Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1236 - Im Reich der Jaschemen

Titel: 1236 - Im Reich der Jaschemen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Raketen saßen voll im Ziel. Der IV-Schirm des Arkoniden flackerte bedrohlich. Zwar brach er nicht zusammen, aber es hätte nicht viel daran gefehlt.
    Im nächsten Augenblick schlugen Dutzende von kleinen schwarzen Werfergranaten ringsum ein. Sie schienen Blindgänger zu sein, denn sie blieben unverändert auf dem Grasboden liegen. Das Pfeifen eines Warngeräts seines TIRUNS belehrte Atlan eines Besseren. Die Granaten erzeugten ähnliche intermittierende Hyperfelder wie ein Intervallstrahler, aber auf einer Frequenz, die keine feste Materie angriff, sondern dimensional übergeordnete Energie - in diesem Fall die Energie der Individualschutzschirme von TIRUNS.
    „Weg von hier!" rief Atlan seinen Gefährten zu.
    Salik reagierte wie er und hob ab. Nur Domo Sokrat und Lethos-Terakdschan trafen keine Anstalten zur Flucht. Sie knieten weiter neben den Teilen, in die der Hathor einige der von ihm memorierten Geräte zerlegt hatte, um andere Geräte mit zerstörerischen Wirkungen zu kombinieren.
    Allerdings wurde Lethos durch den Schutzschirm seines SEMORGS weiterhin geschützt. Anscheinend griffen die Hyperfelder seine Energiestruktur nicht an. Anders der Haluter. Sein Schutzschirm brach plötzlich zusammen und im gleichen Moment wurde er von einem armdicken Impulsstrahl getroffen.
    Atlan setzte seine Waffensysteme gegen das Kybermodul ein, das den Impulsstrahl abgefeuert hatte. Er traf und zerstörte es. Erst danach wagte er, sich nach Sokrat umzusehen. Normalerweise mußte er tot sein. Aber eine winzige Hoffnung gab es noch.
    Unendlich erleichtert atmete der Arkonide auf, als er den Haluter offenbar putzmunter gegen das am weitesten vorgestoßenen Kybermodul anrennen und seine Frontwand zertrümmern sah. Demnach hatte Sokrat den molekularen Aufbau seines Körpers gerade noch rechtzeitig in die Härte von Terkonitstahl umwandeln können, bevor der Impulsstrahl ihn getroffen hatte und wie stets hatten die Molekularwandler seines Kampfanzugs das normalerweise elastische Material zur Härte einer Festung aus molekularverdichtetem Stahlplastik verstärkt.
    Aber lange konnte sich Atlan nicht darüber freuen. Er mußte einige blitzschnelle Ausweichmanöver fliegen, um nicht von Kampfstrahlen und Raketen voll getroffen zu werden, und setzte alle seine Zerstörungswaffen gleichzeitig ein. Er mußte sich dazu stärker konzentrieren als jemals zuvor und konnte sich nur flüchtig darum kümmern, was aus Jen Salik geworden war.
    Zweimal erhaschte er einen kurzen Blick aus den Augenwinkeln auf den Terraner, und er stellte fest, daß er ebenso konzentriert und verzweifelt kämpfte wie er selbst.
    Domo Sokrat dagegen schien es vorzuziehen, mit den Beinen und Laufarmen auf dem Boden zu bleiben. Nur ab und zu tauchte er in seinem roten Kampfanzug zwischen den Kybermodulen auf und nur, um sich gleich wieder auf das nächste kybernetische Kampfgerät zu stürzen, und mit der Wirkung eines rasenden Terkonitblocks in ihm zu wüten. Für ihn hatte das einen unschätzbaren Vorteil: Es war äußerst unwahrscheinlich, daß ihn die Kampfstrahlen von Kybermodulen trafen.
    Aber der Arkonide wußte, daß es so nicht mehr lange weitergehen konnte. Trotz ihrer Zellaktivatoren würden Jen und er bald physisch und psychisch ausgebrannt sein und nicht mehr konzentriert kämpfen können. Dann konnte es nicht mehr lange dauern, bis sie ihre tödlichen Treffer erhielten.
    „Weißt du, wohin Tengri verschwunden ist?" hörte er Saliks Stimme über die HzH-Verbindung.
    Er flog gerade ein Ausweichmanöver, verlängerte es zu einer Parabel, schoß mehrere Salven ab und hielt nach dem Hathor Ausschau.
    Aber die Stelle, an der er ihn zuletzt gesehen hatte, war leer. Auch seine Geräte waren verschwunden. Die Frage war nur, ob er abgeflogen war oder sich unsichtbar gemacht hatte.
    Oder ob er tot war...! unkte der Logiksektor.
    Das ist makaber! dachte Atlan zurück. Und beinahe unvorstellbar! fügte er für sich selber hinzu, als ihm klar wurde, wie irreal er oft gedacht hatte, wenn er die Möglichkeit, daß auch der Hathor umkommen könnte, weit von sich gewiesen hatte.
    Möglicherweise lag es daran, daß Lethos-Terakdschan niemals Furcht vor dem Sterben gezeigt hatte überlegte er. Und wahrscheinlich kannte er tatsächlich keine Furcht vor dem Sterben. Immerhin setzte sich sein Geist aus dem Bewußtseinsinhalt des Hüters des Lichts und aus dem geistigen Grundmuster des Ordensgründers der Ritter der Tiefe zusammen, aus zwei Wesenheiten also, die zahllose
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher