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1200 - Operation Ikarus

1200 - Operation Ikarus

Titel: 1200 - Operation Ikarus
Autoren: Jason Dark
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wusste, dass es keinen Sinn hatte, wenn er es mit Ausreden versuchte. Der Professor würde es merken. Da war es besser, bei der Wahrheit zu bleiben.
    Der andere hörte ihm aufmerksam zu. Er enthielt sich auch irgendwelcher Kommentare. Stattdessen sagte er ganz zum Schluss: »Das sieht nicht gut aus.«
    »Ich werde es ändern!«
    »Wie?«
    »Ich finde die Frau, und ich finde die beiden Kinder. Sie können sich nicht immer versteckt halten.«
    »Wann?«
    Babur wusste, dass seine Antwort dem Professor nicht gefallen würde. Er gab sie trotzdem. »So schnell wie möglich.«
    »Das ist mir zu wenig!« Der Mann sprach nie laut, auch jetzt nicht, aber die Wut in seiner Stimme war nicht zu überhören.
    Es ging ihm wahnsinnig gegen den Strich.
    »Hör genau zu, Babur. Es war deine Schuld und die deiner Männer, dass uns Carlotta entkommen ist. Du bist mir für die Sicherheit verantwortlich. Du bist der Chef. Du hast die Truppe aufgebaut. Du hast mir dafür garantiert, dass niemand entkommt. Jetzt ist es geschehen, und du wirst die Konsequenzen tragen. Wir können uns keinen Fehler erlauben. Ich akzeptiere auch nicht, wenn du sagst, dass dies alles menschlich ist. Mag sein, aber wir werden noch unseren Ärger bekommen, das spüre ich. Du weißt nicht, wer die Besucherin gewesen ist. Sie hat es geschafft, dir zu entkommen, was mich zu der Frage zwingt, ob du schlechter geworden bist.«
    Babur überhörte den Hohn in der Stimme nicht. Er ärgerte sich wahnsinnig darüber. Er ballte vor Wut die freie Hand zur Faust und hätte am liebsten alles zertrümmert, was sich in seiner Reichweite befand. Er selbst hasste es, wenn Fehler begangen wurden. Anderen gegenüber war er gnadenlos, und jetzt bekam er das zurück.
    »Nein«, verteidigte er sich. »Ich bin auf keinen Fall schlechter geworden. Es sind die Umstände, die mich dazu gezwungen haben. Es kam zu viel zusammen.«
    »Hol sie mir zurück!«
    »Ja!«
    »Und hol sie schnell zurück. Du kannst sie anschießen, aber nicht töten.«
    »Ich halte mich an die Regeln.«
    »Gut.«
    Der Professor flüsterte wieder.
    »Und sollte es Zeugen geben, überlasse ich dir, was mit ihnen geschieht. Aber ich möchte nicht, dass man dich sieht.«
    »Ich werde es ausmerzen, Professor. Aber ich habe trotzdem noch eine Frage.«
    »Bitte!«
    »Was wird geschehen, wenn die unbekannte Frau die Polizei alarmiert?«
    »Das wird sie nicht. Niemand wird ihr glauben.«
    »Und wenn sie ihnen Carlotta präsentiert?«
    Der Professor musste lachen. »Glaubst du das, Babur? Nein, das wird sie nicht wagen. Sie kann sich ausrechnen, dass die Polizei nicht die richt ige Adresse ist. Sie wird nach anderen Möglichkeiten suchen. Bis sie die gefunden hat, müssen wir ihr zuvorgekommen sein. Dann möchte ich noch etwas von dir wissen. Wie heißt die Person, bei der Carlotta Schutz gesucht hat?«
    »Mills. Ein Mädchen. Sie war allein im Haus. Eltern habe ich nicht gesehen. Sie scheinen nicht da zu sein, sonst wären sie längst wieder zurückgekehrt.«
    »Dann wirst du versuchen, mehr über das Umfeld der Kleinen herauszufinden. Das ist unsere Chance. Da können wir ansetzen. Danach meldest du dich wieder.«
    »Geht klar, Professor.«
    »Gut, wir hören voneinander.«
    Für den Professor war das Gespräch beendet. Babur, der Killer, saß auf seinem Platz und starrte ins Leere. Äußerlich war ihm nichts anzumerken. Innerlich kochte er vor Wut. Nach dem Gespräch mit dem Professor war ihm die Niederlage noch deutlicher vor Augen geführt worden. Mit den Handflächen schlug er einige Male wütend auf den Lenkradring, ohne allerdings etwas ändern zu können. Zurück blieb ein wahnsinniger Hass auf die Personen, die ihm diese Niederlage beigebracht hatten…
    ***
    In der Küche roch es nach Kakao, den Maxine frisch für die beiden Mädchen gekocht hatte. Sie war schon sehr früh aufgestanden. An diesem Tag blieb ihre Praxis geschlossen. Sie hatte das Schild nach draußen gehängt und auch ihre Mitarbeiterin angerufen und erklärt, dass sie sich nicht wohl fühlte. Sie würde sich wieder melden, sobald es ihr besser ging, hatte sie gesagt.
    Die Mädchen waren auch auf den Beinen. Maxine hatte sie unter die Dusche geschickt und sich zuvor Carlotta noch genau angeschaut. Sie war ein Wunder der Natur. Zumindest auf den ersten Blick. Bei genauerem Hinsehen und Nachdenken konnte man sie eher als ein Produkt der Gentechnik bezeichnen.
    Allerdings eines, das schief gelaufen oder bewus st so gelenkt worden war.
    Es erschreckte die
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