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1202 - Sturz durch die Zeit

Titel: 1202 - Sturz durch die Zeit
Autoren: Unbekannt
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ließ sich nicht herausfordern. Gelassen beobachtete er den Gehilfen Kazzenkatts. Er wollte herausfinden, was dieser beabsichtigte. „Weißt du auch, in welcher Zeit wir sind?" fragte er. „Nach deiner Zeitrechnung schreibt man den September des Jahres 2402 n. Chr. Sagt dir das etwas?"
    „September 2402", entgegnete Rhodan nachdenklich. „Und ob mir das etwas sagt. Um diese Zeit wurde die Zivilisation der Twonoser von den Meistern der Insel ausgelöscht."
    „In der Tat! Du hast es nicht vergessen. Eine ganze Zivilisation wurde vernichtet, und du hast es nicht verhindert."
    „Das war mir nicht möglich." Waylinkin lachte leise. Rhodan spürte, dass ein gewisser Vorwurf in diesem Lachen verborgen war. Waylinkin schien ihm nicht zu glauben, dass er den Twonosern nicht hatte helfen können. „Was weißt du schon über diese Zeit?" fragte er. „Kennst du die nä heren Umstände, die zum Untergang der Twonoser geführt haben? Weißt du überhaupt, wer die Twonoser sind?"
    Oh, ich denke schon. Die Twonoser bilden das Wachkommando für Andro-Beta. Sie sind von den Meistern der Insel dafür aufgestellt worden. Sie sind menschenähnlich, haben jedoch einen kegelförmigen Kopf mit nur einem sehr großen Auge. Unter diesem Sehorgan sitzen zwei Rüssel, die in jeweils vier Greiffingern auslaufen. Die Twonoser leben in einem strengen Kastensystem, bei dem die Rotrüssel die ranghöchste Kaste stellen. Die Blaurüssel sind die Soldaten. Sie bilden das eigentliche Wachkommando auf den Raumschiffen. Die Weißrüssel gehören der niedersten Kaste an. Es sind zumeist nur Arbeiter. Sie sind sozial benachteiligt." Waylinkin lachte erneut. „Im September 2402 bahnt sich das Ende der Twonoser an. Die Meister der Insel haben eine Strafaktion eingeleitet, bei der durch energetisch überladene Mobys den Twonosern der Garaus gemacht werden wird.
    Genügt dir das, oder soll ich dir noch mehr über die Twonoser erzählen? Willst du hören, dass das Auftauchen der Terraner in Andro-Beta der Grund für die Vernichtung der Twonoser ist?"
    „Ganz so einfach war es wohl nicht, wie du es darstellst."
    „Aha, ich habe es geahnt. Du leugnest die Schuld?"
    „Ich habe nichts zu leugnen", erwiderte Rhodan ärgerlich. „Wenn du die näheren Umstände des Untergangs so gut kennst, dann weißt du, dass wir keine Möglichkeit hatten, das Ende abzuwenden."
    „Das ändert nichts an der Schuld der Terraner. Millionen ahnungsloser Wesen sind ihrem Expansionsdrang zum Opfer gefallen. Ein ganzes Volk musste sterben, und du hättest es verhindern können."
    Rhodan schwieg angesichts dieses ungeheuerlichen Vorwurfs, der absolut ungerechtfertigt war. „Du scheinst doch einiges vergessen zu haben", fuhr Waylinkin mit drohendem Unterton fort. „Gut, dass du jetzt Gelegenheit haben wirst, den Untergang der Twonoser ein zweites Mal zu erleben."
    Mehrere Raumgleiter schossen aus der Dunkelheit heran und verhielten neben ihnen. Robotische Kranarme griffen nach ihnen und zogen sie an die Gleiter heran. „Vielleicht solltest du den Twonosern erklären, dass sie leider sterben müssten, weil ihr Terraner in Andro-Beta für Unruhe gesorgt habt, dass ihr euch aber dummerweise außerstande seht, ihnen zu helfen."
    Ich wollte, ich könnte das Ende abwenden! dachte Rhodan. Es war nicht die Schuld der Terraner, dass es zu der Strafaktion der Meister der Insel gekommen war. „Du solltest still sein", erwiderte er. „Die Twonoser könnten uns hören, und es könnte sein, dass sie in dir den Schuldigen für die kommende Katastrophe sehen."
    „In mir? Ganz bestimmt nicht. Ich bin kein Terraner. Ich bin nicht Rhodan. Ich habe mir keine Schuld aufgeladen.
    Weißt du eigentlich, wieviel Zeit den Twonosern noch bleibt?" Nebeneinander glitten sie in eine Schleuse, geführt von den Robotarmen. „Du wirst es mir sagen."
    „Allerdings, mein Freund. Vier Tage sind es noch bis zur Stunde Null. Vier Tage bleiben bis zur Vernichtung der Twonoser-Welten durch energetisch überladene Mobys. Vier Tage - und ich denke, dass du auch diesmal nichts tun wirst, um die Katastrophe abzuwenden." Der Hieb saß. Rhodan hatte plötzlich ein unangenehm flaues Gefühl in der Magengegend. Er stand neben Waylinkin in der sich schließenden Schleuse des Raumgleiters und meinte, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Vier Tage nur noch, und auch jetzt fehlten ihm die Mittel, die Twonoser zu retten. Wer die Meister der Insel von ihrer tödlichen Strafaktion abbringen wollte, brauchte mehr als
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