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1215 - Der Ruf des Stahlherrn

Titel: 1215 - Der Ruf des Stahlherrn
Autoren: Unbekannt
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winkte Atlan mit einem Flügel zu.
    „Verstoßt nicht gegen das Asylrecht!" erklang von unten Illors Stimme. Tatsächlich wurde das Feuer für einen Moment eingestellt. Mosker und dreizehn seiner Hegeten reichte diese Atempause, um die Sicherheit der Mauer zu erreichen und in Deckung zu gehen.
    „Das sind Diener der Grauen Lords!" erklang die Stimme eines Kyrliers. „Sie planen ein Attentat auf den Stahlherrn."
    Atlan fand den Sprecher vor einem der Gebäude am Rand der Freizone. Er glaubte in ihm Ghaatin zu erkennen, war sich aber nicht sicher.
    „Laßt sie nicht entkommen! Sie bedrohen das Leben des Stahlherrn!"
    Nun hatte auch Illor mit den Stahlsöldnern die Starsenmauer erreicht. Die sechsbeinigen Roboter lösten sich voneinander und verschwanden zwischen den Aufbauten. Atlan sah sie, die Gegebenheiten geschickt ausnutzend, von allen Seiten näher kommen.
    Plötzlich wurde von den umliegenden Gebäuden das Feuer auf die Starsenwand eröffnet. Hunderte von Strahlenblitzen zuckten in den Fenstern und auf den Dächern auf und bedeckten die Mauer mit tödlichem Energiefeuer.
    „Ungeheuerlich", sagte Illor, als er zu Atlan stieß. „Ich hätte nicht gedacht, daß Ghaatin so weit gehen würde, das Asylrecht zu verletzen."
    Schließlich gelangten auch Mosker und seine dreizehn Hegeten zu ihnen in die Nische. Es wurde etwas eng. Rings um sie wurde ein wahres Inferno von Strahlen entfesselt. Die Mauer glühte an verschiedenen Stellen auf, die Luft wurde heiß.
    „Wir müssen höher hinauf", erklärte Mosker. „Erst wenn wir über dem Dachniveau der Gebäude sind, befinden wir uns einigermaßen in Sicherheit. Immerhin haben wir die bessere Position, falls Ghaatin uns verfolgen läßt."
    „Die Stahlsöldner werden uns führen und den günstigsten Aufstieg zeigen", sagte Illor und unterhielt sich wieder lautlos und gestenreich mit den Stahlsöldnern.
    Ein halbes Dutzend von ihnen zog sich tiefer in die Nische zurück und kletterte einen kaminartigen Einschnitt tnit treppenförmigen Ausbuchtungen hinauf. Illor folgte ihnen, mit einem weiteren Pulk von Stahlsöldnern im Schlepptau. Als nächster kam Chulch, dann Wöleböl, Zoke und Atlan, und jedes mal schoben sich ein paar Stahlsöldner zwischen sie. Dann schlossen sich Mosker, Ar'Gentov und die Hegeten an, den Abschluß bildeten wiederum Stahlsöldner.
    Atlan erkannte bald den Sinn dieser Aufteilung. Als plötzlich eine drei Meter hohe, senkrechte Wand Illor am weiteren Aufstieg hinderte, bildeten die Stahlsöldner mit ihren Körpern eine Säule und boten ihre Beine als Steighilfen an. Sie waren so standfest, daß sie selbst Chulchs Gewicht mühelos trugen.
    Es war noch einige Male nötig, daß die Stahlsöldner eine „lebende" Leiter bilden mußten, damit sie endlich auf eine Plattform gelangten, die ihnen allen Platz bot.
    Als Atlan über den Hand in die Tiefe blickte, schätzte er die Höhe auf fünfhundert Meter. Sie befanden sich über den Dächern von Starsen, die Metropole erstreckte sich bis in die unergründliche Ferne, wo die Gebäude mit dem monotonen Grau des „Himmels" zu verschmelzen schienen.
    Ghaatins Leute hatten das Feuer längst eingestellt. Auf der Freizone entlang der Starsenmauer wimmelte es von winzigen Gestalten. Atlan sah weit unter ihnen einige Hegeten lustlos in der Starsenmauer herumklettern.
    „Die Verfolger sind wir vermutlich los", sagte Atlan. Aber wie soll es weitergehen?"
     
    *
     
    „Jetzt wäre Citytrans eine feine Sache, nicht wahr?" meinte Ar'Gentov spöttisch. Der Troteer hatte seine Arm- und Beintentakel ineinander verschlungen und thronte wie ein lebendes Symbol der Statusgesellschaft inmitten der Stahlsöldner, die ihren Schrecken für ihn längst verloren hatten. Er fügte hinzu: „Wenn ich zurückkehre, werde ich den Geriokraten berichten, welch erbärmlicher Machthaber euer Stahlherr ist. Wir werden die Peripherie zurückerobern."
    Einige Hegeten bauten sich drohend neben ihm auf, aber Mosker winkte sie zurück.
    „Wir haben zwar vom Asylrecht Gebrauch gemacht, nur bringt es uns auf längere Sicht nicht viel", sagte Mosker. „Wir sind ohne Verpflegung und nur unzulänglich ausgerüstet. Ghaatin weiß, daß er uns aushungern kann. Früher oder später müssen wir wieder hinunter."
    „Wir könnten uns zum Tortransmitter durchschlagen", meinte Wöleböl. „Wenn der Stahlherr dort seinen Sitz hat, könnte er uns beschützen."
    „Du hast reichlich naive Vorstellungen, mein Freund", erwiderte Mosker. „Der
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