Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1246 - Die Macht des Träumers

Titel: 1246 - Die Macht des Träumers
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
die schwarzen Flecke, die Reste der Finsternis, die der Informationsübersättigung nicht standhalten konnte.
    Schlagartig wurde dem Terraner klar, daß sich in dieser Schwäche die eigentliche Natur der Finsternis offenbarte. Die Finsternis verringerte den Informationsgehalt im Universum.
    Und Informationsmangel war das Hauptmerkmal des Urkosmos gewesen. Die explosionsartigen Entladungen der Virochips beseitigte diesen Mangel - und damit die Finsternis selbst.
    Aber noch dauerte der Kampf an.
    Und so zerstörerisch die Informationsschlacht für das letzte Element des Dekalogs war, so verlustreich verlief sie auch für das Viren-Imperium. Mit jeder virotronischen Entladung gingen unersetzliche Datenmengen für immer verloren. Für einen Virochip bedeutete die spontane Freisetzung seines Speicherinhalts die Selbstzerstörung. Trotz seiner ungeheuren Masse war das Viren-Imperium ein endliches Gebilde. Unaufhaltsam schrumpfte es. Bald verfügte es nur noch über einen Bruchteil seiner ursprünglichen Masse.
    Nach und nach verebbten die Informationsstürme.
    Nur um Terra, das Zentrum der Finsternis, wurde die Schlacht mit unverminderter Härte fortgesetzt.
    In Höhe der Saturnbahn wurde Rhodan von einem sonnenwärts gerichteten Informationswirbel gepackt, um dann zwischen Mars und Erde in eine Seitenströmung zu geraten, die ihn direkt nach Terra trug. Er war nicht allein. Da war ein zweites Bewußtsein.
    Kazzenkatt!
    Der Zeroträumer kämpfte verzweifelt gegen die übermächtige Strömung an, und seine mentalen Schreie waren so laut, daß Rhodan Mühe hatte, den Zusammenhalt seines Bewußtseins zu wahren. Rasend schnell rückte die Erde näher. Pechschwarze Streifen und Flecken verunstalteten den blauen Planeten, doch die glitzernden Virenwolken gingen systematisch gegen die letzten Bastionen der Finsternis vor.
    Die Viren arbeiteten gründlich und schnell.
    Aber nicht schnell genug, um Kazzenkatt zu retten.
    Der plötzliche Informationsausbruch eines taubeneigroßen Virenkonglomerats schleuderte den Zeroträumer direkt in eine Finsterniszone, die sich von der Südspitze Afrikas bis zum antarktischen Festland erstreckte.
    Kazzenkatt schrie, als er in die Finsternis stürzte.
    Perry Rhodan hatte noch nie in seinem Leben ein intelligentes Wesen auf diese Weise schreien gehört: Zorn und Haß, in viertausend Jahren gesammelt, und Angst vom Grund der Seele entlud er sich in einem einzigen mentalen Schrei. Selbst die Finsternis wankte unter der Gewalt des Mentalimpulses; sie wankte, gab ihre Beute aber nicht frei. Ich komme wieder! schrie Kazzenkatt. Ich komme wieder!
    Dann fraß ihn die Finsternis, und der Schrei verklang.
    Und kaum hatte das Element der Finsternis die Beute verschlungen, nach der es seit viertausend Jahren gesucht hatte, verschwand es aus dem Sonnensystem.
    Rhodans ätherisches Bewußtsein wurde im gleichen Moment von einer unbarmherzigen Kraft hinunter zur Erde gezogen. Er war nicht erstaunt, als er unter sich das Häusermeer Terranias sah. Die Kraft hatte ihren Ursprung auf dem Platz vor dem oberirdischen Komplex des HQ-Hanse, wo die Virensäule im Morgenlicht funkelte.
    Einen Sekundenbruchteil später waren Körper und Geist wieder vereint. Er schlug die Augen auf. Und lächelte zufrieden, als sich seine Vermutung bestätigte: Er lag im Innern der Virensäule. Das Viren-Imperium hatte seinen Körper während der längsten Nacht der Erde beschützt.
    Er dachte an Atlan, an Jen Salik, und sein Gesicht wurde ernst und abweisend, als wollte er auf diese Weise den Kummer aus seiner Seele vertreiben.
    „Hallo", sagte eine scheue Stimme.
    Perry Rhodan hob den Kopf. Im Eingang stand Gesil.
    Und plötzlich wußte er, daß er mit seinem Kummer nicht allein war. Immer würde es eine Hand geben, nach der er greifen konnte, wenn er Hilfe brauchte. Diese Gewißheit änderte nichts an dem Schmerz, machte den Verlust seiner treuesten Freunde nicht ungeschehen, aber sie gab ihm die Kraft zum Weitermachen.
    Ihm gelang sogar ein leises, trauriges Lächeln, als er vor seiner Frau stand.
    „Hilfst du mir?" fragte er.
    Gesil nickte. Sie wußte, was er meinte.
    Sie nahm seine Hand, und in ihren Augen spiegelte sich das gläserne Licht der Viren, als Perry Rhodan das Chronofossil Terra aktivierte.
     
    9.
     
    SI'IT: Ein Leben für den Wurm „Du hast nichts begriffen", zeterte der Muurt-Wurm. „Ich Wette, daß du nicht einmal begreifst, was es heißt, etwas zu begreifen!"
    Si'it erlaubte sich ein höhnisches Kichern. „Du
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher