Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1202 - Sturz durch die Zeit

Titel: 1202 - Sturz durch die Zeit
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
absolut tot. Nicht ein Funke von Leben steckt noch in ihm." Er drückte die Waffe an die Gürtelhalterung. „Und jetzt arbeitet ihr weiter. Beeilt euch. Ihr seid deutlich hinter dem Plan zurück. Bildet ihr euch ein, dass ihr zu eurem Vergnügen hier seid?"
    „Nein. Natürlich nicht, Herr." Der Weißrüssel fuhr herum, eilte zu den anderen Arbeitern und trieb sie lautstark an. Verschüchtert griffen sie nach den Werkzeugen.
    Es ist mir nicht gelungen, sie zu beruhigen, dachte Karsof, als er die Halle zusammen mit Stull verließ. Und mich selbst auch nicht. Der Blaurüssel Onznose trat aus einem Seitengang hervor. Er gehörte zum Stab Stulls. Er grüßte korrekt, wandte sich aber an Stull, so als sei dieser wichtiger als der Kommandant. Karsof stand überrascht neben seinem persönlichen Berater und verfolgte erzürnt, dass Onznose ihm gerade soviel Respekt erwies wie notwendig war, um sich einen Verweis zu ersparen. „Wir haben etwas Eigenartiges beobachtet", berichtete Onznose. „Das Bild der Sterne hat sich vor einigen Minuten verändert. Für nahezu zwei Minuten waren völlig andere .Sterne zu sehen als vorher, so als wären wir mit dem Moby plötzlich in einen anderen Teil der Galaxis versetzt worden.
    Dann normalisierte sich alles wieder." Stull wollte etwas sagen, doch der Kommandant schob ihn kurzerhand zur Seite. „Ich will die Aufzeichnung sehen. Sofort."
    Onznose wandte sich ihm betroffen zu. Er schien von der Initiative des Kommandanten überrascht zu werden. „Aufzeichnung? Es gibt keine Aufzeichnung."
    „Warst du in der Zentrale? Hast du die Beobachtung selbst auch gemacht?"
    „Ich war da."
    „Offensichtlich bist du untauglich für den Posten, der dir zugewiesen wurde." Karsof überlegte kurz. „Du bist ab sofort für die Gruppe der Weißrüssel verantwortlich, von der wir gerade kommen. Ich erwarte alle zwei Stunden einen Bericht über den Fortgang der Arbeiten." Onznose zuckte zusammen. Er legte die Hand an den Magen, als sei ihm plötzlich übel geworden. „Du willst mich zu einer derart niedrigen Arbeit abstellen?" stam - melte er. „Ich werde mich selbst davon überzeugen, dass du wenigstens dafür geeignet bist", erwiderte der Kommandant und ging weiter. Stull warf Onznose einen flüchtigen Blick zu und hastete dann hinter dem Kommandanten her. „Ich hätte Onznose erschießen lassen", sagte er, als er den Rotrüssel eingeholt hatte. „Nur wenn man den Leuten in aller Härte und Deutlichkeit zeigt, um was es geht, gehorchen sie widerspruchslos."
    „Das kannst du ruhig mir überlassen", erwiderte Karsof. Ich bin einfach zu gutmütig, dachte er, während er sich der Kommandozentrale näherte. Ich lasse den Männern zuviel Freiraum, weil ich mir einbilde, dass sie von sich aus das tun werden, was für uns alle richtig und gut ist. Aber das ist falsch. Ich muss sie hart und konsequent anfassen. Nur dann begreifen sie mit ihrem be schränkten Verstand, dass ich nicht schwach bin.
    Er betrat die Kommandozentrale, die nahezu vollständig eingerichtet war. Mehr als zwanzig Blaurüssel arbeiteten an den Geräten. Einer von ihnen sprang auf, als er Karsof sah, und ging ihm entgegen. „Eines der Außenkommandos hat zwei Fremde aus dem All aufgefischt", berichtete er. „Zwei Fremde? Was für Fremde? Los doch. Ich will die näheren Umstände wissen."
    „Es handelt sich um humanoide Wesen. Mehr weiß ich auch noch nicht.
    Sie tragen Raumanzüge und trieben frei im All. Ein Raumschiff war nicht in ihrer Nähe. Es ist also ungeklärt, woher sie gekommen sind."
    „Auch das noch!" stöhnte Stull. „Die können wir nun wirklich nicht brauchen. Warum erschießen wir sie nicht einfach und lassen sie, wo sie sind?
    Ihre Leichen werden in die Sonne stürzen, und wir sind alle Sorgen los." Karsof ging nicht auf den Vorschlag seines Beraters ein. „Vermutlich besteht ein Zusammenhang zwischen der Veränderung des Sternenbildes und den Fremden", sagte er. „Wir müssen das klären. Je früher, desto besser. Ich will mit den Fremden reden, sobald diese an Bord sind."
    „Wir werden dich sofort informieren", versprach Stull. „Vielleicht ist es doch besser; sie leben zu lassen. Sie könnten wichtig sein. In letzter Zeit war öfter die Rede davon, dass Fremde in Andro-Beta aufgetaucht sind. Es könnten diese sein, und wenn wir es sind, die dem Oberkommando diese Fremden präsentieren, werten wir uns auf." Einer der anderen Blaurüssel kam heran. „Ich habe eine seltsame Meldung vorliegen", erklärte er.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher