteuert. Widerstände verschmorten, Sicherungen brannten durch, Kraftfelder bauten sich auf, denen die besten Materialien nicht standzuhalten vermochten.
    LeBrocks Bewegungen wurden ungelenk, marionettenhaft. Aus Slobothams offenem Mund kamen Geräusche, die mich an eine laufende Kreissäge erinnerten, und General Watson war der erste, der »den Geist aufgab«. Er erstarrte, kippte nach hinten, klatschte ins Wasser und versank darin.
    Slobotham und LeBrock folgten seinem Beispiel.
    Einmal mehr war Mortimer Kulls Rechnung nicht aufgegangen.
    ***
    Vorsichtig richtete sich Terence Pasquanell auf, und dann hob er blitzschnell den Silberdraht über Bruce O’Haras Kopf. Er zog sofort mit ganzer Kraft an den Knebeln.
    Der weiße Wolf wollte schreien, doch kein Laut kam über seine Lippen.
    Pasquaneli zog ihn tiefer in den Schatten zwischen den Felsen hinein, damit Mason Marchand nicht mitbekam, was passierte. O’Hara wehrte sich verzweifelt.
    »Du entkommst mir nicht!« knurrte der Zeit-Dämon an seinem Ohr. »Wenn ein Wolf erst mal in meiner Schlinge zappelt, ist er verloren! Stirb, verdammte Kreatur!«
    O’Hara versuchte die Finger unter den dünnen Draht zu schieben. Es gelang ihm nicht. Die Schlinge grub sich in sein Fleisch, und er spürte, wie die Kräfte ihn verließen.
    Fystanat! Er war so nah, und doch hatte er keine Ahnung, daß er in diesem Augenblick einen Freund verlor.
    Der Mann aus der Welt des Guten blickte triumphierend auf den Flammenteppich, der den Höllenwölfen zum Verhängnis geworden war. Sobald der letzte Wolf verschwunden war, löschte Mason Marchand das Elmsfeuer.
    »Die Falle war perfekt!« sagte er stolz. »Wir haben diese Höllenbiester souverän ausgeschaltet. Das war allerbeste Zusammenarbeit, Bruce.«
    Er drehte sich um, und sein Blick suchte den Freund.
    »Bruce?«
    Es gab keinen Grund, sich zu verstecken. Warum kam Bruce nicht zum Vorschein? Warum antwortete er nicht? Hatte er sich vorhin so sehr verausgabt, daß ihm jetzt sogar die Stimme versagte?
    »Bruce, wo bist du?«
    Der weiße Wolf gab keine Antwort.
    »Ist alles in Ordnung, Bruce?«
    Argwohn erwachte in Fystanat. Irgend etwas stimmte da nicht. Bruce hatte bestimmt nicht allein den Strand verlassen. Er mußte noch hier sein, und aus irgendeinem Grund konnte er nicht antworten!
    Der Mann aus der Welt des Guten begab sich zu den Felsen, hinter denen er den Freund vermutete. Er stutzte. Was war das eben gewesen? Hatte er
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