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1244 - Traumwelt Terra

Titel: 1244 - Traumwelt Terra
Autoren: Unbekannt
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gab Fredo dem Computer zu verstehen, daß er den Qionglai Shan für ihn finden solle.
    „Das Gelände eignet sich zum Anlegen einer Falle", fuhr Egin fort. „Wir wissen nur nicht, wie wir ihn hineinlocken sollen."
    „Hast du eine Idee?" erkundigte sich der ungeduldige Petruk.
    „Sind Relais in der Nähe?" wollte Fredo wissen. „Sender? Satelliten-Bodenstationen?"
    „Großrelais Chengdu, Lokalsender Xuecheng", antwortete Goober anstelle der Gefragten.
    „Intersekte?"
    „Einer." Goober nannte die Koordinaten.
    „Wie paßt das zum Standort eures Sat-Technos?" wandte Fredo sich von neuem an seine drei Gesprächspartner.
    Egin hatte sich inzwischen offenbar mit ihrem eigenen Computer beraten. Ihre Miene drückte Überraschung aus.
    „Der Techno fliegt entlang fünf-Victor von Chengdu", sagte sie. „Das hätte uns auffallen sollen."
    „Wie weit bis zum Intersekt?" wollte Fredo wissen.
    „Bei seiner jetzigen Geschwindigkeit - noch vierzig Minuten."
    „Wie rasch könnt ihr einen mobilen Sender in Position bringen und dafür sorgen, daß Xuecheng vorübergehend abschaltet?"
    Petruk wollte wissen, was für einen Plan er habe.
    „Wenn ich dir das lange erklären muß, geht uns die Gelegenheit durch die Lappen", antwortete Fredo ärgerlich. „Also?"
    Im Verlauf der knappen Diskussion, die sich daraufhin entsponn, erfuhr er, daß Talbot sich in Terrania befand, Petruk hielt sich in Bombay auf, und Egin saß in Brisbane. Es war tatsächlich ein planetenumspannendes Unternehmen, das sie hier gemeinsam betrieben.
    Fredo nahm zur Kenntnis, daß Egin ihn mit plötzlich erwachendem Respekt musterte.
    Auch die beiden Männer schienen beeindruckt. Petruk gab seine Widerborstigkeit allmählich auf. Es stellte sich heraus, daß es den dreien ein leichtes sein würde, Xuecheng vorübergehend zum Stillschweigen zu bringen und einen mobilen Sender an einen als Falle geeigneten Ort schaffen zu lassen. Fredo war überrascht, aber er machte sich auch darüber keine Gedanken.
    „Unsere Hoffnung liegt darin", erklärte er, „daß der Techno den Intersekt zu einer Kursänderung benützen wird. Das ist eine ihrer Orientierungsmethoden. Wenn er uns den Gefallen tut, auf den Strahl des mobilen Senders einzuschwenken, dann können wir nur hoffen, daß er sich auf den Sender zu und nicht strahlabwärts bewegt. Und hoffentlich habt ihr inzwischen ein paar Robotprojektoren in Stellung gebracht, die ein genügend starkes Fesselfeld erzeugen können."
    „Das ist ein bißchen viel, auf das wir uns da verlassen", sagte Egin. Sie meinte es nicht sarkastisch. Sie lächelte, während sie sprach.
    Fredo zuckte mit den Schultern. „Es ist alles noch ein bißchen neu", sagte er. „Wir müssen mit dem arbeiten, was wir wissen."
    Er bemerkte, daß Talbot inzwischen aktiv geworden war. Er rief Anweisungen, die Fredo nicht verstehen konnte. Kurze Zeit später wandte sich der Grauhaarige wieder dem Aufnahmegerät zu.
    „Alles eingeleitet", erklärte er mit sichtlicher Befriedigung. „Xuecheng geht in zwanzig Minuten offline. Bis dahin ist der mobile Sender am geeigneten Ort installiert. Fesselfeld-Projektoren sind auf dem Weg. Wir können notfalls den ganzen Xiaofeng-Kessel absperren."
    Fredo nickte.
    „Ihr leistet ganze Arbeit, wenn euch jemand mal in Gang bringt", sagte er spöttisch und anerkennend zugleich.
     
    *
     
    Das Bild kam aus dem fernen Qionglai Shan. Die Morgensonne des 26. Dezember war aufgestiegen. Ihr Glanz vergoldete die Felshänge des zentralen Sichuan. Der Zoom der Beobachtersonden trat in Tätigkeit. Die Felslandschaft flog zur Seite. Die Aufnahmegeräte erfaßten ein metallisch schimmerndes, eiförmiges Objekt mit sieben antennenförmigen Auswüchsen, das sich in geringer Höhe mit mäßiger Geschwindigkeit über den vielfach zerrissenen Boden eines Hochtals bewegte.
    „Noch vier Minuten bis Intersekt", sagte Talbot.
    „Wo wohnst du eigentlich?" fragte Egin.
    „Sandymush", antwortete Fredo Gopher.
    Sie sah ihn eine Sekunde lang verblüfft an, dann brach sie in ein helles Lachen aus.
    „Mein Gott, das paßt zu dir", rief sie. „Wo ist das, Sandymush?"
    „North Carolina, Plan fünfzehn Foxtrot Yankee", sagte Fredo, der nicht genau wußte, wie er ihre Äußerung aufnehmen sollte.
    „Projektoren in Stellung", meldete Petruk. Fredo sah ihn sich die Hände reiben. „Er kann uns jetzt nicht mehr entkommen!"
    Die Sekunden tickten unerträglich langsam dahin. Jedermanns Blick war auf die Videofläche gerichtet, die den
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