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1233 - Der Kunst-Vampir

1233 - Der Kunst-Vampir

Titel: 1233 - Der Kunst-Vampir
Autoren: Jason Dark
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ging zurück. Sein Gesicht war verzerrt. Der Löscher in seiner Hand wurde plötzlich schwer, sodass er ihn nicht mehr halten konnte. Auch er landete auf dem Boden und blieb dort liegen, wobei an der Spritzdüse noch immer etwas Schaum klebte.
    Die anderen Zuschauer drängten sich in einer gewissen Entfernung von uns zusammen. Es hatte keine Schreie des Entsetzens gegeben, aber das Grauen stand den Besuchern in den Gesichtern geschrieben, denn mit einem derartigen Finale hatte niemand gerechnet.
    Roy Peters hatte sich wieder fangen können. Er schaute Dagmar und mich an, dann auf den Schaum, und es war ihm wohl erst jetzt richtig klar geworden, was hier abgelaufen war.
    »Das«, stotterte er, »das… das… gibt es doch nicht. Das ist unmöglich…«
    »Nein, Roy«, sagte ich so laut, dass es auch alle anderen hören konnten. »Es ist schon eine Tatsache. Man hat Ihre Ausstellung mit einem echten Vampir geschmückt. Mit einer Gestalt, die aus einem Körper bestand, auf den ein fremder Kopf genäht wurde.«
    Er wollte etwas sagen, brachte es aber nicht fertig. Ebenso wenig wie es die anderen Zuschauer schafften. Die Ereignisse hatten sie einfach überrollt, obwohl sie alle Vampir-Fans waren, denn sonst hätten sie die Ausstellung nicht besucht.
    Eine Mädchenstimme lachte schrill auf. Ich sah die Person nicht. Aber ich hörte ihre Worte.
    »Das ist doch scheiße, Mann! Das ist nicht wahr! Es gibt sie nicht. Das war alles ein Trick - oder?«
    Sie drängte sich vor und schob andere Gäste zur Seite. Ich kannte sie. Es war das Mädchen mit den roten Haaren, das an der Kasse gesessen hatte. Ihre heftigen Bewegungen konnte sie nicht mehr abstoppen, sodass sie gegen mich fiel. Dabei klammerte sie sich an mir fest, und ich sah, wie sie den Kopf in den Nacken legte, um mich anschauen zu können.
    »Verdammt, sag dass es ein Trick war. Ein Party-Gag. Es kann sie nicht geben…«
    Das Mädchen hatte wirklich Angst. Ich wollte ihre inneren Konflikte nicht noch mehr vertiefen, deshalb stimmte ich ihr zu. »Ja, du hast Recht. Es war der Gag der Party. Die Schau. Es gibt keine Vampire. Roy hat sich große Mühe gegeben, um euch zu überraschen, und mit uns beiden war alles abgesprochen. Zufrieden?«
    Das war sie noch nicht. »Ehrlich? Echt?«
    »Ja.«
    Sie riss sich los und wollte auf Roy Peters zulaufen. Der aber kam ihr zuvor und nickte. »John Sinclair hat Recht. Es ist ein Gag gewesen. Ein guter, wie?«
    »Nein, nein, das war Scheiße!«, schrie das Mädchen wieder.
    Es rannte weg und stieß dabei einige Besucher zur Seite, die jetzt darüber nachdachten, wer wohl Recht hatte.
    Dagmar Hansen hob die Arme. Über ihrem Kopf klatschte sie in die Hände, um so die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    »Hört zu, ich werde euch jetzt erklären, dass wir uns einen Spaß gemacht haben. Auch wenn ihr Gerüchte über Überfälle gehört habt, die dürft ihr nicht so tragisch nehmen. Das alles gehörte zum Spiel, das hiermit sein Ende gefunden hat. Wenn ihr noch Fragen habt, ich stehe euch gern Rede und Antwort.«
    Es war gut, dass Dagmar so reagierte. Damit konnte sie den Besuchern die Furcht nehmen, die zwar alles Gruselige liebten, aber mit einer bestimmten Wahrheit nicht konfrontiert werden wollten.
    Ich hatte hier nichts mehr zu suchen und machte mich auf den Weg zum Ausgang. Vorbei an den Ausstellungsstücken, durch den roten Lichtschein berührt und begleitet, und ich passierte auch eine leere Kasse, die von der Rothaarigen verlassen worden war.
    In der offenen Tür blieb ich stehen. Auch der Hinterhof war verlassen. Nur die Musik spielte noch. Um das Essen oder um die Getränke kümmerte sich niemand mehr.
    Ich steckte die Hände in die Hosentaschen, ging noch einen Schritt vor und atmete die kühler gewordene Luft ein. Es war ruhig geworden in dieser Gegend, doch die Ruhe hielt nicht lange an. In der Zufahrt zum Hinterhof erschien ein blasses Scheinwerferpaar, das sein Licht über den unebenen Boden streute, mich ebenfalls erreichte und plötzlich für eine rege lrechte Lichtexplosion sorgte, die mich voll erwischte.
    Ich riss noch die Hand vor meine Augen, um dem Fernlicht zu entgehen, aber dann blieb ich abrupt stehen.
    Eine Frauenstimme peitschte mir entgegen.
    »Sinclair! Ich hatte es mir fast gedacht!«
    Nur eine konnte so sprechen - Justine Cavallo!
    ***
    Ich musste weg aus dem verdammten Licht, denn darin stand ich wie auf dem Präsentierteller.
    Mit schnellen Schritten huschte ich nach links. Wenn mir das Licht jetzt
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