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1236 - Im Reich der Jaschemen

Titel: 1236 - Im Reich der Jaschemen
Autoren: Unbekannt
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Dimensionen des Seins ergründet und dabei Wahrheiten entdeckt hatten, von deren Existenz die wenigsten Intelligenzen auch nur etwas ahnten.
    Dagegen bin ich, der Einsame der Zeit, nur ein Waisenknabe! stellte der Arkonide erschüttert fest. Dennoch hat Tengri für sich niemals einen höheren Status beansprucht als den, den er allen anderen Intelligenzen einräumt.
    Wo bleibt dein gefürchteter Sarkasmus, mein Freund? fing er einen mildironischen Gedanken auf.
    Tengri? dachte er erfreut zurück. Du lebst!
    Der Hathor lachte leise, diesmal über Helmfunk.
    „Natürlich, Atlan", sagte, er durch die HzH-Verbindung. „Vorsicht! Ein Jagdleiter hat es auf dich abgesehen. Bleib unten! Ich erledige ihn. Nicht aufsteigen! Halte dich so dicht wie möglich an das große Kybermodul, um das du eben herumkurvst! Ich melde mich wieder."
    „In Ordnung", erwiderte der Arkonide und schwenkte zu einer zweiten Umkreisung des häuserblockgroßen Kybermoduls ein, auf dessen Oberseite eine ganze Batterie schwerer Strahlgeschütze installiert war harmlos für jemanden, der sich in ihrem toten Winkel hielt.
    Er blickte sich allerdings sehr aufmerksam nach dem Jagdleiter um, von dem ihm Lethos berichtet hatte. Sekunden später sah er ihn in Form einer Ortungsprojektion, die das Computersystem des TIRUNS an die Innenfläche seines Druckhelms warf.
    Es handelte sich um ein tropfenförmiges Modul mit dreieckigen Tragflächen und einem hohen Seitenleitwerk, das Staustrahltriebwerke benutzte. Unter seinem Rumpf war eine Intervallkanone befestigt, deren Kaliber einem Kreuzer Ehre eingelegt hätte.
    Die Ortung des TIRUNS erfaßte den Jagdleiter nur deshalb, weil er mit Sextadimenergie förmlich vollgepumpt wurde. Das konnte nur von Lethos bewerkstelligt werden. Aber der Hathor ließ sich nicht sehen. Demnach hatte er sich mit Hilfe des semiorganischen Netzwerks seiner Montur unsichtbar gemacht. Seine Fähigkeit, den Projektionskörper aufzulösen, konnte er leider nicht mehr einsetzen. Möglicherweise waren die speziellen Gegebenheiten im Tiefenland daran schuld.
    Der Kybernet des Jagdleiters kurvte mit wahnwitzigen Manövern herum, wohl um der Sextadimenergiebestrahlung zu entkommen. Doch nach wenigen Sekunden erfüllte sich sein Schicksal. Das Fahrzeug blähte sich scheinbar auf und verblaßte zu einem schnell dahinschwindenden Schemen.
    „Da bin ich wieder", meldete sich Lethos-Terakdschan erneut über Helmfunk. „Ich war ziemlich weit aufgestiegen, um die weitere Umgebung zu erkunden. Es gibt in zirka zwanzig Kilometern Entfernung einen mittelgroßen Gebäudekomplex, etwa hundert Kilometer Flächendurchmesser, der, nach seinen energetischen Emissionen zu urteilen, der schalttechnischen Kontrolle von Gravitation dient. Mehr konnte ich noch nicht herausfinden, aber ich halte das für einen Ort, an dem wir vor massiven Angriffen sicher sein dürften, da die Anlage bestimmt sehr empfindlich ist. Deshalb schlage ich vor, daß wir uns dorthin zurückziehen."
    „Einverstanden", hörte Atlan Salik antworten.
    „Ich auch", fügte er selber hinzu.
    „Welche Richtung?"
    Irgendwo schräg links von ihm ging am bunten Himmel eine schwarze Sonne auf und verblaßte wieder. Der Arkonide war sich des Widersinns seiner Assoziation bewußt, denn eine Sonne war keine Sonne mehr, wenn sie nicht leuchtete, sondern Licht schluckte und um ein schwarzes Loch hatte es sich nicht gehandelt. Dennoch wußte Atlan, daß seine impulsive Assoziation den Kern der Sache besser traf als jede andere. Die schwarze Sonne war der optische Nebeneffekt der Wirkung einer neuen Kombination uralter porleytischer Waffen.
    „Ich habe es gesehen", sagte er mit flacher Stimme.
    „Ich auch!" rumpelte die Donnerstimme von Domo Sokrat unternehmungslustig. „Endlich ein Ziel! Ich breche durch, Freunde!"
    „Vorwärts, Kameraden, wir gehen zurück!" sagte Salik leise und mit traurig wirkender Ironie.
    Atlan schüttelte den Kopf, dann lachte er lautlos, überprüfte die Funktionen seines TIRUNS, konzentrierte sich auf seine Waffen und kurvte auf den neuen Kurs ein, der erst einmal neue Kämpfe bringen würde und danach vielleicht Sicherheit, für eine kurze Frist.
     
    *
     
    „Warum starrst du mich so groß an?" fragte die Gefangene. „Was ist an einer alten Frau schon Besonderes zu sehen? Meine welke Haut oder mein schlaffer Mund?"
    „Rede keinen Unsinn!" erwiderte Jato-Jato. „Du bist wunderschön. Sonst hätte ich dich niemals entführt, denn wenn Er dahinterkommt, wird Er
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