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1238 - Zentrum des Kyberlandes

Titel: 1238 - Zentrum des Kyberlandes
Autoren: Unbekannt
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übergangslos und machten einem Fluß Platz, der sich gierig das neue Bett eroberte, für eine Weile durch einen Stadtteil floß und dann wieder gezwungen war, seinen alten Weg um das Technotorium herum zu nehmen. Nichts blieb, wie es gerade war, lediglich das Zentrum war eine Insel in dieser heftig pulsierenden Stadt. Es waren drei stabile Gebäude, die aufragten, und der Turm des Transmitterdoms, der Vitalenergiespeicher und die Kugel der Kommunikationszentrale, die auf einem Würfel ruhte. Diese drei Ruhepunkte bildeten ein gleichschenkliges Dreieck zueinander, aber auch zwischen ihnen war die Stadt in ständiger Bewegung. Aus dem Boden wuchsen pilzartige Gebäude, deren Sinn und Zweck nicht zu erkennen war. Hurgenos Rarg wußte, daß die Kybermodule, aus denen diese Gebäude bestanden, immer dieselben Funktionen erfüllten und einen Teil der kybernetischen Existenz des Jaschemenreichs ausmachten.
    Die Tatsache, daß diese Module immer wieder andere Formen annahmen, hatte keine direkten Auswirkungen auf ihre eigentliche Tätigkeit.
    Jetzt erkannte der Technotor der Temperaturfabrik auch daß sich von allen Richtungen her Jaschemen dem Zentrum näherten. Sie kamen in großer Zahl und mit unterschiedlichen Fortbewegungsmethoden. Ab und zu tauchten sie zwischen den sich bewegenden Gebäuden auf wie Einblendungen in einem Film.
    Hurgenos Rarg richtete mehrere seiner Augen auf den Bereich zwischen den drei ruhenden Polen. Dort stieg eine Sänfte in den Himmel auf. Er hätte sie auch als Wanne bezeichnen können, und er sah undeutlich eine Aktivgestalt, die das Gebilde steuerte. Es näherte sich ihm und unterflog die Kugel. Der Technotor erkannte in dem Jaschemen Korvenbrak Nald von der Radioaktivitätsfabrik.
    „Öffne die Kugel!" empfing er dessen Aufforderung. Hurgenos tat, wie ihm geheißen, und Beschorner Polt rutschte nach unten in die Sänfte hinein. Der Jascheme hatte noch immer seine Passivgestalt inne, und Nald wendete die Sänfte und glitt mit ihr rasch auf den Würfel unter dem Kommunikationszentrum zu, wo sich in der undurchdringlichen Wand eine Öffnung bildete und ihn verschlang.
    Rarg gab der Plattform ihre ursprüngliche Gestalt zurück, mit der sie ihren Namen verdiente. Er lenkte sie ein wenig tiefer und holte zu einem Jaschemen auf, der sich ein Fluggerät mit Flügeln und einem seltsam wummernden Kreuzpropeller erstellt hatte. Das Ding schraubte sich schwerfällig durch die Luft, und der Technotor von der Temperaturfabrik wunderte sich, wie Lumamber Draft den weiten Weg von seiner Magnetfeldfabrik bis hierher ohne schwere Schäden überstanden hatte.
    „Es ist ein kleines Wunder", erklärte Draft, der die Gedanken seines Kollegen erriet. Er hatte zwei Münder ausgebildet, die gleichzeitig sprachen. „Aber Er befand sich offensichtlich in einem Korridor, in dem es weder zu Schwerkrafteinbrüchen noch zu atmosphärischen Veränderungen kam. Vielleicht ist das ein gutes Zeichen. Er glaubt zumindest daran."
    Der Propeller stellte seinen Betrieb ein und klappte zusammen. Geräuschlos verschwand er im Innern des kybernetischen Geräts. Dennoch flog das Ding weiter, und Hurgenos Rarg stieß einen Laut der Belustigung aus.
    „Ein Spielzeug", stellte er fest. „Du hast es dir von Beschorner Polt besorgt?"
    Der Jascheme bestätigte es. „Dies und ein paar andere Dinge!"
    Hurgenos Rarg hielt nicht viel von Spielzeug. Aber er fand sich damit ab, daß es im Kyberland nicht nur wichtige, sondern auch unwichtige Dinge geben mußte. Auch die Jaschemen kannten so etwas wie Freizeit, in der sie sich mit Dingen beschäftigten, die nichts mit ihren Fabriken zu tun hatten. Es waren kleinere Spielereien, und die Spielzeugfabrik stellte sie her. Damit war sie die einzige, die nicht etwas kontrollierte, was in Wirklichkeit im Neutrum erzeugt wurde. Beschorner Polt baute solche Dinge aus seiner Phantasie. Jeder Jascheme war dazu in der Lage, doch im Lauf der Zeit hatte es sich ergeben, daß es auch dafür eine Fabrik gab.
    Spielzeugfabrik! Der Name erinnerte Hurgenos Rarg an eine Meldung, die Kyberneten ins Technotorium gebracht hatten, nachdem der Kontakt zu Caglamas Vlot abgebrochen war. Was war Wahr an dem Gerücht, daß der Technotor auf eine Spielzeugmacherin aus dem Volk der Chylinen gestoßen war? Wie hieß sie doch? Clio?
    Rarg lauschte dem Klang des Namens nach und stellte fest, daß er ihm gefiel. Dann aber lenkte er seine Aufmerksamkeit wieder auf die Umgebung und die Stadt. Sie erreichten eine der
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