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1233 - Der Kunst-Vampir

1233 - Der Kunst-Vampir

Titel: 1233 - Der Kunst-Vampir
Autoren: Jason Dark
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auch herumgesprochen. Ich habe in Zeitungen annonciert und in den Anzeigen geschrieben, dass ich Ausstellungsstücke über ein besonderes Thema suche.«
    »Damit hatten Sie Erfolg?«
    »Ja. Einige Dinge befanden sich in meinem Besitz, andere wurden mir gebracht.«
    »Wie auch dieser menschengroße Vampir - oder?«
    Er hob seinen langen rechten Zeigefinger, der in der Mitte von einem Ring umschlossen wurde. »Moment, so einfach ist das nicht. Sie sprechen immer von einem Vampir, aber für mich ist das eine Vampirfigur gewesen.«
    »Okay, bleiben wir dabei. Wer hat sie Ihnen gebracht?«
    Plötzlich begann er zu lächeln. Es war ein Lächeln, das in eine bestimmte Richtung deutete. Man konnte es mit dem Begriff »verklärt« beschreiben.
    »Es war eine Frau«, sagte er und schnippte mit den Fingern.
    »Ein richtiger Schuss.« Er geriet ins Schwärmen. »Blond, sogar superblond. Sie könnte jedes Modell schlagen. Und sie hatte einen Körper, der einfach fantastisch war. Super, sage ich Ihnen. Und die brachte mir den Vampir, denn sie hatte über meine Ausstellung in der Zeitung gelesen. Ich war so überrascht, dass ich gar nichts sagen konnte. Sie kam, stellte ihn hier ab und verschwand wieder.«
    »Wie hieß sie denn?«
    Er sagte nichts. Er schaute mich nur an und verzog seine Lippen. Der Glanz der Erinnerung lag noch immer in seinen Augen. »Das… das… weiß ich nicht«, gab er zu. »Ehrlich.« Er fasste sich gegen die Brust. »Ich habe sie nicht danach gefragt.«
    »Warum nicht?«
    »Das ging alles so schnell, verstehen Sie? Die Frau hatte es plötzlich eilig. Sie stellte ihr Ausstellungsstück ab und sprach noch davon, dass sie wiederkommen würde, aber bisher ist sie nicht gekommen.«
    »Dafür ist der Vampir verschwunden.«
    »Ja, leider.«
    »Glauben Sie, dass er geholt wurde?«
    Roy Peters senkte den Blick. Er wusste nicht so recht, was er mir antworten sollte. Er schaute auf seine Schuhe, blies die Luft aus und stöhnte leise.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Aber nicht gestohlen?«
    »Keine Ahnung.«
    Ich ließ nicht locker. »Sie haben sich doch Gedanken gemacht, Herr Peters.«
    »Ja, das habe ich. Aber ich behalte sie für mich, wenn Sie verstehen, Herr Sinclair.«
    »Das kann Ihnen niemand verbieten. Nur möchte ich Sie noch fragen, ob Sie von den Gerüchten gehört haben, die in der Stadt kursieren. Da wurde davon gesprochen, dass Menschen von einem Monster angefallen wurden. Die Beschreibung könnte ja auf Ihren verschwunden Vampir passen.«
    »Zu diesem Thema hat man mich schon befragt.«
    »Was haben Sie gesagt?«
    »Nichts, verdammt. Ich konnte nichts sagen, denn ich wusste auch nichts. So ist das.«
    Ich ließ ihn noch nicht in Ruhe. »Glauben Sie eigentlich an Vampire?«
    Bisher hatte er mich nicht angeschaut. Jetzt hob er den Blick und sah mir in die Augen. »Was soll die Frage? Ich glaube nicht an Vampire. Aber sie faszinieren mich. Sie sind mein Hobby, und deshalb habe ich auch die Ausstellung ins Leben gerufen. Aber ich glaube nicht daran, dass es sie wirklich gibt.«
    »Dann war dieser andere Vampir für Sie auch nicht echt?«
    »Das sowieso.«
    »Das wollte ich nur wissen.« Ich nickte ihm zu und ließ ihn dann stehen, weil ich mir ebenfalls die Ausstellung anschauen wollte.
    Das meiste, was hier ausgestellt worden war, kannte ich schon.
    Das fing bei den Filmplakaten an, setzte sich fort in Figuren und Bildern, die allesamt nur ein Thema kannten. Ich konnte Zeitungsausschnitte lesen, ich sah die alten Bilder und Holzschnitte als Abdrucke, wie man sich früher einen Blutsauger vorgestellt hatte.
    Ich sah, wie sie gepfählt wurden, und in manchen Vitrinen standen kleine Kunstwerke, die irgendwelche Schöpfer und kreative Menschen hergestellt hatten, denen die Vampire ebenfalls nicht gleichgültig waren.
    Da sah ich Vampirbräute, schön in ihrem Schrecken, aber auch die klassische Form eines Christopher Lee. Bela Lugosi war ebenfalls vertreten, auch Klaus Kinski hatte man nicht vergessen und Francis Ford Coppola war mit seinem Filmplakat ebenfalls vertreten. Gary Oldman hatte da den Dracula gespielt. Er hatte ihn als eine schillernde und sehr wandlungsfähige Person gestaltet.
    Über Vlad Dracula war auch jede Menge zu lesen. In beleuchteten Vitrinen konnten die Besucher mehr über die Geschichte des Mannes erfahren, mit dem der Vampirismus praktisch in das Licht der Öffentlichkeit getreten war.
    Dagmar Hansen hatte gesehen, dass ich die Ausstellung durchwanderte und gesellte sich zu mir.
    »Nun,
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