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1225 - Bastion im Grauland

Titel: 1225 - Bastion im Grauland
Autoren: Unbekannt
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von Starsen nicht einmal die Rede.
    Während ihres Aufenthalts in Starsen hatten sie einen Hilferuf des Vagenda empfangen.
    Das Vagenda war jene geheimnisvolle Quelle der Vitalenergie, die allein zu verhindern vermochte, daß das ganze Tiefenland dem Graueinfluß unterlag. Solange das Vagenda Lebensenergie lieferte, war die Hoffnung noch nicht verloren. Zu dritt hatten sie sich entschlossen, dem Vagenda auf schnellstem Weg zu Hilfe zu kommen. Lethos-Terakdschan hatte seinen Tortransmitter aktiviert, der eben erst von den letzten Resten des Graueinflusses befreit worden war, und ihn auf das Vagenda justiert.
    Aber irgend etwas war ihnen in die Quere gekommen. Jemand draußen im Tiefenland hatte von ihrer Absicht erfahren und den Transmitterkanal manipuliert. Anstatt in der Nähe des Vagenda landeten sie im Land Mhuthan, dem Herrschaftsgebiet des gleichnamigen Lords. Mhuthan war grau von einem Ende bis zum anderen; der Lord hatte es sich vor kurzem unterworfen. Die Gefahr für die drei Ritter der Tiefe war akut. Lethos-Terakdschan hatte sich in den Mantel der Unsichtbarkeit geflüchtet. Jen Salik und Atlan waren von den Tiziden aufgegriffen worden, den Gen-Technikern, die für Lord Mhuthan arbeiteten. Die beiden Ritter der Tiefe gaben sich für Grauleben aus. Die Emanation der TIRUNS, die die Ausstrahlungen eines grauen Bewußtseins simulierte, stützte ihre Behauptung. Die Tiziden beförderten sie von einer Gen-Tech-Station in die andere, um sie zu testen und ihren Grauwert zu ermitteln. Die TIRUNS erwiesen sich als den tizidischen Analysemethoden weit überlegen. In der Station Eugen-3 wurde ihnen endgültig bestätigt, daß sie in der Tat Grauleben seien.
    Man überstellte sie Lord Mhuthan, der sich mit dem Gedanken trug, die fremden Besucher, da sie den Ritterstatus besaßen, zu seinen Spezialagenten zu machen.
    Inzwischen hatten die Begegnungen mit Domo Sokrat und dem jungen Abaker Bonsin (dem Lethos-Terakdschan später den Namen Twirl gab) stattgefunden. Tengri Lethos war es auch, der im entscheidenden Augenblick, die kleinste der fünf Gondeln vom fliegenden Befehls- und Kontrollzentrum des Lords abkuppelte und die Flucht ermöglichte.
    Es war illusorisch, anzunehmen, daß Lord Mhuthan die Anwesenheit Tengri Lethos' nach wie vor unbekannt war. Der graue Raum-Zeit-Ingenieur besaß sicherlich über geeignete Kontroll- und Überwachungseinrichtungen, mit denen er die Vorgänge in der Gondel 5 beobachten konnte. Man mußte also davon ausgehen, daß dem Lord die Existenz Lethos' und auch dessen Ritterstatus bekannt war. Deshalb war es auch nicht mehr erforderlich, daß Lethos-Terakdschan seine Existenz weiterhin geheim hielt, er konnte nun offen agieren. Ebenso mußte der Graue Lord auch einiges über die Fähigkeiten der TIRUNS erfahren haben, die deren Trägern große Aktionsmöglichkeiten boten.
    In weiterer Folge dirigierte Domo Sokrat den Kurs der Gondel in Richtung der Kolonie, die er vor vielen Jahren eingerichtet hatte.
    Die Gondel hatte Kurs auf Korzbranch genommen, das hart an der Grenze des Landes Schätzen lag. Schätzen war noch nicht grau. Es war das Land der Archivare, die in ihren Museen die Artefakte aus der Vergangenheit des Tiefenlands aufbewahrten, darunter Geräte, die angeblich noch von den Raum-Zeit-Ingenieuren selbst stammten. Doch Lord Mhuthan war im Begriff, Schätzen mit einer riesigen Armee zu überfallen, um es ebenfalls in ein Graugebiet zu verwandeln. Die drei Ritter beabsichtigten, die Archivare vor der drohenden Gefahr zu warnen. Ihre Hoffnung war, daß die Bewohner des Landes Schätzen sie im Kampf gegen den Grauen Lord Mhuthan unterstützen würden. Da Korzbranch auf dem Weg nach Schätzen lag, war es ihnen ein willkommenes Ziel.
    Was die Archivare anbelangte, machte Domo Sokrat ihnen nicht viel Hoffnung. Sie seien Eigenbrötler, behauptete er, nur auf den Unterhalt ihrer Museen bedacht. Niemand werde es je vermögen, die Bewohner von Schätzen zu einer gemeinsamen Aktion zu veranlassen. Der Haluter schien mehr über das Land Schätzen und die Archivare zu wissen, als er preisgeben wollte. Er hörte jedoch nicht auf, Korzbranch als eine Oase des Friedens und des unverfälschten Lebens anzupreisen.
    Atlans Gedanken kehrten zum Ausgangspunkt zurück. Morgen gelangten sie nach Korzbranch. Was hatte das mit ihrem Auftrag zu tun? Ihr Ziel war zunächst das Vagenda.
    Dabei wußten sie nicht einmal, in welcher Richtung sie die geheimnisvolle Quelle der Lebenskraft zu suchen hatten. Sie
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