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125 - Die Stunde der Wölfe

125 - Die Stunde der Wölfe

Titel: 125 - Die Stunde der Wölfe
Autoren: A.F.Morland
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jeder von ihnen seine besonderen Fähigkeiten in die Waagschale warf und damit zum Erfolg beitrug.
    »Wo sind die anderen?« fragte ich den Mann aus der Welt des Guten.
    »In der Nähe«, antwortete Daryl.
    »Was habt ihr vor?«
    »Wir möchten Kull, den Damon, vernichten.«
    »Auf dem Gelände gibt es Höllenwölfe.«
    »Das wissen wir. Auch sie wollen wir vernichten.«
    »Habt ihr schon einen Plan?« fragte ich.
    »Wir locken die Höllenwölfe aus dem Camp. Bruce übernimmt das. Er wird sich in einen Wolf verwandeln und Kulls Meute mit seinem Geheul auf sich aufmerksam machen. Bruce wird sich als weißer Wolf zu erkennen geben,«
    »Dann werden die Höllenwölfe nicht zu halten sein. Sie werden das Camp verlassen und alles daransetzen, um ihn zu töten.«
    Daryl Crenna nickte. »Und sie werden blind vor Haß in unsere Falle laufen.«
    »Wenn irgend etwas schiefgeht, ist Bruce dran, dessen seid ihr euch hoffentlich bewußt. Dann zerreißen ihn die Höllenwölfe.«
    »Es wird nichts schiefgehen, dafür haben wir gesorgt«, erwiderte Daryl.
    »Wie wollt ihr Kulls Bestien vernichten?«
    »Bruce wird sie zum Strand hinunterlocken, wo Fystanat sie erwartet. Er wird einen Teppich aus Elmsfeuer schaffen. Sobald sich die Höllenwölfe darauf befinden, sind sie verloren.«
    »Könnte hinhauen.«
    »Es wird ganz sicher klappen«, sagte Daryl überzeugt.
    Hinter ihm schälte sich eine sonderbare Gestalt aus der Dunkelheit. Ein Mann mit nacktem Oberkörper, dessen Muskelpakete glänzten, als wären sie mit Fett eingerieben. Er trug eine blutrote Kapuze, durch deren Löcher ein dunkles Augenpaar blickte. Die ebenfalls rote Hose schmiegte sich wie eine zweite Haut an seine stämmigen Beine, und in seinen kräftigen Händen hielt er ein großes Henkersbeil, dessen blinkende Klinge magisch geschärft war, Das war Anthony Ballard, der Hexenhenker.
    Nach ihm gesellte sich auch noch Brian »Speedy« Colley zu uns.
    Wir nannten ihn »Speedy«, weil er die Fähigkeit besaß, sich mit Lichtgeschwindigkeit zu bewegen.
    Mir war diese Verstärkung höchst willkommen. Mit Unterstützung des »Weißen Kreises« mußte es möglich sein, Loretta Falk und Spencer Cook herauszuboxen.
    Ich erzählte den. Freunden, was sie noch nicht wußten.
    Plötzlich hörten wir das langgezogene Heulen eines Wolfs.
    »Das ist Bruce«, sagte Daryl Crenna. »Gleich wird hier im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle los sein.«
    ***
    Bruce O’Hara stand reglos zwischen zwei mächtigen alten Bäumen. Starr wie eine Totenmaske wirkte sein Gesicht. Er konzentrierte sich auf die geheimnisvolle Kraft, die er in sich trug.
    Sie packte ihn unvermittelt, krümmte ihn, und er ließ sich nach vorn fallen. Seine Gesichtsform veränderte sich, er bekam eine Schnauze, in der gefährliche Heißzähne schimmerten.
    Die Metamorphose hatte eingesetzt und schritt rasch fort. Aus dem Mann wurde ein Wolf, doch er stand nicht auf der schwarzen Seite. Er kämpfte für das Gute.
    Buce O’Hara, der weiße Wolf, war ein erklärter Feind der Hölle.
    Werwölfe verwandeln sich nur in Vollmondnächten in reißende Bestien. Die andere Zeit leben sie unerkannt als Menschen unter Menschen.
    O’Hara brauchte die kalte Kraft des Mondes nicht für die Metamorphose. Er konnte sich verwandeln, wann immer er wollte. Sobald er zum Tier geworden war, hob er den Kopf und stieß ein schauriges Geheul aus.
    Daß er dabei beobachtet wurde, wußte er nicht Der Mann, der mit haßsprühenden Augen auf der Lauer lag, trug Rauhlederkleidung. Er war stämmig und untersetzt, und in seinem Gesicht wucherte ein dunkler Vollbart.
    Sein Lebenslauf war haarsträubend. Viele Jahre hatte er in den endlosen Wäldern der kanadischen Rocky Mountains gelebt. Ein unermüdlicher, gnadenloser Jäger war er gewesen.
    Zahlreiche Werwölfe hatte er zur Strecke gebracht, und er hätte sich damals wohl nie träumen lassen, daß er einmal die Fronten wechseln würde. Aber es war geschehen.
    Heute stand Terence Pasquanell auf der schwarzen Seite. Diesen Schritt hatte er allerdings nicht freiwillig getan. Er war in ein schwarzes Räderwerk geraten, aus dem er sich nicht befreien konnte.
    Niemand hatte für ihn etwas tun können.
    Eine Zeitlang hatte es so ausgesehen, als würde er sein Dasein als blinder Zombie fristen müssen, aber dann hatte er von der Totenpriesterin Yora die Augen des Todes bekommen, und deren Kraft machte ihn zum Dämon auf Zeit. Solange er im Besitz der Todesaugen war, war er ein Dämon, und das wäre er gern
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