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1215 - Der Ruf des Stahlherrn

Titel: 1215 - Der Ruf des Stahlherrn
Autoren: Unbekannt
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werden, zu einem Steuerelement für diese wurde. Diese Möglichkeit war nicht unrealistisch, aber ein Risikofaktor blieb.
    Und allein deswegen hätte Atlan ihn nicht in den Lebensdom gehen lassen dürfen. Das konnte er sich nicht verzeihen. Es wäre zweckmäßiger gewesen, zusammen die Peripherie aufzusuchen und sich mit dem Stahlherrn in Verbindung zu setzen.
    Lethos, der immerhin schon fast sechs Tiefenjahre in Starsen war - seit er im Juni 426 NGZ aus Srakenduurn verschwand - kannte die Verhältnisse besser und hätte gewußt, was zu tun sei. Er war auf höheren Befehl hier eingetroffen. Das wiederum ließ erwarten, daß er zusätzliches Wissen besaß, das ihnen in ihrem Kampf nutzen konnte.
    Was wäre das für eine schlagkräftige Konstellation gewesen - Lethos-Terakdschan, Jen Salik und er, Atlan, selbst. Zu dritt hätten sie sozusagen als Ritter der Tiefe in den Kampf gegen die herrschende Macht in Starsen gehen können. Was für ein Gespann sie abgegeben hätten! Aber Jen Salik hatte durch sein Handeln diese Möglichkeit zunichte gemacht. Und Atlan machte sich Vorwürfe, daß er Jen Salik nicht umzustimmen versucht hatte.
    Jetzt siehst du dich schon als Ritter der Tiefe? meldete sich spöttisch sein Extrasinn. Darf ich dich daran erinnern, daß dir zu diesem Status mindestens noch der psionische Ritterschlag fehlt? Ohne diesen bist du höchstens ein Möchtegern-Ritter!
    Ich möchte gar keiner sein, dachte Atlan. Ich reiße mich bestimmt nicht wm den Ritterstatus. Aber da mich die Kosmokraten in die Tiefe geschickt haben, habe ich de facto diesen Status.
    „Wenn es dich reut", drang Wöleböls Stimme in Atlans Gedanken, „dann ist es zur Umkehr noch nicht zu spät. Fliegen wir zum Lebensdom und befreien wir Jen!"
    Atlan wurde einer Antwort enthoben. Denn plötzlich verlor die Transportkugel an Höhe und senkte sich auf ein Ruinenfeld hinab.
    Sosehr sich der Arkonide auch darauf konzentrierte, ihr Gefährt auf Gedankenbefehl gegenzusteuern und wieder an Höhe gewinnen zu lassen, es gehorchte ihm nicht. Die Energiekugel war in Auflösung begriffen und trug sie gerade noch bis zu einem freien Platz zwischen den Ruinen hinunter.
    Bevor sie aufsetzten, entdeckte Atlan in der Ferne noch eine bis zur Wolkendecke aufragende, geschlossen wirkende Fläche.
    „Die Starsenmauer!" rief Chulch aufgeregt.
    „Umkehren!" kreischte Wöleböl. „Tu mußd ans Umkehren tenken, Adlan. Das isd tie Peripherie und hier gibd es keinen Cidydranspord."
    Die Transportkugel löste sich nach einem letzten Flackern endgültig auf. Atlan machte den zaghaften Versuch, durch Gedankenbefehl Citytrans zu reaktivieren. Aber wie nicht anders erwartet, sprach das Transportsystem nicht darauf an.
    „Damit ist es entschieden, daß wir auf der einmal eingeschlagenen Route bleiben", sagte der Arkonide.
    „Und was wird nun aus Jen?" rief Wöleböl, während er seine aus dem Schlitzmund ausgefahrenen Tentakel aufgeregt pendeln ließ und mit den Flügeln schlug.
    Plötzlich erscholl von allen Seiten aus den umliegenden Ruinen ein vielstimmiges Geheul. Gleichzeitig tauchten überall Gestalten auf, die sich ihnen drohend näherten.
    „Überlegen wir erst einmal, was aus uns werden soll", meinte Chulch. „Sollen wir kämpfen, Atlan?"
    „Das wird nicht nötig sein", erwiderte der Arkonide ungerührt. „Ich hoffe doch stark, daß wir es mit den Leuten: des Stahlherrn zu tun haben. Laßt mich nur machen." Er hob beide Hände und rief: „Wir sind Freunde des Stahlherrn. Wir sind gekommen, um ihm wichtige Nachrichten zu überbringen..."
    Weiter kam er nicht, denn da waren die Angreifer heran. Atlan wurde zu Boden gestoßen und unter einem Wall wogender Leiber begraben. Von allen Seiten prasselten Schläge auf ihn nieder, plärrende Stimmen dröhnten ihm die Ohren voll.
    Ein derbes Gesicht mit verschleierten Augen und einer Nase wie ein Horn schälte sich aus der Anonymität der Masse und näherte sich dem seinen.
    „Jetzt wirst du erfahren, was wir mit Statusverbrechern machen", sagte eine gutturale Stimme, während sich das Gewicht auf Atlans Körper verstärkte.
    „Ich bin ein Freund des Stahlherrn", brachte der Arkonide hervor. „Ich heiße Atlan und komme wie er aus dem Hochland. Ich kenne seinen wahren Namen und ... muß ihn dringend sprechen..."
    Sein schwergewichtiger Peiniger drückte ihm mit einer großen, behaarten Tatze den Mund zu, daß er meinte, ersticken zu müssen. Andere machten sich an seinen Armen und Beinen zu schaffen, fesselten
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