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1207 - Im Bann des Kraken

Titel: 1207 - Im Bann des Kraken
Autoren: Unbekannt
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Wiederkehr. Es handelte sich dabei um etwas anderes. Er kannte folglich nur die halbe Wahrheit und fragte sich intensiv, worin der Weg ohne Wiederkehr bestand.
    Jodevin gab ihm keine Erklärung. Der Frater deutete auf den Ausgang und die Triaden, die ihre Wachsamkeit ein wenig reduziert hatten.
    Freuen sie sich? fragte Chulch sich. Daß ich jetzt zu ihnen gehöre? Oder sind sie innerlich abgestumpfte, entseelte Kreaturen? Er folgte Jodevin hinauf durch die Falltür, und die Triaden bildeten den Abschluß.
    „Gleich beginnt dein erster Einsatz", stellte Jodevin fest. „Einer der Fratres, deren Kapazitäten nicht mehr ausgelastet sind, wird dich übernehmen und dich einer Triade Zuteilen!"
    Sie durchquerten mehrere Stockwerke, und an einer von mehreren Triaden bewachten Tür hielt Frater Jodevin kurz an. Sein Haarschopf raschelte.
    „Hinter dieser Tür wird gerade Atlan verhört", meinte er selbstzufrieden. „Dem Agenten des Stahlherrn is tkein so leichtes Schicksal beschieden wie dir!"
    Das, dachte Chulch niedergeschlagen, ist kein Wunder. Wie kann ich es nur ändern?
    Er wußte, daß er längst keine Chance mehr hatte, seinem Schicksal zu entgehen, und er wünschte sich in diesen Augenblicken, nie geboren worden zu sein.
     
    11. Die Seelenhalle
     
    Atlan konzentrierte sich auf seinen Mentalblock. Er hielt noch, aber die Suggestivimpulse, die über ihm zusammenschlugen, wurden immer stärker und türmten sich zu einer erdrückenden Macht auf.
    Dem Arkoniden trat Schweiß auf die Stirn. Er schloß die Augen, um die Fratres nicht mehr sehen zu müssen. Er überlegte, was er tun konnte, Die Triaden ließen es nicht zu, daß er sich vom Fleck rührte oder gar aus dem Raum floh. Und selbst das hätte ihm wenig genützt, denn die Impulse der Fratres hätten ihn bis aus dem Kraken hinaus verfolgt.
    Atlan war wehrlos bis auf seinen Geistesblock. Auch der Zellaktivator auf seiner Brust nützte wenig. Er führte dem Körper lediglich kräftigende Impulse zu und bewirkte, daß die Konzentrationsfähigkeit seines Trägers nicht erlahmte.
    Vorläufig also hielt Atlan stand. Minuten vergingen. Die Stille lag als Drohung über dem Raum, und mit einemmal merkte der Arkonide, ohne die Augen zu öffnen, daß sich die Triaden zurückzogen. Sie verließen den Raum, und er stand mit freiem Rücken da. Nur Torkun war da, und der Frater stand noch immer seitlich von ihm und rief laut: „Jetzt! Jetzt!"
    Die Mauer, die sich vor seinem Bewußtsein erhob, brach donnernd zusammen. Sie zog einen Teil seines Abwehrblocks in Mitleidenschaft, und langsam drangen die Suggestivimpulse in sein Gehirn ein. Zunächst leise und rauschend, dann immer konzentrierter und deutlicher. Sie formten sich zu Worten und Sätzen, und sie redeten ihm ein, daß er endlich die Wahrheit gestehen solle. Es sei nur noch eine Frage der Zeit, dann würden die Fratres sie auch ohne seine Hilfe erfahren, Er aber wäre danach nur noch ein lallender Idiot.
    Geh nicht darauf ein! warnte der Extrasinn. Sie können dir nichts anhaben. Sie können dich höchstens für kurze Zeit täuschen!
    Er hörte die Worte nur als undeutliches Gemurmel, ein Zeichen dafür, wie heftig sich die Fratres in sein Bewußtsein zu wühlen versuchten, Sie störten gezielt den energetischen Haushalt seiner Nervenstruktur, und sie sägten an dem Mentalblock und kratzten an seiner psychischen Abwehrmauer.
    Atlan wehrte sich verbissen. Er schaltete das Schmerzzentrum seines Bewußtseins aus, um nicht frühzeitig zusammenzubrechen, Wie eine Skulptur aus Fels oder Metall stand er da, breitbeinig und mit feuchtem Gesicht. Die Anstrengung trieb ihm den Schweiß aus allen Poren, und die weiße Kombination begann ihm an Rücken, Brust und Beinen au kleben.
    Er erkannte den Riß, der sich irgendwo bildete. Es war ein immaterieller Riß, und doch von Bedeutung.
    Augenblicklich verstärkte er seine Abwehrkraft in jenem Bereich, doch die Fratres schienen nur darauf gewartet zu haben, Sie brachen an anderer Stelle in den Abwehrblock ein, und Atlan begann der Boden wegzuwandern. Er glaubte, schwerelos zu werden und wollte sich bewegen, aber ein warnender Schrei des Extrasinns drang irgendwo in sein Bewußtsein und veranlaßte ihn, es nicht zu tun.
    Dennoch trübte sich langsam sein Bewußtsein. Er hatte es längst aufgegeben, einen vernünftigen Satz oder zusammenhängende Worte zu denken. Er verscheuchte die störenden Gedankenbilder, die sieh einzuschleichen versuchten und ihm bewiesen, daß Dinge aus seinem
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