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1215 - Der Ruf des Stahlherrn

Titel: 1215 - Der Ruf des Stahlherrn
Autoren: Unbekannt
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und dann können wir es beweisen."
    „Hoffentlich fragt man uns vorher, bevor man uns in Stahlsöldner verwandelt", sagte Wöleböl.
    Die Klappe wurde geöffnet und polternd zurückgeschlagen. Vor dem hellen Hintergrund erschien die Silhouette einet riesigen, gedrungenen Gestalt mit einem tief zwischen den Schultern sitzenden kantigen Schädel.
    „He, ihr da unten", erklang eine grollende Stimme. „Lebt ihr noch? Oder seid ihr reif für die Wiederaufbereitungsanlage?"
    „Nach diesem Empfang ist es ein Wunder, daß wir noch leben", erwiderte Atlan. „Schlagt ihr allen Besuchern zuerst die Schädel ein, bevor ihr sie nach ihren Absichten fragt? Das kann doch nicht im Sinn des Stahlherrn sein."
    Der andere gab einen Grunzlaut von sich.
    „Ihr bekommt einen fairen Prozeß", erklärte er. „Tut mir leid, aber manchmal schlagen unsere Leute über die Stränge. Als sie euch mit der Transportkugel kommen sahen, kannte ihr Zorn keine Grenzen mehr.
    Citytrans ist eben Energievergeudung. Und das Statussymbol der Dreier. Seid ihr solche?"
    „Meine beiden Begleiter sind Einser", antwortete Atlan. „Ich habe überhaupt keinen Status. Ich bin kein Starsener. Mein Name ist Atlan. Vielleicht hast du schon davon gehört, daß zwei Besucher aus dem Hochland in Starsen eingetroffen sind. Einer von ihnen bin ich. Das solltest du den Stahlherrn wissen lassen."
    „Und was ist mit dem anderen?"
    „Er heißt Jen Salik und ist in den Lebensdom der Geriokraten eingedrungen", antwortete Atlan. Er wand sich, um seine unbequeme Lage zu demonstrieren, und fügte hinzu: „Vielleicht könnte man uns von den Stahlfesseln befreien, dann ließe es sich besser reden."
    „Das ist ja eine tolle Geschichte, die du mir da erzählst", sagte das Wesen am Eingang, aber es klang wenigstens so nachdenklich wie skeptisch.
    „Was ich sage, ist in allen Punkten wahr", erwiderte Atlan. „Und ich kann es beweisen, wenn man mich mit dem Stahlherrn Verbindung aufnehmen läßt. Wie ist es nun mit den Fesseln?"
    Der andere wandte sich ab und sagte zu jemandem, der außerhalb von Atlans Gesichtskreis war, irgend etwas, das er nicht verstehen konnte. Gleich darauf erschienen zwei echsenhafte Wesen und stiegen zu ihnen ins Verlies hinab.
    Das eine beugte sich mit gefletschten Zähnen über Atlan und durchbiß die Plomben der Stahlfesseln.
    Gleichzeitig mit Atlan wurde auch Wöleböl frei, dann machten sich die beiden Fesselknacker an Chulch zu schaffen.
    „Ich heiße Mosker und bin ein Missionar des Stählherrn", sagte der Gedrungene, der die Befreiung der Gefangenen angeordnet hatte. Er richtete ein klobiges Ding auf Atlan und meinte dazu: „Das ist kein Produkt der Starsenspender, sondern eine Waffe von Bestand. Und tödlich noch dazu. Versuche also keine Mätzchen. Ich möchte mich mit dir unterhalten, Atlan. Die beiden anderen sollen vorerst hier bleiben. Man wird sie gut behandeln."
     
    *
     
    Mosker war über zwei Meter groß. Er hatte einen breiten, knochig wirkenden Oberkörper, der in einem rüstungsartigen Einteiler aus einem steifen, olivfarbenen Material steckte. Die beiden langen Säulenbeine mit den wulstigen Kniegelenken und die vier wie zu kurz geratenen Arme dagegen waren frei. Als er Atlan mit der Waffe anstieß, um ihn zum Gehen aufzufordern, Stellte der Arkonide fest, daß der Arm dabei auf dreifache Länge gestreckt wurde.
    Sie kamen durch eine Reihe von Gängen, in denen Wesen verschiedenster Abstammung herumlungerten. Einmal lief ihnen ein zwergenhafter Humanoide über den Weg, in dessen Begleitung sich vier Stahlsöldner befanden. Diese wurden von Atlan wie magnetisch angezogen.
    „Pfeif deine Sdhnüffler zurück, Illor", herrschte Mosker den Zwerg an.
    „Wenn du den Gefangenen zu einem peinlichen Verhör führst, solltest du mich hinzuziehen", erwiderte Illor und trippelte hinter ihnen her.
    Atlan blickte über die Schultern auf die Stahlsöldner, die ihm nach wie vor ihre besondere Aufmerksamkeit zu schenken schienen. Wenn Lethos-Terakdschan durch ihre Sensorien sehen konnte oder sonst wie mit ihnen in Verbindung stand, dann müßte er auch ein Zeichen empfangen können, das die Stahlsöldner sahen.
    Atlan formte mit den Lippen die lautlosen Worte: Lethos-Terakdschan, hilf deinem Kumpan Atlan aus der Patsche!
    „Lethos-Terakdschan?" wiederholte der Zwerg zu Atlans Überraschung laut. „Ist das ein Kode?
    Beherrschst du die Kunst der Lippeninterpretation?"
    „Laß uns in Frieden, Illor", fuhr Mosker. den Zwerg an. „Das geht
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