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1215 - Der Ruf des Stahlherrn

Titel: 1215 - Der Ruf des Stahlherrn
Autoren: Unbekannt
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in dem Auffangraum befand und die verbliebenen neunzig Stahlsöldner um sich versammelt hatte. „Illor", rief er verhalten, und als der Zwerg zu ihm hinaufblickte, trug er ihm auf: „Es wird Zeit für dich. Zieh mit den Stahlsöldnern los. Du weißt, was du zu tun hast."
    „Ich werde die Aufmerksamkeit der Wachtposten auf mich ziehen", antwortete der Melukke. „Sie sind trotz allem Stahlherrn-Treue."
    Der Melukke bewegte die Lippen lautlos, während er seine Blicke über die sechsbeinigen Animal-Roboter schweifen ließ und machte dazu seltsam anmutende Handzeichen. Atlan konnte sich den Einfluß der Interpreten auf die Stahlsöldner nur so erklären, daß diese mangels höherer Befehle ihnen gehorchten.
    Was war nur mit Lethos-Terakdschan los?
    Illor verschwand mit den Stahlsöldnern in einem Seitengang.
    „Jetzt ist die Reihe an uns", sagte Mosker und zog sich zu den siebzehn Hegeten zurück, die auf Abruf bereitstanden. Der Kyrlier wollte sich mit Zoke und seinen Leuten unter die Wachen mischen und für allgemeine Verwirrung sorgen, wenn Illor mit den Stahlsöldnern auftauchte.
    „Mach's gut", wünschte Atlan und wandte sich seinen beiden Gefährten zu, die ebenfalls unten gewartet hatten. „Wöleböl! Chulch! Kommt herauf."
    Wöleböl kam mit zitternden Flügeln hoch, Chulch kletterte auf allen sechs über die Rampe und duckte sich neben Atlan.
    „Die Starsenmauer", sagte der ehemalige Plünderer beeindruckt. „Weißt du, daß ich in meinem ganzen Leben noch nie in sie eingestiegen bin? Man hat mir gesagt, daß hier nichts zu holen ist, aber wer weiß..."
    Atlan beobachtete den Platz. Auf der rechten Seite entstand ein Tumult, als plötzlich Illor mit seinen Stahlsöldner auftauchte. Die Wachtposten, die diese Straße abgeriegelt hatten, wichen vor der unerwarteten Prozession zurück.
    Illor ging an der Spitze der Stahlsöldner, die sofort ausschwärmten und ein zehn Meter breites Spalier bis zur Starsenmauer bildeten. Die Wachtposten rannten verwirrt durcheinander, wußten offenbar nicht, wie sie sich verhalten sollten.
    Ein Kyrlier mit einer Eskorte Hegeten tauchte auf, und die Wachtposten bestürmten ihn sogleich, um Befehle einzuholen. Der Missionar war kein anderer als Mosker.
    „Gleich ist es soweit", raunte Atlan. „Halte dich bereit, Chulch."
    Mosker wehrte die ihn bedrängenden Hegeten ab und gab seinen Leuten ein Zeichen zum Ausschwärmen.
    „Der Stahlherr!" Dieser Ruf pflanzte sich wie ein Lauffeuer fort, und die staunenden Wachtposten sahen, wie sich aus den Schädeln der Stahlsöldner die Totenmaske von Lethos-Terakdschan bildete. Das war natürlich das Werk des Interpreten Illor.
    „Jetzt!" rief Atlan und schwang sich auf den Rücken von Chulch, der sich zum Sprung spannte. Wöleböl folgte Atlans Beispiel und duckte sich vor ihm in Chulchs Nacken.
    „Wir kommen, geliebte Vagenda!" rief Chulch und sprang mit einem gewaltigen Satz ins Freie. Er preschte mit weiten Sprüngen durch das Spalier, das die Stahlsöldner bildeten. „Wir sind's, Wöleböl, Chulch und Atlenta!"
    „Ich hätte dir nie gestatten dürfen, meinen Namen so zu verunstalten", rief Atlan ihm zu, während sie im Galopp über den Platz preschten.
    Die Stahlsöldner sicherten die Flanken ab. Jetzt griffen Mosker und seine Hegeten ein. Mit einigen schnellen Attacken entwaffneten sie die nächststehenden Wachtposten und zogen sich dann in den schützenden Kreis der Stahlsöldner zurück.
    „Das sind die Verräter!" erklang von irgendwo die dröhnende Stimme eines Kyrliers. „Schießt auf sie.
    Macht sie nieder. Sie dürfen die Starsenmauer nicht erreichen."
    Atlan duckte sich tiefer auf Chulchs Rücken, als plötzlich aus versteckten Stellungen das Feuer auf sie eröffnet wurde. Strahlenfinger zuckten über den Platz und schlugen neben ihnen ein.
    Als Atlan sich umdrehte, sah er, daß zwei Hegeten, die Mosker mit ihren Körpern schützten, zusammenbrachen. Die Stahlsöldner waren übereinandergeklettert, koppelten ihre Körper zusammen und bildeten so mobile Schutzwälle für Illor, der irgend etwas im Namen des Stahlherrn rief, aber weder von Freund noch Feind gehört werden könnte.
    Chulch erreichte das Fundament der Starsenmauer. Atlan kletterte von seinem Rücken und sprang über treppenförmig übereinandergetürmte Quader nach oben. Chulch hastete an ihm vorbei, Wöleböl hatte sich noch immer in seinem Nackenpelz festgeklammert. Die beiden verschwanden in einer Nische. Gleich darauf tauchte Wöleböl wieder auf und
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