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125 - Die Stunde der Wölfe

125 - Die Stunde der Wölfe

Titel: 125 - Die Stunde der Wölfe
Autoren: A.F.Morland
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Höhe war absolut tödlich, und die Polizei würde vor einem Rätsel stehen: Warum hatte sich Spencer Cook das Leben genommen? Er hatte doch überhaupt keinen Grund, eine solche Verzweiflungstat zu begehen.
    Cook hörte die Mörder nicht kommen, doch daran war nicht der Straßenlärm schuld. Er hätte die Killer auch nicht gehört, wenn es vollkommen ruhig gewesen wäre, denn sie verstanden es, sich lautlos zu bewegen.
    Er nahm noch einen Zug von der Zigarette, dann drehte er sich um und wollte ins Wohnzimmer zurückkehren.
    Da erblickte er die beiden - und sie stürzten sich sofort auf ihn.
    ***
    Ich befand mich auf dem Weg zu Cuca und Metal, saß in meinem schwarzen Rover, und obwohl es so aussah, als wäre ich allein, befand sich jemand bei mir: Boram, der Nessel-Vampir.
    Er hatte seine Dampfgestalt so sehr ausgedehnt, daß man ihn nicht sehen konnte. Ich hatte den weißen Vampir gebeten, mich zu begleiten, denn ich war nicht sicher, meinen Fuß in das Haus von Freunden zu setzen.
    Die Dinge hatten sich geändert, und ich war gezwungen, eine neue Bestandsaufnahme durchzuführen.
    Es war denkbar, daß Cuca und ihr Sohn auf die schwarze Seite zurückkehrten. Ich wollte kein Risiko eingehen. Mein Job war schon schwierig genug. Ich konnte es mir nicht leisten, jemanden in meinem Bekanntenkreis zu haben, der mir bei der erstbesten Gelegenheit in den Rücken fiel.
    Ich mußte klare Verhältnisse schaffen, Das war der Grund, weshalb ich zu Cuca und Metal fuhr.
    Schwer lag die handtellergroße Scheibe meines Dämonendiskus auf meiner Brust. Ich hatte diese starke Waffe verloren. Sie war in der Hölle gelandet, als ich sie Duncan Sharp, dem Todbringer, hinterherschleuderte. [1]
    Der Diskus hatte Sharp zwar vernichtet, war für mich danach aber verloren gewesen. Ich hatte nicht damit gerechnet, die Scheibe wiederzubekommen.
    Um so mehr freute es mich, daß sie jetzt wieder an meiner Halskette hing.
    Ich stoppte den Rover, und Borams Dampfgestalt verdichtete sich. Ein Wesen, das aus hellgrauem Nebel bestand, saß plötzlich neben mir. Nahezu alle meine Freunde waren mehr oder weniger außergewöhnlich, und Boram bereicherte diese bunte Palette.
    »Alles okay?« fragte ich ihn und zog den Schlüssel ab.
    »Ja, Herr«, antwortete der Nessel-Vampir mit seiner hohlen, rasselnden Stimme.
    Ich hatte es aufgegeben, ihn zu bitten, diese verbale Unterwürfigkeit sein zu lassen und mich - wie alle anderen Freunde - Tony zu nennen, einfach nur Tony. Er war dazu nicht zu bewegen, betrachtete sich als mein Diener und nannte mich stur weiterhin »Herr«. Sollte er, wenn es ihn glücklich machte.
    »Du hältst die Augen offen, mehr brauchst du nicht zu tun«, sagte ich.
    »Sie werden es dir übelnehmen, daß du ihnen mißtraust, Herr«, sagte der zumeist sehr wortkarge Nessel-Vampir.
    »Das stört mich nicht. Daran sind sie selbst schuld. Mein Vertrauen kann nur der bekommen, der es verdient.«
    Wir stiegen aus. Auf mein Läuten öffnete die Hexe Cuca, eine elegante Frau mit feierlichen Zügen, feingeschnittenem glattem Gesicht und goldgesprenkelten Augen, mit denen sie mich nicht besonders freundlich musterte.
    »Was willst du?«
    »Ich muß mit euch reden. Ist Metal auch da?«
    Ich sah ihr an, daß sie die Tür nur ungern freigab. Sie wies auf Boram. »Warum hast du den mitgebracht?«
    »Boram hatte mal wieder einen Tapetenwechsel nötig.«
    Es blitzte in Cucas Augen, und um ihre Lippen zuckte ein spöttisches Lächeln. »Ist es nicht eher so, daß du dich nicht allein in dieses Haus wagst?«
    »Ihr seid neutral. Was sollte ich von euch zu befürchten haben?«
    »Du traust dem Frieden nicht so ganz«, behauptete die Hexe.
    »Dann geh mal in dich. Vielleicht kommst du darauf, wieso das so ist«, gab ich trocken zurück.
    »Du magst mich nicht, Tony Ballard, das war von Anfang an so. Du willst dich nicht damit abfinden, daß ich nun die Frau an der Seite deines besten Freundes bin - und nicht mehr Roxane.«
    »Wir wollen diese alten Sachen nicht wieder aufwärmen«, sagte ich. »Fest steht jedenfalls, daß du bisher noch nichts dazu beigetragen hast, um mir sympathisch zu werden.«
    »Wozu sollte ich mich um deine Sympathie bemühen?« fragte die Hexe überheblich. »Wer bist du denn schon?«
    »Nun, vielleicht bin ich derjenige, der dir eines Tages deinen schönen Hals umdreht.«
    »So darfst du mit meiner Mutter nicht reden, das lasse ich nicht zu!« polterte plötzlich Metal dazwischen.
    Groß und breitschultrig stand der Silberdämon
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