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124 - Die Königin der Nacht

124 - Die Königin der Nacht

Titel: 124 - Die Königin der Nacht
Autoren: Dämonenkiller
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entziffern. Diese Zeichen ergeben für mich überhaupt keinen Sinn. Coco, was ist mit dir?"
    Coco war blaß geworden. Sie starrte mit großen entsetzten Augen auf die Gebetsmühle, die sie in Gang gesetzt hatte.
    „Die Gebetsmühle kommt nicht mehr zum Stillstand", sagte sie. „Aber was noch schlimmer ist, sie hat auch; die anderen Gebetsmühlen in Bewegung versetzt. Seht nur, sie drehen sich immer schneller! Es ist wie eine Kettenreaktion, und…"
    „Und?" fragte Olivaro drängend.
    „Die scheinbar sinnlosen Zeichen bekommen durch die Drehung der Gebetsmühlen einen Sinn. Auf diese Weise vereinigen sie sich zu Beschwörungsformeln der Schwarzen Magie. Wir sind in eine Falle geraten."
    Sie hatte noch nicht ausgesprochen, als plötzlich Leben in das Haus kam.
    Alle Gebetsmühlen drehten sich bereits wie rasend. Ein Wind kam auf und entwickelte sich zu einem heulenden Orkan, der jedoch nur innerhalb des Hauses tobte, während draußen völlige Windstille herrschte. Der Orkan zerrte an ihnen. Chapman wurde davongewirbelt und gegen die wie rasend rotierenden Gebetsmühlen geschleudert. Er blieb daran kleben. Sein Entsetzensschrei schwoll zu einem schrillen, nicht enden wollenden Ton an, der sich mit dem Heulen vermischte, das nun aus allen Winkeln und Ecken kam.
    „Raus hier!" rief Dorian und kämpfte vergeblich gegen den Orkan an, der ihn vom Ausgang abdrängte.
    „Wir können Don nicht im Stich lassen!" rief Coco.
    Sie kämpfte sich gegen den Luftdruck zu den Gebetsmühlen hin und versuchte, sie zum Stillstand zu bringen. Doch kaum hatte sie eine berührt, zuckte sie wie elektrisiert zurück. Ihre Hand wurde durch den Schlag gelähmt; sie konnte sie nicht mehr bewegen.
    Olivaro hatte den Halt verloren. Der unheimliche Luftzug wirbelte seinen Körper wie eine Feder über den Boden. Dorian bekam den Januskopf zu fassen und hielt ihn fest. Coco bemerkte es nur nebenbei. Dorian und Olivaro würden sich schon allein helfen können. Sie war in Sorge um Don Chapman. Die Gebetsmühlen drehten sich bereits so schnell, daß sie in einem magischen Licht zu glühen begannen. Coco konnte einige der schwarzmagischen Symbole erkennen, die sich dunkel vor dem leuchtenden Hintergrund abhoben, bevor sie geblendet die Augen schließen mußte.
    „Don, halte aus!" rief sie.
    Und ihr Ruf wiederholte sich in einem schaurigen Echo.
    Coco sah keine andere Möglichkeit mehr, als sich in einen rascheren Zeitablauf zu versetzen. Plötzlich drehten sich die Gebetsmühlen nur noch im Zeitlupentempo. Die dunklen Beschwörungsformeln zerfielen wieder in Zeichen, die keinen Sinn ergaben. Coco sah Don, wie er mit dem Rücken an der Rundung einer Gebetsmühle klebte. Seine Gestalt begann bereits durchscheinend zu werden. Schnell griff sie zu und brachte ihn an sich. Sie atmete erleichtert auf, als sie feststellte, daß sich der Puppenmann bewegte.
    „Wo - bin ich?" stammelte er mit versagender Stimme.
    Er hatte völlig die Orientierung verloren. Noch eine Weile - und er wäre den Mächten der Finsternis verfallen gewesen.
    „Alles in Ordnung, Don", beruhigte Coco ihn und versteckte ihn in ihrem Sari.
    Don würde schon wieder zu sich finden. Davon war sie überzeugt. Sie mußten jetzt Dorian und Olivaro aus dem magischen Feld befreien, das die rotierenden Gebetsmühlen erzeugten; und, sie mußte schnell handeln, bevor dr Zauber so stark wurde, daß sie sich ihm nicht mehr widersetzen konnte.
    Sie eilte zu Dorian und Olivaro, die scheinbar bewegungslos auf dem Boden lagen. Ihre Körper waren verkrampft. Dorians Gesicht war im Ausdruck höchster Qual erstarrt. Als Coco ihn berührte, löste sich die Spannung von seinem Körper - und auch Olivaros Verkrampfung löste sich, als sie ihn in ihr Zeitrafferfeld holte.
    „Schnell von hier fort!" sagte Coco.
    „Das Heulen kann sich jeden Augenblick in Nichts auflösen. Ich kann diese Entwicklung nicht stoppen."
    Dorian und Olivaro kamen taumelnd auf die Beine. Wie blind tasteten sie um sich. Coco mußte sie stützen und versuchte, sie zum Ausgang zu drängen, doch die beiden stemmten sich mit aller Gewalt gegen sie und zerrten sie mit sich in die andere Richtung.
    „Der Ausgang liegt auf der anderen Seite!" rief sie verzweifelt.
    Doch die beiden schienen sie nicht zu hören. Coco fühlte, wie sie immer schwächer wurde. Lange konnte sie das Zeitfeld nicht mehr aufrechterhalten; und sie hatte nicht mehr die Kraft, sich gegen Dorian und Olivaro zu wehren. Die beiden waren völlig konfus. Dorians Augen
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