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1226 - Das Versteck

1226 - Das Versteck

Titel: 1226 - Das Versteck
Autoren: Jason Dark
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die Haut an den Innenflächen der Hände schien aus Leder zu bestehen.
    Auch Suko setzte auf. Sehr hart und dicht neben Jenny, die den Befehl erhielt, den Korb mit ihren Beinen umzustoßen.
    Das tat sie auch. Schon beim ersten Versuch klappte es. Zur linken Seite hin fiel der Korb um, und Suko rutschte aus ihm hervor. Keinem war aufgefallen, dass er sich dabei durch zwei ruckartige Körperbewegungen selbst unterstützt hatte.
    Für einen Moment tanzte das Transportgefäß auf dem Boden, als es aufgerichtet wurde, dann zog Stanley den Korb wieder hoch, verfolgt von Jennys Blicken, die mit dem Korb so etwas wie ihre letzte Hoffnung schwinden sah. Sie konnte nicht anders. Die Tränen drückten einfach zu stark, und sie musste weinen.
    Das hörte Suko. Er hatte sich noch nicht bewegt, aber er war wieder da, und damit überraschte er auch Jenny.
    »Ruhig, Mädchen, ruhig, noch leben wir.«
    »Du bist nicht mehr bewusstlos?«
    »Nein, schon seit einiger Zeit nicht.«
    »Und jetzt!«
    Er lachte leise. »Sag mir, wenn die Typen da oben verschwunden sind. Und dann werden wir mal schauen, was wir tun können.«
    »Aber wir sind gefesselt!«, flüsterte Jenny.
    »Das ist tatsächlich ein Problem«, gab Suko zu…
    ***
    Rhonda White wusste nicht, ob es von John Sinclair eine gute Idee gewesen war, sie allein zu lassen, aber es war nun mal passiert, und es gab für sie keinen anderen Ausweg.
    Sie selbst wäre gern geflüchtet, doch das war mit ihren verletzten Beinen nicht möglich. So musste sie einfach auf dem weichen Boden sitzen bleiben und darauf hoffen, dass sich der Plan auch so erfüllte wie gedacht.
    Sie hatte den Kopf leicht gedreht und schaute dorthin, wo sich der Junge gezeigt hatte. Allerdings tat sie dies nicht so auffällig, er sollte nicht merken, dass er schon zuvor entdeckt worden war. Da hielt sie sich schon an John Sinclairs Anweisungen.
    Sinclair war auch nicht mehr zu sehen. Er hatte ein gutes Versteck gefunden, und der Junge musste einfach glauben, dass er gegangen war, um Hilfe zu holen. Da brauchte er nur einen Blick auf die Beine der Frau zu werfen, die nach wie vor ein dunkelrotes Muster aus blutigen Streifen zeigten.
    Etwas bewegte sich zwischen den beiden Bäumen, wo der Junge zuerst erschienen war.
    Zwei Arme, ein Kopf und zwei Schulterseiten tauchten aus dem Grün auf. Dann der Junge.
    Er war noch recht weit entfernt, aber Rhonda glaubte, ein Grinsen auf seinem Gesicht zu sehen. Wahrscheinlich hatte er das bekommen, was er wollte.
    Trotzdem blieb er vorsichtig. Wie ein scheues Reh, das Furcht vor einem Menschen hat, schaute er sich um. Er witterte regelrecht und suchte nach der Gefahr, aber sie war nicht zu erkennen.
    Mit einem langen Schritt verließ er seine Deckung, trat auf das dichte Gras der Lichtung und lief mit lockeren Bewegungen auf die erschöpfte und verletzte Frau zu.
    »He, kennst du mich noch?«, fragte er locker, als er vor Rhonda stehen blieb.
    »Wie könnte ich dich vergessen.«
    Der Junge kicherte.
    »Wie heißt du eigentlich?« Rhonda fragte es, um ein Gespräch in Gang zu halten. Sie wollte ihn solange wie möglich in ihrer Nähe behalten.
    »Ich bin Dennis Plummer.«
    »Dann ist Heather Plummer deine Mutter?«
    »Nein, meine Tante.«
    »Und Mason ist dein Vater?«
    »Klar.«
    »Was ist mit deiner Mutter?«
    Dennis legte den Kopf etwas schief und grinste. »Das weiß niemand so genau«, sagte er, »jedenfalls habe ich sie nicht kennen gelernt und bin immer bei meinem Vater und bei meiner Tante aufgewachsen, was auch nicht schlimm ist, glaube ich.«
    »Ist deine Mutter tot?«
    »Keine Ahnung, aber das juckt mich auch nicht. Ich bin eingeweiht.«
    »Worin?«
    »Das wirst du noch sehen. Glaub nur nicht, dass du uns entwischen kannst. Du kommst noch in das Loch. Erst sind die anderen an der Reihe. Danach holen sie dich.«
    »Andere?«
    »Klar. So ein Chinese und eine Wanderin, wie du. Sie hätte sich einen anderen Weg aussuchen sollen.«
    »Was geschieht mit ihnen?«
    Dennis zuckte mit den Schultern. »Was genau passiert, weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass keiner jemals zurückgekommen ist. Das Loch schluckt sie alle, weißt du?«
    »Ja, ich weiß. Ich habe es von dir gehört. Aber weißt du auch, was du da redest?«
    »Wieso?«
    »Es ist schlimm!«, flüsterte Rhonda. »Du bist nicht mal erwachsen, fast noch ein Kind.«
    »Nein!«, schrie er, »das bin ich nicht. Ich bin kein Kind. Begreif das endlich. Kein Kind mehr. Wir Plummers sind mehr als das, verstehst du? Wir müssen es
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