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1207 - Im Bann des Kraken

Titel: 1207 - Im Bann des Kraken
Autoren: Unbekannt
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recht", sagte Atlan. Er hörte deutlich seine eigene Stimme. Er lag auf warmem Boden, und um ihn herum mußten sich mehrere Personen befinden. Er beachtete es jedoch nicht. „Hört also, wer uns den Auftrag gab und woher wir kommen!"
    Er setzte ab und brachte seinen Körper in eine bequemere Position. Gleichzeitig machte sich eine unerklärliche Leere in seinem Bewußtsein breit, und er hörte die erbitterten und zornigen Ausrufe der Fratres. Für einen kurzen Augenblick wußte er wieder, wo er war. Der Eindruck verwischte sich, und die Leere in ihm verwandelte sich in ein stabiles System, in dem sich sein Bewußtsein langsam wieder aufbaute. Er verstand plötzlich, daß er der Suggestivkraft der Fratres beinahe erlegen war und fragte sich, wem er die unerwartete Rettung zu verdanken hatte.
    Extrasinn?
    Der Logiksektor rührte sich nicht. Atlan nahm es als Zeichen, daß er erschöpft war. Erschöpft von dem Kampf, der beinahe aussichtslos gewesen war.
    Wer hatte ihm dann geholfen?
    Seine mentale Verteidigung wurde immer stärker. Eine Kraft durchströmte ihn, und sie schien aus dem Fußboden zu kommen, auf dem er lag.
    Erschrick nicht, teilte sie ihm mit. Ich stärke dich, so daß du keine Angst zu haben brauchst. Es wird den Fratres nicht gelingen, etwas aus dir herauszuholen.
    Wer bist du? dachte Atlan. Seine Lippen bebten, und er fragte sich, wie lange noch die Fratres auf seine Antwort warten würden. Sie hatten bereits registriert, daß etwas nicht so lief, wie sie es wollten. Er spürte ihre Konzentration, mit der sie ihn erneut unter ihre Kontrolle bringen wollten. Diesmal machte es ihm nichts aus zu widerstehen. Er brauchte sich nicht anzustrengen, der fremde Einfluß schirmte ihn ab.
    Man nennt mich das Vagenda, erklärte die Kraft in ihm. Ihre Impulse verwandelten sich in seinem Bewußtsein zu verständlichen Worten. Ich handle im Auftrag der wahren Raum-Zeit-Ingenieure und habe eine Botschaft für dich. Begib dich in die Kavernen der Blinden Eremiten, sobald dir die Flucht aus dem Kraken gelungen ist. In den Kavernen liegt dein Ziel, dort findest du die Lösung eines der Rätsel, die dir die Tiefe bisher aufgegeben hat.
    Wie kann ich aus dem Kraken fliehen? dachte Atlan. Man bewacht mich. Die Triaden werden es nicht zulassen. Was erwartet mich in den Kavernen? Ist dort Tengri Lethos, falls es sich bei dem Stahlherrn tatsächlich um ihn handelt?
    Lethos ist der Stahlherr, du hast es richtig erkannt. Die wahren Raum-Zeit-Ingenieure haben ihn gerufen, damit er Starsen befreit!
    STATUS IST TÖDLICH. Langsam beginne ich diesen Satz zu verstehen. Aber warum geschieht das alles? Warum gibt es Geriokraten und Fraternität?
    Du wirst alles rechtzeitig erfahren, Ritter der Tiefe!
    Ich bin kein Ritter der Tiefe. Salik ist es!
    Jetzt drang etwas wie ein belustigtes Lachen in sein Bewußtsein ein. Er spannte die Muskeln an.
    Auch du hast die Ritteraura, Atlan. Seit deiner Zeit bei den Kosmokraten besitzt du diese Aura. Und die formelle Ritterweihe wird sicher eines Tages nachgeholt werden.
    Und jetzt leb wohl!
    Die Kraft in ihm wich. Atlan öffnete verwirrt die Augen und sah sich um. Neben ihm lag Torkun, und seine Augen drehten sich im Kreis. Die übrigen Fratres waren in ihren Sitzen zusammengesunken oder zwischen sie gestürzt. Alle waren sie bewußtlos, und der Arkonide erkannte augenblicklich seine Chance. Er sprang auf und eilte benommen zur Tür. Sie öffnete sich jedoch, ehe er sie erreichen konnte. Er sah sich sechs Fratres gegenüber, die über die ebenfalls bewußtlosen Triaden stiegen und eine drohende Front gegen ihn bildeten. Gleichzeitig war der Korridor draußen von einem seltsamen Zittern und Beben erfüllt. Die Wände wurden durchsichtig und verwandelten sich in eine graue Schattenzone, und mitten in dem Grau bewegte sich eine Gestalt, die in einem grauen Gewand steckte. Nicht einmal die Augen waren zu erkennen.
    „Der Fratervorsteher!" riefen die Fratres und sanken zu Boden.
    „Tötet den Agenten der Kosmokraten!" klang eine schnarrende Stimme auf und verteilte sich zitternd in dem Raum.
    Atlan kniff die Augen zusammen. Er wollte etwas sagen, aber da .erlosch die graue Zone wieder, traten aus dem Nichts die Wände und der Korridor zutage. Die Fratres sprangen auf, und einer holte eine Waffe unter seinem Cape hervor und richtete sie auf Atlan.
    „Stirb also", schmatzte er.
    Lärm erklang. Er kam aus allen Richtungen. Atlan hörte undeutliche Stimmen, und der Frater ließ die Waffe für einen
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