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124 - Die Königin der Nacht

124 - Die Königin der Nacht

Titel: 124 - Die Königin der Nacht
Autoren: Dämonenkiller
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hatten einen irren Blick. Speichel troff ihm von den Lippen. Er machte den Eindruck eines Besessenen.
    „Rian! Rian" sagte Coco eindringlich. „Komm zu dir!"
    Dorian drängte sie zusammen mit Olivaro in den angrenzenden Raum.
    Da sah Coco den Korridor, der zum Hinterausgang führte. Und in diesem Gang hockte eine reglose Gestalt. Es mußte sich, der Kleidung nach zu schließen, um einen Yogi oder Sadhu handeln. Dorian und Olivaro strebten auf ihn zu. Der Dämonenkiller sah die hockende Gestalt überhaupt nicht, stolperte über die angewinkelten, überkreuzten Beine und fiel der Länge nach hin.
    Als Coco die reglose Gestalt erreicht hatte, löste sich aus ihrer Kehle ein entsetzter Schrei. Der Mann mit dem kahlgeschorenen Kopf, der zweifellos ein Jünger des Padma war, hatte kein Leben mehr in sich; das stand fest; denn sein Körper war von Dutzenden von fingerdicken Vierkantstäben durchbohrt; und sie waren alle mit Symbolen der Janussprache bemalt. Es konnte kein Zweifel daran bestehen, daß er von Chakras ermordet worden war. Aber was hatten die Dämonen der Schwarzen Familie damit zu tun?
    Coco zerbrach sich darüber nicht weiter den Kopf. Sie zog einige der Stäbe aus dem Körper des Toten, in der Hoffnung, daß Olivaro später die Inschriften entziffern könnte, und trieb den Januskopf und Dorian weiter durch den Korridor.
    Dorian erreichte als erster den Ausgang. Er stolperte ins Freie und stürzte kraftlos zu Boden. Dort blieb er liegen. Olivaro schien sich noch besser unter Kontrolle zu haben. Denn kaum war er aus dem Bereich des magischen Hauses, da wurde sein Blick wieder klar.
    „Das war knapp", sagte er. „Danke, Coco."
    Coco winkte ab. Sie war müde, fühlte sich wie ausgelaugt, aber sie brauchte den rascheren Zeitablauf nicht mehr aufrechtzuerhalten.
    Als sie zum Haus hinüberblickte, bemerkte sie, daß es von innen zu glühen begann. Das Glühen wurde immer intensiver, so daß sie sich schließlich geblendet abwenden mußte. Wenige Sekunden später hob sie den Blick und stellte fest, daß von dem Haus jede Spur fehlte. Es existierte nicht mehr.
    „Dasselbe wäre mit uns passiert, wenn du uns nicht gerettet hättest, Coco", sagte Olivaro. „Das war ein Werk der Dämonen. Ich verstehe nur nicht, daß uns die Chakras nicht vor dieser Falle gewarnt haben. Der Chakravartin kann nicht ahnungslos gewesen sein."
    Dorian bewegte sich. Stöhnend stützte er sich auf und blickte verstört um sich.
    „Ich war wohl für eine Weile hinüber", sagte er.
    „Wahrscheinlich hat dich nur der Ys-Spiegel vor dem Schlimmsten bewahrt", sagte Coco. Sie hielt Olivaro die Holzstäbchen hin, die sie aus dem Körper des toten Padma gezogen hatte, und bemerkte: „Sieh dir einmal das an, Olivaro!"
    Der Januskopf nahm die Holzstäbe an sich und breitete sie in bestimmter Anordnung vor sich auf dem Boden aus.
    „Es handelt sich doch um Schriftzeichen der Janussprache", sagte Coco. „Ergeben sie einen Sinn?" „Und ob!" antwortete Olivaro. Er blickte hoch. „Das könnte eine Botschaft für uns sein."
    „Dann wissen wir, warum die Chakras uns das Haus betreten ließen", meinte Dorian und hielt sich den Kopf, als hätte er noch immer Schmerzen. „Um was für eine Botschaft handelt es sich?"
    Olivaro las vor:
    „ Wenn Soma Surya verdrängt, so findet euch ein,
    Behütet vom Feigenbaum, bedrängt vom Schatten Ganeshas ist des Spielers Heim,
    Schwarzer Ganesha Dein Zahn,
    Zeigt das Ziel
in Sonias
Richtung an."
    Olivaro seufzte: „Ich fürchte, man müßte sehr mit den indischen Religionen vertraut sein, um diesen Hinweis enträtseln zu können."
    „Na, ganz so unbeschlagen sind wir auch nicht", erwiderte Dorian. „Wenn dies ein Hinweis des Chakravartin für uns sein soll, dann werden wir unser Ziel finden."

    „Du hast meine Gegenattacke gut abgewehrt, Chakravartin", sagte Luguri mit falscher Anerkennung. „Aber du glaubst doch nicht, daß du dir dadurch einen Vorteil verschafft hast "
    „Das Spiel ist weiterhin offen", erwiderte der Januskopf. „Aber wir stehen noch am Anfang. Glaube nur ja nicht, daß du mich durch Gespräche ablenken kannst. Ich achte auf alle Zeichen, und obwohl meine nächsten Züge feststehen, kann ich mich auf jede Veränderung einstellen. Ich gestalte mein Spiel variabel."
    „Das kannst du noch beweisen, Chakravartin. Aber nimm den Mund nur nicht so voll! Ein Defensivspieler wie du liegt mir. Ich will dir den guten Rat geben, endlich einen Angriff aufzubauen, bevor ich deine Felder
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