Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1244 - Traumwelt Terra

Titel: 1244 - Traumwelt Terra
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Sat-Techno zeigte. Würde er sich durch den Intersekt zu einer Kursänderung bewegen lassen? Würde er die gewünschte Richtung einschlagen oder sich strahlabwärts aus dem Staub machen? Und wenn er einschwenkte - würde er merken, daß er sich nicht auf dem Signal von Xuecheng befand, sondern auf einem anderen, daß es in dieser Gegend bisher nicht gegeben hatte? Wie viel wußten die Sat-Technos schon über das Kommunikationssystem der Erde und der benachbarten Planeten?
    Plötzlich fiel Fredo etwas ein.
    „Was für ein Programm strahlt der mobile Sender aus?" fragte er.
    Talbot hob die Schultern.
    „Irgendeine Lehrsendung", antwortete er. „Wir haben uns nichts Besonderes ausgesucht. Warum fragst du?"
    „Nur so...", begann Fredo und wurde sofort von Egin unterbrochen.
    „Zehn Sekunden bis Intersekt!"
    Mit solcher Spannung sah Fredo auf die große Videofläche, daß ihm die Augen zu brennen begannen. Der Computer markierte die Stelle, an der die beiden Strahlenbündel einander kreuzten, mit einem roten Punkt. Der Sat-Techno bewegte sich in trägem Flug darauf zu. Die sieben Antennen zitterten ein wenig unter dem Einfluß des frischen Windes, der die Hänge des Qionglai Shan hinaufzog. Die augenähnliche Öffnung, durch die man das in bunter Nährlösung schwimmende Gehirn sah, war nach vorn gerichtet.
    Fredo ertappte sich dabei, wie er Mittel- und Zeigefinger beider Hände über Kreuz hielt - die alte Geste des Aberglaubens, die der Erfüllung eines dringenden Wunsches dienen sollte. Nur wenige Meter noch...
    Der rote Punkt war deckungsgleich mit dem Zentrum des Technos. Das metallene Gebilde hielt inne. Es sah aus, als müsse es sich überlegen, wohin es sich nun wenden solle. Eine endlos lange Sekunde verstrich. Fredos gekreuzte Finger schmerzten, so fest drückte er zu. Dann endlich... Mit einem Rück setzte sich der Techno wieder in Bewegung. Auf einmal hatte er es offenbar eilig. Er schoß förmlich den Pfad entlang, den ihm der Richtstrahl des mobilen Senders wies.
    Und er bewegte sich in der gewünschten Richtung. Er ging in die Falle!
    „Das bricht dir das Genick, mein Junge!" Petruk knirschte es zwischen den Zähnen hindurch, und doch hörte man den Triumph, der ihn beseelte. Je öfter Fredo den jungen Mann sprechen hörte, desto unsympathischer wurde er ihm. Der eiförmige Behälter des Sat-Technos enthielt organisches Leben. Wie feindselig es den Bewohnern der Erde auch gesinnt sein mochte - die Mordlust, die aus Petruks Stimme sprach, war widerlich.
    Der Techno schoß eine enge, felsige Schlucht entlang, die sich in zirka 4000m Höhe in den Xiaofeng-Kessel öffnete. Im Hintergrund des Kessels stand der mobile Sender. Der Techno näherte sich ihm bis auf zwanzig Meter, dann hielt er plötzlich an. Er wittert die Falle, ging es Fredo Gopher durch den Sinn.
    „Fesselfeld bereit zur Aktivierung", kam Egins sachliche Durchsage.
    „Feuer!" schrie Petruk.
    „Gib's ihm", sagte Talbot.
    Um den Techno herum begann die Luft zu flimmern. Die Fesselfeldprojektoren waren in den Felswänden des Talkessels versteckt. Das Fremdgebilde hatte nicht die geringste Chance. Fredo sah, wie es in der Enge des Fesselfeld-Gefängnisses hin und her zuckte.
    Fast wollte ihn so etwas wie Mitleid ankommen. Zu sehr erinnerten ihn die panischen Bewegungen des Fremden an die eines Fuchses, der sich in einer Schlinge gefangen hatte.
    Er stand auf.
    „Na also, ihr habt ihn", sagte er. „Ich nehme an, ihr werdet ihn abschleppen und untersuchen?"
    „Das geht dich nichts an!" bellte Petruk.
    „Oho..."
    „Hör nicht auf ihn", besänftigte Egin. „Genau das haben wir vor."
    „Ich interessiere mich für Sat-Technos", sagte Fredo. „Deswegen hatte ich auch eine Idee, wie dieser sich fangen lassen könnte. Ich glaube, ihr seid es mir schuldig, daß ihr mich über die Ergebnisse eurer Untersuchungen informiert. Zu welchem Verein gehört ihr überhaupt?"
    „Wir werden sehen, was sich machen läßt", antwortete Talbot unverbindlich. Auf Fredos Frage ging er nicht ein.
     
    *
     
    „Hört her, ihr Video-Narren und Nachrichten-Freaks. Der Rasende Reporter, letzter seiner Art, hat sich wieder mitten ins Gewühl gestürzt, um eure morbide Neugierde zu befriedigen. Ihr hört, seht, fühlt und riecht die Medien-Show des Tenders Kisch, live aus dem Vono-Sektor, wo in Kürze das Eintreffen eines größeren Verbandes der Endlosen Armada erwartet wird..."
    Fredo Gopher spürte, wie er die Wirklichkeit verließ. An jener kreisrunden Stelle
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher