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124 - Die Königin der Nacht

124 - Die Königin der Nacht

Titel: 124 - Die Königin der Nacht
Autoren: Dämonenkiller
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wenn sich unter seinen alles verhüllenden Beinkleidern die Beine eines Ziegenbocks befunden hätten. Er umtänzelte eine blonde Frau, die in Trance zu sein schien, mit provozierend zuckendem Unterleib.
    „Wir werden viel Spaß miteinander haben, Sue. Du und ich und Asparase…"
    Coco spürte nun ihre dämonische Ausstrahlung fast schmerzhaft. Sie war froh, als Dorian endlich das verabredete Zeichen gab. Gemeinsam stürzten sie aus ihrem Versteck, Dorian mit drohend erhobenem Ys-Spiegel, Olivaro mit seinem furchterregenden Knochengesicht, Coco, die Augen starr und hypnotisierend auf das dämonische Paar gerichtet.
    Der lüsterne Satyr flüchtete mit langen Bocksprüngen, die Frau ließ ihre Maske fallen, entblößte ein Gebiß mit Vampirzähnen und stob mit flatterndem Flügelkleid davon.
    Die blonde Frau aber schrie markerschütternd. Entsetzt wich sie zurück, als sie Olivaro mit seinem Knochengesicht sah, das von einem steifen, borstigen Haarkranz umrahmt war. Sie hörte erst zu schreien auf, als Coco sie erreichte und mit ihrem hypnotischen Blick bannte.
    „Keine Angst, wir tun Ihnen nichts", redete sie auf die Frau ein. „Wir sind Freunde. Wir haben Sie vor einem schlimmen Schicksal bewahrt. Wie heißen Sie?"
    „Thornton, Sue Thornton."
    „Wer ist sonst noch im Haus?"
    „Mein Mann Byron und der Diener Sirpan."
    Coco hielt die Holzstäbe hoch, die sie aus dem Leichnam des Padmas gezogen hatte, und fragte: „Was halten Sie davon?"
    „Es sind Spielstäbe. Byron hat solche verwendet, als er mit einem Inder namens Badheri spielte." „Und was passierte bei diesem Spiel?"
    „Byron gewann. Und dann waren die Stäbe einfach verschwunden. Es war eine unheimliche Situation, und ich habe den Schauplatz fluchtartig verlassen."
    Coco wußte jetzt, was der auslösende Moment für den Tod des Padma gewesen war. Durch dieses seltsame Spiel waren Sue Thornton und ihr Mann nicht nur in die Abhängigkeit des Chakravartin geraten, sondern es war auch bewirkt worden, daß sich die Spielstäbe in den Körper eines Padma bohrten.
    Coco fragte Sue noch eine Weile aus, bis sie sicher war, daß von ihr keine Gefahr drohte. Sie war gerade fertig, als der Diener Sirpan und Byron Thornton auf die Lichtung stürmten.
    „Das sind Freunde", erklärte Sue ihrem Mann schnippisch, und Dorian, Olivaro und Coco forderte sie auf: „Kommt mit ins Haus! Ihr seid unsere Gäste."
    Byron Thornton starrte mit einer Mischung aus Entsetzen und Ungläubigkeit auf Olivaro, dessen Knochengesicht ganz bestimmt nicht als alltäglich bezeichnet werden konnte. Sirpan aber sagte im stillen einige Sutras auf, um sich seines Seelenheils zu versichern.

    „Seltsame Freunde hast du", sagte Byron Thornton zu seiner Frau vorwurfsvoll und warf Olivaro einen scheuen Blick zu.
    „Ich muß Ihre Frau in Schutz nehmen, Mr. Thornton", sagte Coco. „Sie hat unsere Bekanntschaft nicht freiwillig gemacht, sondern unser Zusammentreffen war vorherbestimmt. Eigentlich haben Sie es sogar in die Wege geleitet."
    „Wie soll ich das verstehen?" fragte Thornton verwundert. „Ich kenne Sie überhaupt nicht, habe Sie vorher nie gesehen."
    „Aber diese Spielstäbe kennen Sie."
    Coco legte die mit Januszeichen beschrifteten Holzstäbe auf den Tisch. Thornton hob einen von ihnen auf und betrachtete ihn.
    „Sie sehen jenen ähnlich, die ich für ein Spiel mit einem alten Yogi benutzt habe", sagte er. „Wie kommen Sie dazu?"
    „Der Mann, mit dem Sie gespielt haben, war kein Yogi, sondern ein Chakra", ergriff Dorian das Wort. „Er war ein Sklave des Chakravartin."
    „Chakra heißt Rad", stellte Thornton stirnrunzelnd fest. „Und Chakravartin heißt: Der, der das Rad bewegt. So wird der Weltherrscher genannt, der das Universum in Gang hält. Aber von einer Chakra-Sekte habe ich noch nichts gehört."
    „Das glaube ich sogar", meinte Dorian. „Demnach wissen Sie gar nicht, daß auch Sie zu einem Diener des Chakravartin geworden sind. Wir stehen ebenfalls auf seiner Seite. Die Stäbe fanden wir in der Leiche eines Sadhu von der Gegenpartei."
    „Das ist - schrecklich", sagte Thornton. „Aber ich verstehe die Zusammenhänge immer noch nicht. Wie kommen Sie auf uns?"
    „Die Spielstäbe haben uns den Weg gewiesen", erklärte Dorian. „Eigentlich habe ich gehofft, daß Sie uns weitere Auskünfte geben könnten. Aber dem scheint nicht so zu sein. Coco?"
    Die ehemalige Hexe schüttelte den Kopf und sagte: „Weder Thornton noch sein Diener sind Besessene."
    „Hören Sie mal",
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