Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1226 - Der Kampf um Schatzen

Titel: 1226 - Der Kampf um Schatzen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Ritter der Tiefe gesagt. Seine Antwort werde ich nie vergessen. Krieger, sägte er, braucht ihr nur auf kurze Zeit zu sein; unterdrückt wäret ihr für ewig.
    An die Arbeit, ihr Kuratoren! Das Tiefenland soll erfahren, daß die Bewohner von Schatzen sich zu wehren wissen."
    Er trat näher an das Pult und betätigte mehrere Schalter. In der Höhe begann das Dach der Halle zur Seite zu weichen.
     
    *
     
    Sie folgten dem hohen Felsengang. Es bestand kein Zweifel daran, daß er unmittelbar zu dem großen Lebenskraftspeicher führte, dessen Aufgabe es ursprünglich gewesen war, das Land Schatzen mit Vitalenergie zu versorgen.
    „Ich frage mich, ob Lord Mhuthan so weit vorgedrungen sein kann", sagte Jen Salik unterwegs. „Er ist organisches Grauleben. Die Vitalkraft müßte ihn längst in Realleben zurückverwandelt haben."
    „Unterschätze die Grauen Lords nicht", antwortete der Arkonide. „Sie können weitaus mehr Vitalenergie vertragen als ihre Geschöpfe. Erinnere dich an den Fittesten der Geriokratie und an den Fratervorsteher, die viele Tiefenjahre lang mitten in einer von Vitalkraft erfüllten Zone lebten. Ich bin sicher, daß wir den Lord noch vor uns haben.
    Allerdings werden in seiner Begleitung keine Paladine sein; die wären längst zu Staub zerfallen. Wahrscheinlich besteht sein Gefolge aus Robotern - und einer Armee von Vitalsaboteuren."
    Der Gang senkte sich in die Tiefe Er wurde breiter. In den Wänden zur Rechten und zur Linken befanden sich zahlreiche finstere Stollenmündungen. Niemand schenkte ihnen Beachtung. Der Anblick, der sich ihnen auf dem Grund des Stollens bot, war viel zu großartig, als daß er auch nur die geringste Ablenkung neben sich geduldet hätte.
    Ja - das war der große Vitalenergiespeicher, ein ellipsoides Gebilde von einem Kilometer Höhe, eingebettet in eine Höhle, deren Ausmaße wahrhaft gigantisch waren.
    Das riesige Ei erstrahlte in intensivem, goldenem Glanz. Majestätisch ragte es fast bis zum Zenit der Höhlung empor - ein zeitloses Produkt einer längst vergangenen Ära.
    Vergiß die Seitenstollen nicht.
    Die Warnung des Logiksektors war hart und kompromißlos. Atlan wandte den Blick. Was störte ihn an den dunklen Stollenmündungen, die er zuvor so geflissentlich übersehen hatte?
    Daß sie dunkel sind!
    Der Gedanke hatte sich kaum in seinem Bewußtsein festgesetzt, als es aus den finsteren Stollenmündungen hervorzuquellen begann: Scharen von Robotern aller Formen, schwebend, gleitend, auf Laufketten rollend, zu Fuß. Der Graue Lord hatte sein ganzes kybernetisches Arsenal aufgeboten. Atlan aktivierte instinktiv seinen Individualschirm, aber binnen einer Sekunde erkannte er, daß er auch damit der kombinierten Feuerkraft der Robottruppen nicht würde standhalten können. Aus mehr als acht Stollen kamen sie hervor, Hunderte, und jetzt war ihm auch klar, was der Logiksektor ihm hatte mitteilen wollen. Wie konnte es hier, in unmittelbarer Nähe des Vitalenergiespeichers, finstere Gänge geben? Hätte nicht alles vom goldenen Leuchten der Lebenskraft erfüllt sein müssen?
    Die Roboter bildeten einen Ring um die drei Eindringlinge. Sie standen oder schwebten mehrere Reihen tief gestaffelt. Domo Sokrat gab ein drohendes Knurren von sich.
    „Immer mit der Ruhe, Sokrates", warnte Atlan. „Gegen diese Übermacht richten wir nichts aus."
    Im Wall der Roboter bildete sich eine Lücke. Atlan stutzte. Bildete er es sich ein, oder war es wirklich so, daß dort, wo die Gasse sich bildete, das goldene Feuer der Vitalenergie trüber wurde?
    Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Eine Schar grauer Fladen drängte sich durch die Mauer der Roboter. Wellenförmige, rhythmische Zuckungen bewegten die flachen Körper vorwärts. Die Roboter wichen ein paar Meter zurück. Die Fladen begannen, einen engen Kreis zu bilden, und tatsächlich: Innerhalb des Kreises war die goldene Helligkeit der Vitalenergie nur noch ein düsteres Flimmern.
    Das war es also. Die Seitengänge waren von Vitalsaboteuren besetzt.
    Deswegen erschienen die Stollenmündungen finster, wo sie eigentlich doch vom goldenen Licht der Lebenskraft hätten durchflutet sein müssen. Atlan schalt sich einen Narren, daß er auf diesen Umstand nicht rechtzeitig geachtet hatte.
    Der Kreis der grauen Fladen hatte sich noch nicht ganz geschlossen, da erschien unter dem Ausgang des Stollens, aus dem die Saboteure hervorgequollen waren, eine hochgewachsene Gestalt. Sie wirkte humanoid, aber sicher konnte man seiner Sache
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher